Ab 11.30 Uhr am Heldenplatz
Wien (OTS) - 80.000 Menschen aus Österreich - Juden, politisch
Verfolgte, Roma und Sinti, Behinderte, Homosexuelle und Gläubige -
wurden von den Nationalsozialisten ermordet. Wir können all diese
Menschen nicht wieder lebendig machen, aber wir können ihnen ihren
Namen, ihr Gesicht, ihre Würde zurückgeben.
Am Projekt A Letter To The Stars beteiligen sich bereits mehr als
500 Schulen mit rund 15.000 SchülerInnen aus ganz Österreich. Sie
erforschen die Lebensgeschichten der österreichischen Opfer und
schaffen so unter http://www.LetterToTheStars.at ein Living Memorial,
ein Archiv ganz persönlicher Lebensgeschichten.
Am 5. Mai, dem wird in der Zeit von 11.30 Uhr bis 14.00 Uhr am
geschichtsträchtigen Wiener Heldenplatz eine große
Gedenkveranstaltung abgehalten.
Im Rahmen dieser würdigen, stimmungsvollen Veranstaltung, die
unter anderem von Zeitzeugen, SchülerInnen, Künstlern, Musikern und
Schauspielern getragen wird, werden zigtausende weiße Luftballons den
Heldenplatz umrahmen.
Die Veranstaltung wird moderiert von Harald Krassnitzer, der sich
- so wie alle Mitwirkenden - ohne Gage zur Verfügung stellt.
Krassnitzer: "Mein Großvater Franz Auer, ein Sozialdemokrat, war im
KZ Dachau und konnte nur durch viel Glück überleben."
Die Initiatoren von A Letter To The Stars, die Journalisten Alfred
Worm, Andreas Kuba und Josef Neumayr, laden alle ÖsterrereicherInnen
ein, am 5. Mai gemeinsam "ein Zeichen für das neue Österreich" zu
setzen.
Die Initiatoren bedanken sich bei den vielen "Helping Hands", die
das Projekt ermöglicht haben. Als bemerkenswert gilt das Engagement
der Bundesrepublik Deutschland. Der Vertreter der BRD in Österreich,
Botschafter Hans-Henning Horstmann, unterstützt das österreichische
Schulprojekt mit 10.000 Euro. "Genau so muss man Geschichte
aufarbeiten", sagt er. "Ich hoffe, dass diese Idee auch in
Deutschland aufgegriffen wird."
Während des gesamten 5. Mai ermöglicht mobilkom austria via SMS
"die Fortführung des Projekts". Vom jedem SMS das am 5. Mai an die
Nummer 0664 660 05 05 geschickt wird, erhält das Projekt 30 Cent.
Jede Rufnummer wird aber nur ein Mal gezählt.
Ausschnitte aus dem Programm:
Die Eröffnung gestalten 10 Zeitzeugen der verschiedenen
Opfergruppen. Jeder Zeitzeuge - darunter Leon Askin, 91, Antonia
Bruha, 84, Leopold Engleitner, 97, - verliest ein Statement und legt
gemeinsam mit einem/r Schüler/in eine weiße Rose (Symbol des
Widerstands) nieder.
Fünfzehn Holocaust-Überlebende, die heute in Israel leben, legen
auf dem Balkon der Hofburg zur Erinnerung an ihre ermordeten
Angehörigen gemäß einem jüdischen Ritual Steine nieder.
Um 12.30 Uhr - nach der Rede von HBP Dr. Thomas Klestil - werden
unter dem Glockengeläute aller wichtigen Kirchen in Österreich
zigtausende Luftballons mit Briefen in die Höhe steigen: geht der
Wind Richtung Schwechat dürfen die Ballons nicht losgelassen werden.
In diesem Fall werden die Ballons an langen Leinen Höhe Oberkante
Hofburg losgelassen und einen wunderschönen Rahmen für die
Veranstaltung bilden. Geht der Wind nicht Richtung Schwechat können
die Ballons in den Himmel steigen.
Antonia und Miriam, zwei 12jährige Mädchen der SchülerInnenschule
WUK werden vom Balkon der Hofburg ihren Brief an Professor Karl
Stojka vortragen. Karl Stojka, der mit elf Jahren in das KZ Auschwitz
gebracht wurde, ist einer der wesentlichen Unterstützer von A Letter
To The Stars. Er verstarb am 9. April 2003 mit 71 Jahren.Karls
Tochter, Bianca Stojka, wird am 5. Mai ihr Debüt als Sängerin geben.
Sie komponierte und textete die "Hymne" A Letter To The Stars für das
Projekt.
Weitere musikalische Highlights: der deutsche Sänger und
Liedermacher Konstantin Wecker mit einem Lied über die
Widerstandsgruppe Weiße Rose. Die zehn Finalisten von Starmania, die
ihr "Tomorrow’s Heroes" eigens für das Projekt umgetextet haben. Die
St. Florianer Sängerknaben mit einem ergreifenden Tribut an die
Ermordeten von Mauthausen. Die US-amerikanische Jazzpoetin Ruth
Weiss, die als elfjähriges Mädchen mit dem letztmöglichen Zug
Österreich verlassen konnte.
Rückfragehinweis:
Verein Lernen aus der Zeitgeschichte
Maríahilferstr. 123/3/38
1060 Wien
Josef Neumayr
0699 19422425
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