• 31.08.2003, 08:00:00
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"profil": Schwarzeneggers Vater war SA-Mitglied

Gustav Schwarzenegger war 1939 der "Sturmabteilung" beigetreten - als Stabsfeldwebel der Feldgendarmerie militärisch "nicht besonders hervorgetreten"

Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, war Arnold Schwarzeneggers Vater
Gustav tiefer in den Nationalsozialismus involviert als bisher
bekannt. Der 1972 verstorbene steirische Gendarmerie-Postenkommandant
trat im Mai 1939 der SA bei. Die auch als Braunhemden bezeichnete
"Sturmabteilung" hatte unter anderem in der "Reichskristallnacht"
1938 die Zerstörung jüdischer Synagogen und die Jagd auf Juden
angeführt hatte.

Von Arnold Schwarzenegger 1990 erbetene Nachforschungen des
Wiesenthal Center Los Angeles hatten nur ergeben, dass sein Vater in
die NSDAP aufgenommen worden war.

Die SA-Mitgliedschaft ist in einem aus dem Jahre 1947 stammenden
Akt des österreichischen Innenministeriums vermerkt, der sich wie
auch die Wehrmachtsakten Gustav Schwarzeneggers im so genannten
Archiv der Republik, einer Abteilung des Österreichischen
Staatsarchivs befindet. Die Unterlagen betreffen ein 1947 an den
Bundespräsidenten gerichtetes Ersuchen des Innenministeriums,
"minderbelastete Gendarmerieangehörige von der Sühnefolge des
Berufsverbotes zu befreien". Der Akt wurde erst im vergangenen Jahr,
30 Jahre nach dem Tod Gustav Schwwarzeneggers, der Forschung
zugänglich gemacht.

Laut Wehrstammbuch und Soldbuch war Gustav Schwarzenegger
Stabsfeldwebel der Feldgendarmerie, die wegen der an einer Kette um
den Hals getragenen Marke "Kettenhunde" genannt wurde. Als solcher
nahm er am Zweiten Weltkrieg vom ersten Tag an - dem Einmarsch in
Polen am 1. September 1939 - teil. Danach war er bei der Besetzung
Frankreichs und beim Russland-Feldzug eingesetzt.

Von Vorgesetzten wurde Stabsfeldwebel Schwarzenegger als "nicht
besonders hervorgetreten" beurteilt, er erhielt keine militärischen
Auszeichnungen. Nach Ansicht des Wiener Zeithistorikers Gerhard
Jagschitz spreche dies dafür, dass Gustav Schwarzenegger "keine
blutigen Hände hatte". Schwarzenegger wurde im Sommer 1942 verwundet,
erkrankte an Malaria, befand sich in der Folge bis 1944 in Lazaretten
und wurde dann als nicht mehr "feldverwendungsfähig" entlassen.

OTS0003    2003-08-31/08:00

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