• 04.07.2003, 18:00:42
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Weltkulturerbe: UNESCO begrüßt aktuelle Entwicklung beim Projekt Wien-Mitte

Einstimmige Entscheidung gegen Streichung von Welterbeliste

Wien (OTS) - Derzeit findet in Paris die 27. Sitzung des
UNESCO-Welterbekomitees statt, in deren Rahmen am Freitag, dem 4.
Juli, die der aktuelle Stand des Weltkulturerbes "Historisches
Zentrum von Wien" diskutiert wurde. Gegenstand der Diskussion war der
auf Verlangen der UNESCO vorgelegte Bericht der Stadt Wien. Von
einem - aufgrund des Projektes Wien Mitte - möglichen Entzug des
Welterbestatus hat das Komitee einstimmig Abstand genommen. Für
Planungsstadtrat Schicker ist die Entscheidung der UNESCO eine
"schöne Bestätigung der Bemühungen Wiens". Wien habe gezeigt, dass es
die Verantwortung um das historische Erbe ernst nimmt - und dies sei
nun entsprechend anerkannt worden. "Mit der Aufnahme der Wiener
Innenstadt auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbe fanden die
historischen Leistungen hinsichtlich Städtebau, Architektur und Musik
eine internationale Auszeichnung, auf die wir stolz sind", so
Schicker. Nunmehr müsse alles daran gesetzt werden, den derzeitigen
tristen Zustand im Bereich des Bahnhofes Wien Mitte raschest zu
beseitigen.****

Wie bekannt, wurde die Wiener Innenstadt im Dezember 2001
einstimmig in die Liste der Welterbestädte aufgenommen. Die Aufnahme
war mit der Empfehlung verbunden, insbesondere die Bauhöhe von
Wien-Mitte zu überdenken. In der folgenden Sitzung des
Welterbekomitees in Budapest im Juni 2002 wurde, da bis dahin keine
Änderung des Projektes erfolgt war, der Entzug des Welterbe-Status in
den Raum gestellt. In der Folge wurden zahlreiche Gespräche und
Verhandlungen seitens der Stadt Wien mit allen Beteiligten geführt.
Obwohl für die Bauträger ein Rechtsanspruch besteht, gab es im März
2003 die Entscheidung der B.A.I. das Projekt in der geplanten Form
nicht zu verwirklichen. Der Bürgermeister der Stadt Wien, Dr. Michael
Häupl, sprach sich dafür aus, dass ein neues Projekt nicht nur mit
dem Weltkulturerbe der historischen Innenstadt kompatibel sein muss,
sondern auch einer raschen Lösung zuzuführen ist, um die bestehenden
Missstände zu beseitigen. In diesem Sinn leitete die Stadt Wien auch
bereits einen städtebaulichen Wettbewerb ein, zu dem anerkannte
österreichische und internationale Experten eingeladen wurden.

Bemühungen Wiens ausdrücklich gewürdigt

Die von der Stadt Wien dem Welterbekomitee laufend vorgelegten
Berichte mit den neuen Entwicklungen zum Weltkulturerbe "Historisches
Zentrum von Wien" wurden ausdrücklich gewürdigt. Besonders begrüßt
und als vorbildhaft bezeichnete man die rasche Reaktion der Stadt
Wien und die gute Kooperation mit den Institutionen der UNESCO. Von
einer Streichung der Wiener Innenstadt aus der Welterbeliste nahm
man einstimmig Abstand.

Anerkannt wurden nicht nur die Neubearbeitung des Projektes
"Wien-Mitte" sondern auch die sichtbaren Bemühungen zur Bewahrung der
Wiener Dachlandschaft sowie die erfolgte Ausarbeitung eines
Managementplanes für das Wiener Weltkulturerbe. Der Bau des
City-Towers mit einer Höhe von 87 m wurde zwar in der Stellungnahme
von ICOMOS kritisch zur Kenntnis genommen, die Mehrheit der
Mitglieder des Welterbekomitees sah jedoch die Integrität und
Authentizität des historischen Stadtkernes durch dieses Gebäude nicht
gefährdet. Besonders erfreulich waren die positiven Stellungnahmen
der Vertreter von Finnland, Großbritannien und dem Libanon, die bei
der vorausgehenden Welterbekonferenz in Budapest der Entwicklung im
Bereich Wien Mitte äußerst kritisch gegenüberstanden. Glückwünsche
überbrachten auch die Komiteemitglieder von Argentinien, China,
Ungarn, Oman, Belgien, Kolumbien, Portugal und die Präsidentin der
UNESCO - Sitzung aus Saint Lucia. Zusammenfassend ist zu betonen,
dass das Welterbekomitee vor allem den politisch Verantwortlichen der
Stadt Wien, insbesondere dem Bürgermeister Dr. Michael Häupl,
ausdrücklich den Dank und die Anerkennung für ihre erfolgreichen
Bemühungen aussprach. (Schluss) gb

OTS0200    2003-07-04/18:00

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NRK

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