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"Die Presse"-Kommentar: "Bushs Tag" von Andreas Unterberger
Ausgabe vom 10.4.2003
Wien (OTS) - The winner takes it all. Ziemlich genau drei Wochen
hat es gedauert, bis der Krieg entschieden war. Entschieden, wenn
auch noch nicht ganz beendet. Da und dort noch einige Gefechte, da
und dort noch einige blutige Illusionen.
Bald beginnen die Mühen der Ebene: Guerilla-Aktionen, Kampf der
Anarchie, Aufbau einer neuen Ordnung in einem nicht gerade von
zivilgesellschaftlichem Geist geprägten Land, Rückkehr zur unlösbaren
Palästinafrage.
Aber heute kann Amerika einmal stolze Bilanz ziehen: Die Amerikaner
haben den Krieg mit weniger eigenen Opfern gewonnen, als zur gleichen
Zeit daheim im Straßenverkehr umkommen. Die Loyalität der Iraker zu
Saddam war extrem kurzlebig, sobald seine Schergen außer Sichtweite
waren. Bei den Schiiten und Kurden (also einer klaren Mehrheit) löste
der Einmarsch Jubel aus. Auch beim Rest hat Amerika Chancen, vom
Sieger noch zum Befreier zu werden. Und Franzosen wie Deutsche stehen
ziemlich belämmert da.
Ein starker Tag im Leben von George W. Bush.
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