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"Neues Volksblatt" Kommentar: "Schlaraffen" (Von Christian Buchar)
Ausgabe vom 31. Mai 2003
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Linz (OTS) - Im Land der Schlaraffen fließen Milch und Honig in
den Bächen, Sorgen oder Geldfragen existieren nicht. Freilich gibt es
ein solches Land nicht in der Realität. Nur im ÖGB wollen
offensichtlich die wenigsten wahrnehmen, dass Märchen nicht nahtlos
auf die Wirklichkeit übertragbar sind. Und absehbar ausufernde
Kosten, die heute wieder nicht eingedämmt werden, noch mehr als
ohnedies schon den jüngeren und künftigen Generationen aufgehalst
werden.
Die Streikpläne für kommenden Dienstag stellen dem ÖGB ein
Armutszeugnis aus. Clevere Polit-Taktiker hätten aus den massiven
Zurücknahmen, die die Regierung nach ihren unausgegorenen
Erstauftritten bei der Reform machen musste, das Lied von der eigenen
Erfolgsstory komponiert. Der Trauergesang stillstehender Räder wirkt
dagegen - angesichts weiter fehlender Gegenkonzepte - mickrig und
unsinnig. Standortschwächung und damit Verschärfung der
Arbeitsplatz-Risken passen nicht zu kompetenter
Arbeitnehmervertretung. Das Hauptproblem des ÖGB von heute: Man traut
ihm auch bis Herbst kein wirksames Konzept zur Pensionssicherung zu.
Zu lange hat er nur auf das Bewahren auf Schulden aufgebauter
Besitzstände gesetzt. Der Zeit, als er noch Visionen hatte, darf
nachgetrauert werden.
OTS0207 2003-05-30/18:44
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