Erstausstrahlung im deutschen Sprachraum für Brandauers jüngstes Meisterwerk - der vielseitige Star wird am 22. Juni 60
Wien (OTS) - Er hat es als einer der wenigen deutschsprachigen
Schauspieler zu Weltruhm gebracht: Klaus Maria Brandauer,
international gefragter Filmkünstler, Burgschauspieler, vielfach
preisgekrönt und im Regiefach ebenso versiert wie als
Charakterdarsteller. Am Samstag, dem 21. Juni 2003, zeigt ORF 2 um
22.25 Uhr als Erstausstrahlung im deutschen Sprachraum das jüngste
Meisterwerk des österreichischen Stars, der am 22. Juni seinen 60.
Geburtstag feiert: den Spielfilm "Daddy - Heller Stern in dunkler
Zeit", gedreht nach einem Roman von Loup Durand. In dem 120-minütigen
Film spielt Brandauer den Philosophieprofessor Gregor Lämmle, der mit
den Nazis kollaboriert und den Sohn einer Résistance-Kämpferin jagt.
Gedreht wurde die Produktion im Sommer 2002 in der Umgebung von
Aix-en-Provence und in München.
Brandauer: "Ein Ritt über den Bodensee"
"Parallel zu den Dreharbeiten an 'Daddy' stand ich in Wien als
'Cyrano de Bergerac' auf der Bühne und war auch noch bei den
Filmfestspielen in Moskau", sagte Brandauer dem ORF. "Zusätzlich
hatte ich Auftritte in Berlin, Köln und London. Das ließ die
Dreharbeiten zu einem Ritt über den Bodensee werden." Doch nicht auf
künstlerischer Ebene, "sondern weil es ein logistischer Kraftakt
war". Möglich war dies alles nur durch penible Vorbereitungen.
Brandauer blieben vor allem die Reisestrapazen in Erinnerung: "Ich
kann mich eigentlich nur erinnern, dass ich in Wien in ein Flugzeug
gestiegen bin, danach in Paris war, dann in Marseille. Dort setzte
ich mich in ein Auto und stieg inmitten einer Felsenlandschaft wieder
aus, und der Dreh begann. Und abends das Ganze rückwärts."
Doch die Rolle war es wert: Es ist das Fehlerhafte an Lämmles
Charakter, das Widersprüchliche in seinem Wesen, das Klaus Maria
Brandauer an seiner Rolle in "Daddy" gereizt hat. "Gregor Lämmle
bemüht ununterbrochen Beispiele aus philosophischen Büchern, auch
Lehrsprüche von Religionstheoretikern, um seine Vorgehensweise
irgendwie zu rechtfertigen", sagt Brandauer. "Aber es gibt nie nur
einen Grund für die Verhaltensweise eines Menschen." Einen
talentierten jungen Gegenpart hat Brandauer in dem zwölfjährigen
Thomas Sangster, der aus einer britischen Schauspielerfamilie stammt
und mit dem Hollywoodstar Hugh Grant ("Vier Hochzeiten und ein
Todesfall") verwandt ist.
In weiteren Rollen sind der Charakterdarsteller Gottfried John, der
seine Karriere mit Filmen von Rainer Werner Fassbinder begonnen und
sich später auch international einen Namen gemacht hat, der junge
deutsche Nachwuchsmime Ken Duken und die aus einer italienischen
Theaterdynastie stammende Giovanna Mezzogiorno zu sehen. Thomas
Heinze, der in "Daddy" den Gestapo-Offizier Joachim Gortz spielt, ist
gleich auf zweifache Weise mit dem engagierten Projekt verbunden:
Seine Produktionsfirma Simply Committed, die er gemeinsam mit Peter
Paulich betreibt, war federführend an der Realisierung des Films
beteiligt. Der ORF zeigt "Daddy - Heller Stern in dunkler Zeit" in
Surround System, im Format 16:9 und gekennzeichnet mit "X" (nicht für
Kinder).
Nähere Infos zum Inhalt sind unter http://orfprog.apa.at/ORFProg/
abrufbar.
OTS0071 2003-06-18/10:06
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