- 06.06.2003, 08:25:05
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Museum Online ist weltbestes Beispiel für die Zusammenarbeit von Museen und Schulen
Diesjährige PreisträgerInnen vom BMBWK und ÖKS ausgezeichnet.

Wien (OTS) - Für ihre besonders innovative technologische
Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen wurden am 4. Juni 2003 Schulen
vom Bildungsministerium und vom ÖKS Österreichischen Kultur-Service
ausgezeichnet. Ein "Museum Online Award" ging an das Gymnasium der
Diözese Eisenstadt und die Fachhochschule für internationale
Wirtschaftsbeziehungen Eisenstadt für die E-learning tools "Hallo
Haydn". Awards erhielten die BHAK BHAS Oberpullendorf und das BG BRG
BORG Oberpullendorf für die Plattform "Kulturforum Mittelburgenland"
sowie das BRG Marchettigasse 3,1060 Wien und die Hochschule für
angewandte Kunst und Design in Zagreb für das Projekt "UNESCO
Weltkulturerbe - Reichtum und Vielfalt". Eine besonders gelungene
Zusammenarbeit zwischen einem Museum und einer Schule zeichnet
"Servus Latein - Antike zum Anfassen" aus. Das Europagymnasium
Klagenfurt und das Landesmuseum Kärnten bekamen dafür den orangen
"Museum Online Award". Seit Beginn des Schulprojektes 1995 wurden
mehr als 340 Homepages erarbeitet. Museum Online wurde von der
Bertelsmann-Stiftung und AOL Time Warner als weltbestes Beispiel für
die Zusammenarbeit von Museen und Schulen ausgezeichnet. Das
ÖKS-Projekt wird durch die IT-Initiative "eFit Austria/eCulture" des
Bildungsministeriums finanziert. Die Jury vergab in den
Räumlichkeiten des Technischen Museums Wien vier "Museum Online
Awards", sechs Auszeichnungen und 16 Anerkennungen.
Haydn mit allen Sinnen erleben
SchülerInnen des Gymnasiums der Diözese Eisenstadt programmierten
gemeinsam mit der Fachhochschule für internationale
Wirtschaftsbeziehungen, Eisenstadt, E-learning tools rund um das
Schaffen von Joseph Haydn. "Wir wollten das reiche Schaffen Joseph
Haydns in einer zeitgemäßen und interessanten Form Kindern und
Jugendlichen näher bringen und eine aktive Auseinandersetzung mit
diesem Komponisten ermöglichen," so die Jugendlichen. Die Lerntools
integrieren eine Vielzahl von Fächern und gehen auch ungewöhnliche
neue Wege: Neben der Arbeit mit dem Computer werden gruppendynamische
Wissensspiele genauso forciert wie sportliche oder künstlerische
Aktivitäten der Kinder. Als Partner konnten die Haydnfestspiele
Eisenstadt, alle Zentren/Museen mit Haydnbezug in Eisenstadt, die
Stadtgemeinde Eisenstadt, das Kroatische Kultur-
Dokumentationszentrum Eisenstadt sowie Siemens Österreich gewonnen
werden.
Burgenländische Kulturplattform in neun Sprachen
Die BHAK BHAS Oberpullendorf und das BG BRG BORG Oberpullendorf
erstellten ein neunsprachiges multimediales Portal "Kulturforum
Mittelburgenland". "Wir wollten unsere mittelburgenländische
Identität durch eine von Mehrsprachigkeit geprägte Schul-, Kunst- und
Kulturszene sichtbar machen," erläutern die Schulen ihr Projektziel.
Gemeinsam mit den Partnern KUGA Großwarasdorf, dem Ungarischen
Kulturverein, Antenne4 und dem Verein Roma wurde 1999 das
"Kulturforum Mittelburgenland" als interaktive Webplattform ins Leben
gerufen. Laufend arbeiten die Schulen mit den verschiedenen
Kulturinstitutionen an der Weiterentwicklung. 2002 wurde das Portal
mit einer Veranstaltungsdatenbank ausgestattet. Diese Webplattform
zählt mittlerweile zu den wichtigsten Kulturträgern des Mittleren
Burgenlandes. Die Integration von verschiedenen kulturellen Trägern
auf einem von SchülerInnen betriebenen Webportal beeindruckte die
Jury besonders.
