• 23.07.2003, 08:29:30
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Fußball-EM 2008: Wirtschaftsbelebung für Österreich

Neues Stadionkonzept bringt vollständige Entlastung für Steuerzahler - IHS: Mehr Arbeitsplätze am Bau und im Tourismus

Klagenfurt /München (OTS) - Das Ringen um den Ausbau der
österreichischen Stadien für die Fußball-Europameisterschaft 2008 in
Österreich und der Schweiz geht in die Endrunde. Seit kurzem liegt
ein neues Konzept auf dem Tisch, wonach etwa im Klagenfurter
Stadtteil Waidmannsdorf eine multifunktionale Event-Arena errichtet
werden soll. Der Vorteil: Über eine eigene Betreibergesellschaft ist
auch die Nutzung solcher Arenen über die Euro 2008 hinaus
sichergestellt.

Für den österreichischen Steuerzahler ergeben sich dadurch keine
Belastungen. "Die Baukosten für die Stadien werden vollständig durch
künftige Events finanziert", betont Dr. Hartmut Schütt, Vorstand bei
der Allgemeinen Leasing AG in München. Das deutsche
Leasingunternehmen ist als Kooperationspartner der MDL - einer
hundertprozentigen Tochter der sächsischen Landesbank - und
Kooperationspartner der Merck & Finck Bank AG weltweit in derartige
Multifunktionsbauten involviert und will ihr Know-how auch in
Österreich einbringen. Reine Fußballstadien werden heute nicht mehr
gebaut, so Schütt, weil den hohen Kosten solcher Investitionen keine
dauerhaften Rückflüsse gegenüberstehen. Durch kommerzielle
Nachnutzung ließen sich jedoch die gesamten Baukosten wieder
hereinspielen.

Damit dürften auch anfängliche Pläne vom Tisch sein, die erst die
Erweiterung der Stadien und dann den Rückbau vorsahen. Die heimische
Wirtschaft könne also die Vorteile einer Großveranstaltung wie der
Euro 2008 voll ausschöpfen.

Diese lassen sich durchaus sehen. Laut einer Untersuchung des
Instituts für Höhere Studien in Wien (IHS) entstehen durch die
Fußball-EM im Jahr 2008 allein im österreichischen Tourismus
zusätzlich 4.400 Arbeitsplätze, am Bau sollen es 2.200 sein.
Insgesamt steigert die Euro 2008 die Wertschöpfung um 250 Millionen
Euro. Freuen dürfen sich auch Bund, Länder und Gemeinden: Die höhere
Wirtschaftsleistung werde zu Steuermehreinnahmen von 49 Millionen
Euro führen, so das IHS in seiner Studie.

Welche zusätzlichen Effekte die Nachnutzung der Stadien bringt,
ist derzeit nicht bekannt. Experten sind sich aber einig darin, dass
dadurch positive Folgen auf Wirtschaft und Beschäftigung ausgehen.
Die Organisation von Kultur- und Sport-Events würde darüber hinaus
auch die soziale und gesellschaftliche Entwicklung in den Regionen
über Jahrzehnte hinweg fördern.

Verantwortlich für die Nachnutzung der Arenen soll die deutsche
FußballArena AG sein. Gemeinsam mit Partnern wie dem
Elektronik-Riesen Sony plant Vorstand Roland Grahammer auch im
Ausland bereits ähnlich Projekte. Mit einigen Interessenten seien die
Verhandlungen schon "sehr weit gediehen", so der ehemalige Profi von
Bayern München. Namen nennen wolle er aber erst, wenn auch die Tinte
unter den Verträgen trocken ist.

Die Vorgehensweise ist dabei immer die gleiche: Je nach Standort
gründet Grahammer mit regionalen Partnern eine Projektgesellschaft.
Die Gesellschafter können dabei sowohl Privatpersonen, Unternehmen
als auch die öffentliche Hand sein. Denn wichtig sei es, auf die
standortspezifischen Interessen einzugehen. Grahammer: "Das sichert
den Erfolg des Projektes." Nicht nur in Österreich bietet er den
Entscheidungsträgern daher völlige Transparenz. So garantiert er etwa
den Verantwortlichen in Bund, Ländern und Gemeinden die volle
Einsicht in alle Finanzierungs- und Partnerverträge seines
Unternehmens.

Eine erste Vorentscheidung für den Bau des neuen Stadions in
Klagenfurt fällt am morgigen Donnerstag bei der dortigen
Stadtratssitzung. Im Herbst soll dann die Finanzierung für die
Standorte Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck und Wien stehen. Gerade
noch rechtzeitig: Der Österreichische Fußballbund (ÖFB) muss
gemeinsam mit den Schweizern dem europäischen Dachverband UEFA bis
31. Oktober die fertigen Stadienverträge vorlegen.

OTS0011    2003-07-23/08:29

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