- 10.08.2003, 08:00:00
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"profil": Mitglieder der Familie Swarovski wollen den Konzern aufteilen
Anteile an Tochtergesellschaften sollen abgetauscht werden - Anwalt durchleuchtet markenrechtliche Aufteilung Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, wollen Mitglieder der Familie Swarovski den gleichnamigen Familienkonzern, zu dem die Kristallerzeugung in Wattens, die Schleifmittelwerke in Schwaz und die Swarovski Optik in Absam zählen, untereinander aufteilen. "Mir schwebt eine Realteilung vor", sagt Gerhard Swarovski, Urenkel von Unternehmergründer Daniel und Chef der Swarovski Optik in Absam.
Das brisante Vorhaben, das dem Vernehmen nach bereits bei etlichen
Familienmitlgiedern Anklang findet, sieht folgendes vor: Der Konzern
soll auf die drei Familienstämme, die auf die Gründersöhne Wilhelm,
Fritz und Alfred zurückgehen, aufgegliedert werden. Dabei streben
Teile des Stammes Fritz - er vereint 27 Prozent der Konzernanteile
auf sich - die qualifizierte Mehrheit von 75 Prozent an Swarovski
Optik und an Tyrolit an.
Die Transaktion soll im Abtausch von Anteilen über die Bühne
gehen. Da der Fritz-Clan danach aber trotzdem mit einem kleinen Saldo
den Fuß in der Tür bei Swarovski Kristall hätte, würde er zugunsten
einer klaren operativen Trennung auf Stimmrechte in diesem
Geschäftsfeld verzichten.
Der Entflechtungsprozess soll derart weit fortgeschritten sein,
dass bereits ein neues Problemfeld aufgetaucht ist: die wertvolle
Marke Swarovski. Ein Markenanwalt durchleuchtet derzeit, wie die
Aufteilung markenrechtlich vollzogen werden kann.
Gernot Langes-Swarovski, Oberhaupt des Familienstamms Alfred,
überlege, künftig Lizenzgebühren für die Marke zu kassieren, zitiert
"profil" einen Insider.
Die Eigentümerstruktur bei Swarovski ist tatsächlich reichlich
kompliziert. Grundsatzentscheidungen werden per demokratischer
Abstimmung in der Gesellschafterversammlung getroffen, die
mittlerweile 55 Mitglieder umfasst. Die kleinsten Anteilseigner
halten jeweils 0,16 Prozent. Der größte Gesellschafter, Gernot
Langes-Swarovski, ein Cousin von Gerhard, kommt auf 27,51 Prozent.
"Doch das reicht nicht aus", so ein Konzern-Manager, "um zu
bestimmen, wo es langgeht."
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