- 30.05.2003, 17:00:26
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Greenpeace zu Temelin-Expertenbericht: Verbesserungen unzureichend
"Bericht ist Dokumentation eines Kniefalls Österreichs; klarer Handlungsauftrag gefragt"
Wien (OTS) – In einer ersten Reaktion auf die Veröffentlichung des
Temelin-Expertenberichts kritisierte Greenpeace heute, dass die
Verbesserungen im Pannenreaktor völlig unzureichend sind. "Vor allem
die Gefahrenquellen bei der 28,8 m Bühne und bei den Ventilen sind
offenbar nicht behoben. Die von Greenpeace aufgedeckten Mängel bei
Schweißnähten im resten Block sind im Expertenbericht überhaupt nicht
angesprochen worden. Wir können nicht nachvollziehen, warum die
österreichische Regierung in Sachen Temelin trotzdem eine derartige
Zurückhaltung an den Tag legt. Wenn es um die nukleare Sicherheit
geht, ist Leisetreten nicht angebracht!", betonte Mag. Erwin Mayer
von Greenpeace. Für Greenpeace ist deshalb das Anti-Atomvolksbegehren
vom 10.-17.Juni 2003 ein Gebot der Stunde, um die Regierung mit einem
klaren atompolitischen Handlungsauftrag zu versehen.
"Der ganze Bericht zeugt von großer diplomatischer Zurückhaltung
und ist Dokumentation eines Kniefalls der Österreichischen Regierung
vor den Temelin-Betreibern. Offensichtlich wurde der Bericht mit der
tschechischen Seite akkordiert. Österreichs Regierung betrachtet das
Thema Atomsicherheit augenscheinlich als diplomatische Tauschmaterie.
Die nukleare Sicherheit kann auch keine außenpolitische Handelsware
sein. Für Greenpeace steht daher fest: Die Regierung braucht einen
klaren Handlungsauftrag. Deshalb ist das Anti-Atomvolksbegehren vom
10.-17.Juni, das eine Ministerbindung für den europäischen
Atomausstieg vorsieht, jetzt von großer Bedeutung", erklärte Mayer.
OTS0204 2003-05-30/17:00
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