- 24.04.2003, 13:16:05
- /
- OTS0159 OTW0159
NÖ Landtag konstituiert
St.Pölten (NLK) - Der NÖ Landtag trat heute Vormittag zu seiner
 konstituierenden Sitzung zusammen.
Präsident Mag. Edmund F r e i b a u e r (VP) betonte, dass
 Niederösterreich das Persönlichkeitswahlrecht stark ausgebaut habe.
 Bei der Landtagswahl am 30. März 2003 hätte es nur 16.000 ungültige
 Stimmen gegeben. Freibauer unterstrich, dass eine eigene
 Landesgesetzgebung die Eigenständigkeit Niederösterreichs wahre. Der
 Bund dürfe die Länder nicht bevormunden. Die Bundesstaatsstruktur und
 der Föderalismus seien die Säulen der Republik. Reformen müssten
 immer zum Wohl der Bevölkerung durchgeführt werden.
Im Anschluss an die Angelobung der Mitglieder des NÖ Landtages
 erfolgte die Wahl der Präsidenten. Präsident Mag. Edmund Freibauer
 (VP) wurde mit 56 Stimmen wieder zum Präsident des Landtages gewählt,
 Ewald Sacher (SP) wurde mit 55 Stimmen zum Zweiten Präsidenten
 gewählt. Ing. Johann Penz wurde mit 44 Stimmen zum Dritten
 Präsidenten des NÖ Landtages wiedergewählt.
Präsident Mag. Edmund F r e i b a u e r (VP) bat daraufhin den
 Zweiten und den Dritten Präsidenten um Unterstützung und gute
 Zusammenarbeit.
Anschließend wurde Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll mit 55 Stimmen
 wiedergewählt und angelobt.
An den Beginn seiner Regierungserklärung setzte Landeshauptmann
 Dr. Erwin P r ö l l (VP) ein Zitat von Marie von
 Ebner-Eschenbach: "Was wir heute tun, entscheidet, wie die Welt von
 morgen aussieht". Die Niederösterreicher hätten ihm am Wahltag ihr
 Vertrauen, aber auch einen Auftrag bzw. eine Verpflichtung
 ausgesprochen: im Interesse der Landsleute rasch und konsequent zu
 arbeiten, die Zusammenarbeit zu suchen und das Beste für
 Niederösterreich zu geben. Er dankte den Landsleuten für die klare
 Entscheidung und das klare Bekenntnis zur Demokratie. Das gute
 Grundvertrauen zwischen den Bürgern und der Politik müsse auch in
 Zukunft aufrecht bleiben.
Den politischen Kräften im Land dankte er dafür, dass sich trotz
 der Darlegung der unterschiedlichen Standpunkte im Wahlkampf danach
 alle noch in die Augen schauen können. Dank des guten Gesprächsklimas
 im Land konnte die Arbeit rasch wieder aufgenommen werden. Das hohe
 Maß an Vertrauen im Landtag wertete er als Angebot für eine weitere
 gute Zusammenarbeit, er nehme die Wahl mit Dankbarkeit und Demut an.
 Die Arbeit sei in der Vergangenheit hart gewesen, es sei aber auch in
 den letzten fünf Jahren enorm viel erreicht worden. Niederösterreich
 sei ein Land, wo die Grenzen von gestern die Möglichkeiten von morgen
 bedeuten, und das sich wie keine zweite Region auf die EU-Erweiterung
 vorbereitet. Die Arbeit werde auch in Zukunft hart bleiben. Es sei
 ein Auftrag und eine Verpflichtung, schnell, kompetent und
 zukunftsträchtig für dieses Land zu arbeiten. Klare Kompetenzen in
 der Regierung würden schnelle Wege in der Verwaltung und rasche
 Entscheidungen für die Bürger ermöglichen. Im größeren Europa müsse
 man aber auch die Eigenständigkeit wahren und das Heimatgefühl
 stärken. Letztendlich werde damit auch Europa gestärkt. Ziel sei es,
 Niederösterreich zum Erweiterungsgewinner Nummer 1 in ganz Europa zu
 machen. Kein Land sei auf die Erweiterung so gut vorbereitet wie
 Niederösterreich. Für kein Land sei aber auch das Risiko so groß und
 die Chancen so gut. Mit der Erweiterung der Europäischen Union werde
 zusammengeführt, was zusammengehöre. Darüber hinaus sei es Aufgabe
 Niederösterreichs, einen Beitrag zum dauerhaften Frieden auf diesem
 Kontinent zu leisten. Das erfordere auch einen klaren Blick für das
 Notwendige und Richtige sowie den Abbau von Grenzen in den Köpfen
 durch Dialog. Ein Anliegen ist dem Landeshauptmann auch die
 grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Um diese Ziele zu erreichen,
 brauche Niederösterreich politische Stabilität, finanzpolitische
 Kalkulierbarkeit, eine leistungsfähige Infrastruktur und ein modernes
 Wirtschaftsservice. Auch die Bildungsinfrastruktur müsse immer auf
 dem letzten Stand gehalten werden. Jeder sollte die Chance zur
 Weiterbildung haben, was eine Erfolgsgarantie für die Zukunft
 darstelle. Ein weiteres entscheidendes Kriterium für eine
 erfolgreiche Zukunft ist die Nachhaltigkeit, damit auch für die
 nächsten Generationen die entsprechenden Lebensgrundlagen zur
 Verfügung stehen. Nachhaltigkeit umfasse auch den Bereich der
 sozialen Nachhaltigkeit sowie die Stärkung des Familiensinns. In der
 Kultur sieht der Landeshauptmann eine wichtige und
 erfolgversprechende Grundlage dieses Landes. Talente sollten sich
 frei entfalten und ihre Ideen in die Tat umsetzen können. Das sei die
 Garantie für eine bunte und abwechslungsreiche Kulturszenerie. Denn
 nur wo Kultur sich entfalten könne, gebe es Kreativität und Zukunft.
