- 26.03.2003, 10:36:33
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ORF-Preisregen bei der Diagonale 2003
"shorts on screen"-Preise sowie Erich-Neuberg-Preis im Rahmen des ORF-Tages verliehen
Wien (OTS) - Ganz im Zeichen des ORF stand die Diagonale 2003
gestern, am Dienstag, dem 25. März 2003. Der ORF-Tag beim
österreichischen Filmfestival in Graz startete am frühen Nachmittag
mit der Preisverleihung des durch die Diagonale unterstützten
ORF-Kurzfilmwettbewerbs "shorts on screen". Die Initiatoren des
Bewerbs, die ORF-Landesstudios und die Landeskulturämter -
repräsentiert durch den steirischen ORF-Landesdirektor Dr. Edgar
Sterbenz und den Vertreter des Landes Steiermark, Hofrat Dr. Manfred
Glawogger -, zeichneten pro Bundesland einen Gewinner aus - mit
Oberösterreich als Ausnahme, das ex aequo zwei erste Preise
entgegennahm. Den österreichischen Gesamtsieg des Bewerbs teilen sich
die prämierten Nachwuchsfilmer aus Wien und dem Burgenland.
Damit war jedoch der ORF-Preisregen bei der Diagonale noch nicht zu
Ende: Am Abend vergab der ORF in Person des Programmdirektors Dr.
Reinhard Scolik den Erich-Neuberg-Preis 2002 an den
niederösterreichischen Filmemacher Wolfgang Murnberger für seinen
Fernsehfilm "Brüder". Im Anschluss folgte die Diagonale-Premiere des
ORF-Psychodramas "Ausgeliefert", das heute um 20.15 Uhr in ORF 2
erstmals gezeigt wird. Zur Filmpremiere waren neben Regisseur Andreas
Prochaska, Drehbuchautor Thomas Baum und Allegro-Filmproduzent Helmut
Grasser auch die Hauptdarsteller Harald Krassnitzer und Maria
Köstlinger gekommen. Zum Ausklang des Abends stand nach der
"Ausgeliefert"-Premiere noch ein ORF-Empfang im Grazer Szenelokal
"Maroni" auf dem Programm, bei dem sich die österreichische
Filmbranche ein Stelldichein gab.
Wien und Burgenland sind Gesamtsieger des ORF-Kurzfilmwettbewerbs
"shorts on screen"
"Lockvogel" und "Rot Rot. Silber" heißen die beiden prämierten
Kurzfilme aus Wien und dem Burgenland, die erst im Rahmen der
gestrigen Preisverleihung als Gesamtsieger des Wettbewerbs "shorts on
screen" bekannt gegeben wurden. Der 1982 geborene Wiener Benjamin
Swiczinsky überzeugte in seiner überraschenden Einzelleistung
"Lockvogel", einer schwarzhumorigen Geschichte über den erfolglosen
Suizidversuch eines jungen Mannes, als Drehbuchautor, Regisseur,
Hauptdarsteller, Kameramann und Cutter in Personalunion. "Rot Rot.
Silber" ist das überzeugende Ergebnis einer gelungenen Teamarbeit von
vier jungen Burgenländern, die eine visuell eindrucksvolle, emotional
sehr starke und gleichzeitig sehr poetische filmische Aufarbeitung
von Problemen Jugendlicher abgeliefert haben. Die vier Preisträger
sind Wolfgang Bauer, Theresa Eipeldauer, Isabel Gaber und Julia
Ramesmayer.
Alle Gewinner des Kurzfilmwettbewerbs "shorts on screen" erhielten
von den Kulturabteilungen der Länder ein Preisgeld von 3.000 Euro pro
Bundesland. Neben der finanziellen Auszeichnung sowie der
begleitenden Promotion durch Trailer, Berichterstattung und einem
Beitrag in der gestrigen "Treffpunkt Kultur"-Ausgabe werden die
ausgewählten Kurzfilme - laut Wettbewerbsmotto - im ORF auch "on
screen" sein: Am Sonntag, dem 30. März, um 23.25 Uhr sowie am
Sonntag, dem 6. April, um 23.15 Uhr präsentiert ORF 2 die Sendungen
"shorts on screen", in denen alle prämierten Werke sowie Interviews
mit den jeweiligen Filmemachern zu sehen sein werden.
