Wien (PK) - Keine Probleme sieht Verteidigungsminister Günther
Platter beim Projekt "Frauen im Bundesheer". Er hat dem
Nationalrat kürzlich einen Bericht über "Militärische
Dienstleistungen von Frauen in den Jahren 2001 und 2002" (III-17
d.B.) vorgelegt, in dem er die mittlerweile fünfjährigen
Erfahrungen mit Auswahlverfahren, Ausbildung und Verwendung
weiblicher Soldaten im Bundesheer mit der Feststellung
zusammenfasst: "Die Integration von Soldatinnen in das Bundesheer
ist weitgehend abgeschlossen - die Erfahrungen bestätigen die
Richtigkeit des eingeschlagenen Weges".
40 % MEHR FRAUEN IM HEER SEIT 2000
Zur Untermauerung dieser Einschätzung legte der Minister folgende
Daten vor: Im Jahr 2001 nahm die Zahl der Soldatinnen im
Bundesheer von 135 auf 204 oder um rund 40 % zu. 78 Frauen traten
den Ausbildungsdienst an. 47 Soldatinnen, darunter zehn
Leistungssportlerinnen und zwei Ärztinnen, absolvierten den
Ausbildungsdienst und wurden danach als Militärpersonen auf Zeit
in ein Dienstverhältnis übernommen.
Im Jahr 2002 waren es bereits 62 Frauen, darunter 14
Leistungssportlerinnen, die den Ausbildungsdienst antraten. 48
Soldatinnen, darunter neun Leistungssportlerinnen und eine
Veterinärmedizinerin absolvierten die Ausbildung und wurden zu
Militärpersonen auf Zeit ernannt.
Zum Stichtag 31. Dezember 2002 leisteten 49 Frauen
Ausbildungsdienst, davon zwölf Leistungssportlerinnen. 152
Soldatinnen, davon 29 Leistungssportlerinnen, befanden sich in
einem Dienstverhältnis als Militärperson auf Zeit. Drei Frauen
befanden sich in einem unbefristeten Dienstverhältnis als
Berufsmilitärperson. Zum Einrückungstermin im Jänner wurden neun
Frauen einberufen.
50 Frauen haben in den letzten Jahren die militärische Ausbildung
abgschlossen, führen daher zumindest den Dienstgrad "Gefreiter",
sind mittlerweile aber aus dem Präsenzdienst ausgeschieden. Sie
werden zur Personalreserve gezählt und können auf freiwilliger
Basis ihre militärische Karriere im Rahmen von Miliztätigkeiten
und Auslandspräsenzdiensten fortsetzen.
DIE MILITÄRISCHEN AUFGABEN DER FRAUEN IM BUNDESHEER
Frauen erfüllen mittlerweile unterschiedlichste Aufgaben im
gesamten Spektrum des Heeresdienstes: 2002 standen acht weibliche
Offiziere im militärischen Dienst, davon eine
Veterinärmedizinerin und ein weiblicher Offizier im höheren
militärtechnischen Dienst. Sieben Berufsoffiziersanwärterinnen
besuchten den Fachhochschulstudiengang "Militärische Führung" an
der Theresianischen Militärakademie, sechs standen im
Praxissemester und sieben nahmen am Einjährig-Freiwilligen-Kurs
teil. Die ersten weiblichen Truppenoffiziere werden die
Ausbildung voraussichtlich im September 2003 abschließen.
41 Soldatinnen versahen zum Stichtag 31. Dezember 2002 ihren
Dienst als Unteroffiziere, davon zwei im Auslandseinsatz im
Kosovo, 92 waren in Chargendiensträngen als Militärpersonen auf
Zeit tätig und 49 befanden sich im Ausbildungsdienst. Unter den
Soldatinnen findet man unter anderem die Geschützführerin einer
Panzerhaubitze, eine Jagdpanzerfahrerin, eine
Kampfpanzerkommandantin, eine Heeresfahrlehrerin und die
Kommandantin einer Aufklärungsgruppe.
RECHTLICHE FORTSCHRITTE
Die in der letzten Gesetzgebungsperiode geforderten Maßnahmen zur
Öffnung des Auslandspräsenzdienstes für Frauen als auch deren
Gleichstellung im Rahmen des Heeresversorgungsrechts wurden laut
Minister Platter erfolgreich umgesetzt.
Soldatinnen können nunmehr freiwillig an Auslandseinsätzen des
Österreichischen Bundesheeres teilnehmen. Frauen auf dem Weg zu
oder von einer Eignungsprüfung bzw. während einer solchen sowie
im Rahmen von Miliztätigkeiten genießen nunmehr vollen
versorgungsrechtlichen Schutz.
Weiter verbessert wurde in den vergangenen beiden Jahren auch die
Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des Bundesheeres für
Frauen. Der Beitrag "Ich werde Soldatin" auf der Internet-
Homepage des Bundesheeres (www.bundesheer.at) wird laufend
aktualisiert und optimiert. (Schluss)
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