Als weiterer Tagesordnungspunkt stand die Wahl der beiden
 Landeshauptmannstellvertreter auf dem Programm. Liese Prokop wurde
 mit 56 Stimmen und Heidemaria Onodi mit 55 Stimmen in dieser Funktion
 bestätigt.
Der nächste Tagesordnungspunkt war die Wahl der Mitglieder der
 Landesregierung mit folgendem Ergebnis: Auf Ernest Gabmann (VP)
 entfielen 55 Stimmen, auf Mag. Wolfgang Sobotka (VP) 43, auf
 Dipl.Ing. Josef Plank (VP) 56, auf Mag. Johanna Mikl-Leitner (VP) 38,
 auf Christa Kranzl (SP) 47 Stimmen und auf Emil Schabl (SP) 54.
Nach der Angelobung durch den Landeshauptmann sagte
 Landeshauptmannstellvertreterin Heidemaria O n o d i (SP), dass
 dieser Tag ein bemerkenswerter festlicher Tag sei und das Fundament
 für die Zukunft fertiggestellt wurde. Sie werde Maßnahmen gegen die
 Arbeitslosigkeit, für die Ausbildung junger Menschen und für das
 Gesundheitswesen setzen und bezeichnete das Bekenntnis zur
 Zusammenarbeit als ein Bekenntnis zu Niederösterreich. Es sei
 notwendig, alle Kraft in das Gesundheitswesen, den Konsumentenschutz
 und die Anliegen der Gemeinden zu setzen. Bisher sei im
 Gesundheitswesen Großartiges geleistet und durch die Schaffung von
 Verbänden Modernisierungen umgesetzt worden. Abschließend wünschte
 sie Emil Schabl alles Gute für dieses Ressort. Des weiteren dankte
 sie Landesrätin Kranzl für ihre exzellente Arbeit im
 Konsumentenschutz und wünschte ihr weiterhin alles Gute. Weiters
 dankte sie Fritz Knotzer für seine bisherige Arbeit für die
 Gemeinden. Man sei bemüht, in den Kommunen unter anderem die
 Altersversorgung und Kinderbetreuung zu gewährleisten und die
 Zusammenarbeit der Gemeinden und deren Bürgermeistern zu forcieren.
 In letzter Zeit hätten sich die Aufgaben der Gemeinden erweitert,
 dazu sichern Aufträge an Gemeinden Tausende Arbeitsplätze.
 Abschließend bezeichnete sie die kommende Legislaturperiode als eine
 große Herausforderung; Aufgabe sei es, Niederösterreich in eine gute
 Zukunft zu führen.
Auf die im Anschluss daran von den Regierungsmitgliedern
 zurückgelegten Mandate wurden folgende Abgeordnete nachnominiert:
 Franz Gartner (SP), Friedrich Hensler (VP), Ing. Johann Hofbauer
 (VP), Mag. Gerhard Karner (VP), Dr. Friedrich Nasko (SP), Mag. Alfred
 Riedl (VP), Herbert Thumpser (SP) und Dipl.Ing. Bernd Toms (VP).
Zu Mitgliedern des Bundesrates wurden Karl Bader, Martina
 Diesner-Wais, Michaela Gansterer, Ing. Hermann Haller, Johann
 Höfinger, Sissy Roth-Halvax und KR Sonja Zwazl für die VP gewählt,
 Karl Boden, Adelheid Ebner, Johann Giefing und Ernst Winter für die
 SP und Elisabeth Kerschbaum für Die Grünen.
(1. Fortsetzung folgt)
Rückfragehinweis: Niederösterreichische Landesregierung
 Pressestelle
 Tel.: 02742/9005-12163
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NLK