"shorts on screen" - ambitioniertes Projekt zur Förderung des
heimischen Filmnachwuchses
Unter den insgesamt 314 Wettbewerbseinreichungen, die im ORF und in
den Landeskulturabteilungen eingelangt waren, hat die vierköpfige
Fachjury über die insgesamt zehn ausgezeichneten Werke hinaus eine
große Zahl beachtenswerter Kurzfilme mit lobenden Erwähnungen
bedacht. Der Jury gehörten die Wiener Produzentin, Autorin und
Regisseurin Barbara Albert ("Nordrand"), ORF-Kulturredakteur Karl
Khely, der Vorarlberger Medienpädagoge Friedl Wolaskowitz und die
Salzburger Kinoexpertin Renate Wurm an. Die detaillierte Auflistung
aller "shorts on screen"-Preisträger inklusive Jurybegründungen sowie
aller lobender Erwähnungen ist unter der ORF-Internet-Adresse
http://orfprog.apa.at/ORFprog abzurufen.
Mit der Preisverleihung von "shorts on screen" ging ein
ambitioniertes Projekt zur Förderung des kreativen, heimischen
Filmnachwuchses erfolgreich über die Bühne. Die Diagonale mit ihrer
noch amtierenden Intendanz von Christine Dollhofer und Constantin
Wulff unterstützte diese Kooperation von Beginn an tatkräftig und bot
dafür das passende Forum. Ein wesentlicher Faktor für den
österreichischen Film und seinen Erfolg und Weiterbestand sei die
Nachwuchsförderung, wie Wulff im Rahmen der Preisverleihung betonte.
Erich-Neuberg-Preis 2002 an Wolfgang Murnberger für "Brüder" -
Fortsetzung beschlossen
Zum insgesamt 22. Mal seit 1980, aber dafür erstmals im Rahmen der
Diagonale wurde gestern der Erich-Neuberg-Preis verliehen. Für
herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Filmregie - so die
Statuten - geht der in Gedenken an den österreichischen Filmpionier
gestiftete ORF-Preis jährlich an einen heimischen Filmemacher bzw.
eine Filmemacherin. Bereits zum zweiten Mal (1996 für "Auf Teufel
komm raus") erhielt der Niederösterreicher Wolfgang Murnberger nun
die renommierte Auszeichnung, deren Dotierung heuer auf Initiative
des ORF-Programmdirektors Dr. Reinhard Scolik von 3.000 auf 7.000
Euro erhöht wurde. Murnberger wurde für die im Juni 2002 erfolgreich
ausgestrahlte Tragikomödie "Brüder" geehrt, in der Wolfgang Böck,
Erwin Steinhauer und Andreas Vitásek als ungleiches Brüdertrio auf
Vatersuche ging. Das Drehbuch zum Film stammt von Uli Brée und Rupert
Henning. "Brüder" zeigt "feinsinnig geführte Protagonisten in einer
originellen Geschichte, deren Wendungen bis zuletzt überraschend
wirken. Ein in gutem Sinne moderner Fernsehfilm, der sich dennoch
nicht geschmäcklerisch vordergründigen Moden anpasst: "gute
Unterhaltung ohne Anbiederung" zitierte ORF-Programmdirektor Scolik
aus der Jurybegründung. "Brüder" sei vor allem auch deshalb
preiswürdig, weil es im Sinne von Neuberg eine innovative
Filmleistung sei, so Scolik. "Der Film und damit auch Wolfgang
Murnberger hat nicht nur deshalb Erfolg gehabt, weil er die Sprache
des Volkes spricht, sondern weil er auch mit der Sprache umgehen kann
und dabei einen hohen Qualitätsanspruch wahrt."
Preisträger Murnberger zeigte sich sehr stolz über diese
Auszeichnung: "Als ich den Anruf erhielt, war ich verunsichert und
wusste nicht, ob ich sagen sollte, dass ich den Preis schon mal
bekommen habe. Als man mir dann bestätigte, dass das so in Ordnung
sei, hab ich mich sehr gefreut. Diesen Preis gäbe es allerdings nicht
ohne die Autoren Uli Brée und Rupert Henning, bei denen ich mich
besonders bedanken möchte. Ich muss ganz ehrlich sagen: Ein solches
Buch bekommt man nicht oft", sagte Wolfgang Murnberger bei der
Preisverleihung.
Noch mehr Grund zu Freude gab es dann, als ORF-Programmdirektor
Scolik die Entscheidung bekannt gab, dass "Brüder" fortgesetzt wird.
"Es liegt uns bereits ein hervorragendes Drehbuch vor, das demnächst
umgesetzt werden soll". "Brüder 2" wird voraussichtlich schon im Juni
2003 gedreht werden.
Rückfragehinweis:
ORF-Pressestelle
Ruza Holzhacker
(01) 87878 - DW 14703
http://tv.ORF.at
http://kundendienst.ORF.at
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