Wien (OTS) - Viele Situationen unseres Lebens erfordern ernorme
Konzentration und Aufmerksamkeit - meist sogar über einen längeren
Zeitraum bzw. zu jeder Tages- und Nachtzeit (Lernen/Studieren,
Prüfungen, Seminare/Workshops, etc.). Wie jeder von uns aus eigener
Erfahrung weiß, lässt die Konzentration und Aufmerksamkeit im Laufe
des Tages nach, d.h. unsere Leistungskurve sinkt.
Verantwortlich für diesen Prozess ist ein Botenstoff unseres
Gehirns namens Adenosin. Dieser sorgt für die Entspannung der
Nervenzellen - Ermüdungserscheinungen machen sich breit. Kaffee bzw.
Koffein vermindert die Wirksamkeit von Adenosin und regt das zentrale
Nervensystem an - dadurch geht unsere Aktivphase weiter und der
natürliche Impuls nach Ruhe bleibt vorerst aus. Kaffee bzw. Koffein
führt somit zu größerer Wachsamkeit, erhöht die Aufmerksamkeit und
Konzentrationsfähigkeit, beschleunigt die Denkgeschwindigkeit und
verkürzt unsere Reaktionszeit - wie aus wissenschaftlichen Studien
hervorgeht.
Gute Nachrichten für alle Kaffeetrinker - leider ist dieser
besondere Genuss ja nicht allen Menschen erlaubt - Kaffee weckt nicht
nur unsere Lebensgeister, sondern gilt auch als Substanz, die die
Leistung steigert und ist daher unter geistigen Arbeitern und
Computerfreaks auch als "Think Drink" bekannt. Bei allen Tätigkeiten
und Aufgaben, die erhöhte Aufmerksamkeit und Konzentration erfordern
(Lernen, Studieren, etc.) hilft Kaffee bzw. Koffein, unsere
Leistungskurve auf konstantem Niveau zu halten bzw. zu steigern.
Kaffee bzw. Koffein unterstützt somit unser Gedächtnis - insbesondere
unser Kurzzeitgedächtnis und den sogenannten "Arbeitsspeicher", jenen
Teil des Gehirns, der alle laufenden, aktiven Informationen be- bzw.
verarbeitet - und hält unsere Zellen aktiv.
Der beliebte "Nachmittagskaffee" kann daher weit mehr als viele
glauben. Aus wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass Kaffee bzw.
Koffein bei älteren Menschen (über 60 Jahre) auch die
Gedächtnisleistung erhöhen kann. Die Gedächtnisfunktion ist
normalerweise altersabhängig: Während die Gedächtnisleistung im Alter
zwischen 30 und 60 Jahren relativ konstant bleibt, nimmt sie zwischen
60 und 80 deutlich ab und bleibt dann wieder etwa auf konstantem
Niveau. Sie verändert sich aber nicht nur im Laufe unseres Lebens,
sondern unterliegt auch täglichen Schwankungen. Während sie bei
jungen Menschen über den Tag relativ konstant bleibt, nimmt sie bei
älteren Menschen bis zum Abend hin kontinuierlich ab.
Tests mit Personen über 65 Jahren haben ergeben, dass die
Gedächtnisleistung durch Kaffee bzw. Koffein beeinflusst werden kann.
Zwei Testgruppen wurde jeweils morgens und nachmittags (8.00 und
16.00 Uhr) eine Tasse Kaffee verabreicht, wobei den Testpersonen aus
Gruppe 1 koffeinhaltiger, jenen aus Gruppe 2 entkoffeinierter Kaffee
offeriert wurde. Es stellte sich heraus, dass die Gedächtnisleistung
bei jenen Personen aus Gruppe 1 konstant1 blieb, die Leistungskurve
bei den Personen aus Gruppe 2 hingegen eine abnehmende1 Tendenz
aufwies.
Gute Neuigkeiten also für alle Kaffeetrinker und alle, die es noch
werden wollen.
OTS0039 2003-07-07/10:29
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