- 25.04.2003, 12:33:33
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Stundenkürzung: Kinderfreunde fordern bildungspolitisches Gesamtkonzept statt Husch-Pfusch-Aktion
Wien (SK) Die Begutachtungsfrist für die Stundenreduktionsverordnung
endet heute. "Trotz heftiger Kritik aller Schulpartner wird die
sogenannte 'Entlastungsverordnung' von der Bildungsministerin in
verantwortungslos kurzer Zeit durchgepeitscht. Eine wirkungsvolle
Entlastung der Schüler wäre höchst sinnvoll, allerdings ist der
vorliegende Entwurf eine ausschließliche Maßnahme der budgetären
Einsparung." Die Kinderfreunde fordern einen Aufschub der geplanten
Stundenkürzungen zugunsten der Entwicklung eines sinnvollen
Gesamtkonzepts, das von allen Betroffenen mitgetragen wird. ****
"Eltern, Lehrer und Schüler aber auch die Zukunftskommission wurden
erst ganz am Schluss quasi als Feigenblatt in die Diskussion um die
geplante Reduktion der Schulstunden eingebunden und vor vollendete
Tatsachen gestellt. Wie jeder versteht, können die Schulen nicht in
zwei Monaten neben dem laufenden Betrieb derart einschneidende
Veränderungen vornehmen" kritisiert SPÖ-Abgeordnete Beate Schasching,
Schulsprecherin der Österreichischen Kinderfreunde Freitag gegenüber
dem SPÖ-Pressedienst.
Vorschläge des Rechnungshofes, der eine Kürzung der 50-Minuten-Stunde
auf eine 45-Minuten-Stunde vorschlägt und gleichzeitig die
Lehrverpflichtung erhöhen will, müssten ebenfalls kritisch gesehen
werden. Eine Kürzung der Unterrichtsstunde an sich sei weder
lernpsychologisch noch pädagogisch vertretbar. Sinnvoll sei ein
fächerübergreifender, projektorientierter Unterricht, der den
Lehrstoff nicht häppchenweise präsentiert und den Fächeregoismus
unterstützt, sondern in größere Zusammenhänge stellt.
Die Kinderfreunde vermissen eine grundsätzliche, längst fällige
Diskussion über ein bildungspolitisches und pädagogische
Gesamtkonzept: "Was wir brauchen, ist eine ideologiefreie Diskussion
über eine zeitgemäße Schulorganisation sowie einen zeitgemäßen und
pädagogisch wirksamen Unterricht. Alle Schulpartner müssen die
anstehenden Veränderungen mittragen können, die vor allem den
Betroffenen, den SchülerInnen selbst, zugute kommen sollen," schloss
Schasching. (Schluss) cs/cb/mm
Rückfragehinweis: Pressedienst der SPÖ
Tel.: (++43-1) 53427-275
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