• 23.05.2003, 09:50:26
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PARMIGIANINO und der europäische Manierismus - Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums vom 5. Juni bis 14. September 2003

Pressekonferenz am Dienstag, dem 3. Juni um 10.30 Uhr im Kunsthistorischen Museum

Wien (OTS) - Parmigianino, eigentlich Francesco Mazzola, wurde vor
1503 in Parma geboren. Er gilt als wohl der bedeutendste Maler, den
diese Stadt je hervorbrachte. Anläßlich der 500. Wiederkehr seines
Geburtstages wird ihm in diesem Jahr eine in Zusammenarbeit mit der
Soprintendenza von Parma organisierte Ausstellung gewidmet, die neben
seinem zeichnerischen und graphischen Schaffen zum ersten und wohl
einzigen Mal seine Gemälde vereint zeigt und damit seine Bedeutung
als Maler allerersten Ranges und seinen eminenten Beitrag zur
Entwicklung des an den europäischen Höfen des 16. Jahrhunderts
zelebrierten internationalen Stils des Manierismus neu zu Bewußtsein
bringt.

Parmigianinos kurze künstlerische Karriere, er starb bereits im
Alter von 37 Jahren, war sehr bewegt und wird heute nach den Zentren
seines Wirkens in vier Perioden eingeteilt: in die erste Parmenser
Phase der ein drei Jahre dauernder Aufenthalt in Rom folgte, wo er
die Werke der Antike, die großen Historiengemälde Raffaels und
Michelangelos Fresken der Sistina studierte. Er erlangte in dieser
Zeit eine große Kunstfertigkeit, die er in seinem darauffolgenden
Aufenthalt in Bologna voll zur Reife brachte. Ab 1530 finden wir ihn
dann wieder in Parma, wo er bis kurz vor seinem Tod tätig war und
einige der raffiniertesten und außerordentlichsten Werke schuf, für
die er in die Geschichte einging, wie die "Madonna mit dem langen
Hals" oder die Fresken der Steccata. Letztgenannter Auftrag, sollte
sich über lange Jahre hinziehen, wobei die Parmigianino angelastete
Verzögerung dazu führte, daß ihn die Compagnia della Steccata
einsperren ließ. Er flüchtete bei Nacht und Nebel aus dem Gefängnis
und konnte sich jenseits des Po in Casalmaggiore in Sicherheit
bringen. Dort starb er an plötzlichem Fieber und wurde im Konvent von
Santa Maria della Fontana beigesetzt.

Etwa 30 in der Ausstellung präsentierte Gemälde geben einen
Überblick über Parmigianinos Werk: das Kunsthistorische Museum selbst
besitzt neben dem berühmten Selbstportrait fünf weitere wichtige
Gemälde des Meisters. Ergänzt werden sie durch rund 60 seiner
Zeichnungen und Graphiken. Bedeutende Museen der Welt, darunter die
Galleria Nazionale in Parma, das Museo di Capodimonte in Neapel, die
Galleria degli Uffizi in Florenz, die Albertina Wien, der Louvre in
Paris, und das British Museum in London haben ihre Leihgaben zur
Verfügung gestellt. Die Gegenüberstellung einiger Werke von Rosso
Fiorentino, Jacopo Tintoretto und Correggio ermöglicht einen
Vergleich mit seinen Zeitgenossen; zusätzlich wird der Einfluß
Parmigianinos auf spätere Strömungen wie die Schule von Fontainebleau
gezeigt - in der Malerei wie in Kunstkammer-Objekten.

OTS0049    2003-05-23/09:50

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