- 14.05.2003, 10:57:19
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Von Wien nach Moskau mit dem Rad
Bundesforste eröffnen 2000. km Mountainbikeweg auf eigenen Flächen Wien (OTS) - Die Strecke Wien Moskau radeln, ohne die Staatsgrenze zu übertreten: die Bundesforste machen’s möglich. In etwa dieser Distanz - genau 2000 Kilometer - entspricht die Gesamtlänge der Mountainbikewege auf den Flächen der Bundesforste. Deren Vorstand Thomas Uher und Ex-Fußballstar Toni Pfeffer eröffneten den 2000.km - naturgemäß auf Rädern. Als ein "erfolgreiches Beispiel für die Kunst des dauernden Interessenausgleichs" bezeichnet ÖBf-Vorstand Thomas Uher die Erweiterung des Mountainbikenetzes auf Bundesforste-Flächen. Nicht nur das Miteinander von Bikern und Jägern, sondern auch Rücksicht auf die Natur und die forstwirtschaftliche Nutzung müssen die Bundesforste unter einen Hut bringen. Aus diesem Grund wird auch nur ein Teil der Forststraßen für Radfahrer geöffnet. Die Mountainbiker erhalten dadurch möglichst große Bewegungsfreiheit bei gleichzeitiger Berücksichtigung aller anderen Interessen. Unumgängliche Bedingung für die konfliktfreie Koexistenz aller Waldbenützer ist die Führung der Mountainbike-Aktivitäten auf markierten Strecken, sodass Biker, Wanderer, Jäger und Forstleute einander nicht ins Gehege kommen. Darüber hinaus sind die klar gekennzeichneten Mountainbike-Wege auch ein interessantes touristisches Angebot.

Um diesen Ausgleich zu garantieren, wurde das "Biker Fairplay" ins
Leben gerufen, das Verhaltensregeln für Mountainbiker festlegt. Ein
wichtiger Verfechter dieses Fairplay ist der ehemalige Fußballprofi
Toni Pfeffer, jetzt Leiter des Projekts Mountainbike
Niederösterreich. "Als passionierter Jäger und Mountainbiker kenne
ich die Interessenskonflikte zwischen diesen beiden Gruppen sehr gut.
Dabei könnten viele Probleme durch die Beachtung von einfachen Regeln
vermieden werden", so Pfeffer. "Ob Jäger oder Biker: wir sind
schließlich alle nur zu Gast in der Natur."
Die Regeln des "Biker Fairplay"
Die angesprochenen Regeln des "Biker Fairplay" umfassen unter anderem
die Straßenverkehrsordnung, die auch im Wald gültig ist. So dürfen
Wanderer zum Beispiel nur im Schritttempo überholt werden. Außerdem
gilt es, bestimmte Zeiten zu beachten, in denen das Radeln im Wald
erlaubt ist, konkret von Mai bis August in der Zeit zwischen 7.00 und
19.00 Uhr. Die Radfahrer sollten nicht vergessen, dass auch sie ihren
Beitrag zum Schutz der Natur leisten müssen und keinen Müll im Wald
hinterlassen dürfen. Als wichtigste Leitlinie für faire Biker gilt
jedenfalls: das Verlassen der gekennzeichneten Mountainbikerouten ist
nicht erlaubt.
Mountainbiken bei den Bundesforsten
Bereits im Vorjahr haben die Österreichischen Bundesforste ihr
Mountainbikewegnetz um 320 km ausgeweitet. In diesem Jahr sind
zusätzliche Wege dazu gekommen, wie beispielsweise die kürzlich
eröffnete Strecke in Waidhofen an der Ybbs oder die Route rund um den
Lainzer Tiergarten. Bei der Öffnung von Forststraßen für Radfahrer
gilt, so Vorstand Thomas Uher, für die Bundesforste die
Nachhaltigkeit als oberstes Prinzip. "Durch den Ausgleich zwischen
Natur, Mensch und Wirtschaft können wir ein friedliches Miteinander
aller Waldbenutzer sicherstellen. Und wir sorgen dafür, dass Freizeit
und Erholung nicht auf Kosten der Natur und der Tierwelt gehen."
Als wichtige Voraussetzung für die weitere Ausdehnung des bestehenden
Mountainbikenetzes sieht Uher vor allem in der Entschärfung der
Haftungsfrage. Eine Verlagerung der Haftungslast weg vom Wegehalter
und Waldeigentümer hin zur individuellen Verantwortung der
Waldbenützer würde die Situation erheblich verbessern.
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