• 25.07.2003, 20:02:21
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"Neues Volksblatt" Kommentar: "Zu plump" (Von Christian Buchar)

Ausgabe vom 26. Juli 2003

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Linz (OTS) - Das ganze Jahr über konnte die SPÖ als
Oppositionspartei weiterhin nicht Fuß fassen. Jetzt, im Sommer,
wollte Parteichef Alfred Gusenbauer den strategischen Coup landen: Im
Zangengriff zwischen seiner SPÖ und Jörg Haiders Ehrgeiz sollte die
ÖVP weichgeklopft werden. Also wurde flugs die frühere
Ausgrenzungspolitik zur FPÖ zum Fehler erklärt. Jetzt kam wieder die
Rolle rückwärts: Ja zur sachlichen Zusammenarbeit, aber, um Gottes
Willen, doch keine spätere Koalition. Gusenbauers Denkfehler: Er
unterschätzte Widerstände in seiner Partei, die mit der FPÖ weiter
nichts zu tun haben möchten - wenn auch manch prononcierter
Alt-FP-Kritiker, wie etwa Josef Broukal, mit recht fliegenden Fahnen
seinem Chef nachhopste. Und, vor allem, er unterschätzte
freiheitliche Kräfte in der Bundespolitik, die das
schlagzeilenträchtige Polit-Spielchen allzu rasch durchschauten.
Strategien werden zum Bumerang, wenn sie zu plump daherkommen. Nur
Jörg Haider kann sich in der Spargel-Koalition ins Fäustchen lachen.
Und so wird dieser Sommer vergehen - und die SPÖ wird wieder im
inhaltlich-strategischen Niemandsland dahintümpeln.

OTS0176    2003-07-25/20:02

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