• 26.08.2003, 13:12:40
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Verzetnitsch: voestalpine sichert Arbeitsplätze und Kaufkraft

Minister Bartenstein soll "Schnäppchenjagd" sofort beenden und Wirtschaftsstandort nicht gefährden

Wien (ÖGB). ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch wies die heutige
Forderung von Minister Bartenstein zurück, dass es jetzt an der Zeit
ist, eine rasche Privatisierung des Stahlkonzerns voestalpine
durchzuziehen. "Die Lage ist viel zu Ernst, als dass österreichisches
Eigentum zum Spielball für jene wird, denen es nicht um Arbeitsplätze
und die wirtschaftliche Bedeutung der Industriebetriebe für
Österreich geht, sondern deren Kaufabsichten sich lediglich an einer
Ertragsmaximierung orientieren", warnt Verzetnitsch, der einen
möglichen Verkauf der voestalpine-Anteile strikt ablehnt. "Statt zur
'Schnäppchenjagd' zu blasen, muss der Standort gesichert werden, denn
Beschäftigung und Kaufkraftsicherung haben Priorität", so
Verzetnitsch.++++

"Ein Verkauf der voestalpine-Anteile durch die Republik Österreich
würde die Zerschlagung der voestalpine bedeuten. Damit würde die
derzeitige positive wirtschaftliche Entwicklung der gesamten Region
sowie der einzelnen Standorte beeinträchtigt und die Verschleuderung
von Volksvermögen sowie den Verlust Tausender Arbeitsplätze bedeuten.
Das schadet ganz Österreich massiv", so Verzetnitsch. "Österreich
würde eines der letzten heimischen Unternehmen verlieren, das
weltweit tätig ist und über Subaufträge Hunderten mittelständischen
Unternehmen den Weg auf den Weltmarkt ermöglicht", liefert der
ÖGB-Chef einige Gegenargumente, die Minister Bartenstein
offensichtlich nicht kennen möchte.

Wichtiger Wirtschaftspartner

Die wirtschaftliche Bedeutung der voestalpine für Österreich sei
gewaltig. So habe seit dem Börsegang 1995 beispielsweise die
voestalpine AG Dividendenzahlungen in Höhe von 352 Mio. Euro
geleistet. Das Gesamtauftragsvolumen für Schiene und Straße liege bei
jährlich rund 145 Mio. Euro und für Forschung und Entwicklung würden
pro Jahr etwa 60 Mio. Euro aufgewendet. Die externen Zukäufe in
Österreich betragen jährlich 1,1 Mrd. Euro, dazu kommen noch Zukäufe
vom Erzberg in einer Größenordnung von 27 Mio. Euro und Zukäufe für
österreichischen Schrottbezug in Höhe von 42 Mio. Euro jährlich, der
Energiebedarf in Österreich werde pro Jahr auf 160 Mio. Euro
geschätzt. "Angesichts dieser Daten verwundert es schon, dass es für
Minister Bartenstein zu der von ihm vorgesehenen Privatisierung 'in
der Sache kein Gegenargument' gibt", meint Verzetnitsch.

Statt zur "Schnäppchenjagd" blasen, Beschäftigung und Kaufkraft
sichern

Die Bundesregierung sei gut beraten, nicht zur "Schnäppchen-Jagd"
auf ein gut funktionierendes Industrieunternehmen zu blasen, so
Verzetnitsch. Alle verantwortungsvollen PolitikerInnen sollten sich
vor Augen führen, dass allein die voestalpine in Österreich 14.500
MitarbeiterInnen beschäftigt, damit rund 44.500 Menschen eine
Existenz sichert und auch für die Kaufkraft von großer Bedeutung ist.

"Bei einem so wichtigen Unternehmen wie der voestalpine liegt
deren Absicherung sehr wohl im Verantwortungsbereich der Politik. Die
Bundesregierung ist daher aufgefordert, der geplanten Zerschlagung
der voestalpine sofort Einhalt zu gebieten und sicherzustellen, dass
eine Sperrminorität von 25 Prozent plus einer Aktie in öffentlicher
Hand verbleibt", so Verzetnitsch abschließend. (ew)

ÖGB, 26. August 2003
Nr. 696

OTS0138    2003-08-26/13:12

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