Schutz kultureller Werte als Bildungsziel
Ein Award ging an das BRG Marchettigasse 3, 1060 Wien und an die
Hochschule für angewandte Kunst und Design in Zagreb für ihr Projekt
"UNESCO Weltkulturerbe - Reichtum und Vielfalt". In Zusammenarbeit
mit dem Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften wurden Tondokumente des Unesco Programms "Memory of
the World" entdeckt und "Culture" tatsächlich als "Mirror of
Humanity" erlebt. Der Inhalt der Homepage mit einer 100 Wort-Version
von jedem Welterbe und einem UNESCO-Quiz sowie der Dialog über andere
Kulturen überzeugte die Jury.
Antike zum Anfassen
Besonders intensiv arbeiteten das Europagymnasium Klagenfurt und
das Landesmuseum Kärnten zusammen. Sie entwickelten den Kinderführer
"Servus Latein - Antike zum Anfassen". Das Konzept basiert auf der
Erfahrung, dass Kinder und SchülerInnen niedriger Alterstufen mit
wissenschaftlichen Ein- und Hinführungen zum Thema Geschichte und
Antike nicht viel anzufangen wissen. Die fehlende kindgerechte
Sprache und entsprechend aufbereitete fehlende Inhalte erschwerten
bisher den Zugang der Kinder zur Antike. Daher wird der entwickelte
Kinderführer besonders gerne in den Fächern Latein, Griechisch und
Geschichte eingesetzt. Zusätzlich zu den Broschüren gibt es seit 2003
auch die Online-Version des Kinderführers für die Archäologischen
Stätten Kärntens (Archäologischer Park Magdalensberg, Virunum,
Teurnia, Antikenabteilung Landesmuseum Kärnten, Lapidarium des
Landesmuseums Kärnten). "Die ideale Situation ist dann gegeben, wenn
das Museum als Lernort genutzt wird. Bei diesem Projekt geschah und
geschieht dies in doppelter Hinsicht: erstens ist das Museum Lernort
für die später aktiv tätigen SchülerInnen, zweitens werden nach der
Rezeption von Museum und Objekten durch die SchülerInnen diese selbst
als VermittlerInnen tätig," so die MuseumspädagogInnen.
Großes Engagement im Multimedialabor
Anerkennungspreise vergab die Jury unter anderem für eingereichte
Videobeiträge und Trickfilme für das Web. Diese Beiträge entstanden
im Multimedialabor ZOOMLAB des ZOOM Kindermuseums, Wien. Sie zeigen
die vielen kreativen Möglichkeiten auf, mit Medien zu arbeiten. So
lautete beispielsweise die Jurybegründung für die Anerkennung des
Projektes "Versunken im Treibsand" des BG Zehnergasse Wiener
Neustadt: "Neue Wege zu einer eigenen Ästhetik!". Und die "surreale
Animation" des Filmes "Der Gockelhahn und die Giraffe" der
Volksschule Diesterweggasse Wien erinnerte die Jury an die große
tschechische Trickfilmzeit.
Jury
Die Jury setzte sich zusammen aus Markus Riebe (Fachinspektor,
Medienkünstler), Hanno Platzgummer (Dir. Stadtmuseum Dornbirn), Gerin
Trautenberger (Uni. f. angewandte Kunst), Martina Reuter
(Künstlerin), Wolfgang Börner (Stadtarchäologie Wien) und Ingeborg
Gaisbauer (Junior- und Seniorarchäologie Wien). Die Kriterien waren
Webgestaltung und medienadäquate Umsetzung, Inhaltlicher Anspruch,
Interdisziplinäres Arbeiten, Mehrsprachigkeit und Dokumentation. Die
vier Hauptpreisträger erhielten jeweils einen "Museum Online Award"
und Euro 1000,-. Weiters gab es sechs Auszeichnungen zu Euro 500,-
und 16 Anerkennungspreise. Die Webpages sind online unter
http://www.museumonline.at dokumentiert.
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OTS0011 2003-06-06/08:25
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