- 25.03.2003, 11:15:41
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Fußball - Österreichs Nationalsport als Gefahrenquelle
Von mehr als 590.000 ausübenden FußballspielerInnen verletzen sich rund 38.100 pro Jahr so schwer, dass sie im Spital behandelt werden müssen.
Wien (OTS) - Das Wetter hält was der Kalender vergangene Woche
versprochen hat: Der langersehnte Frühling hat endlich begonnen.
Fußballbegeisterte werden in ihrer Freizeit den ersehnten
Sonnenstrahlen hinaus ins Freie folgen. Doch Fußball ist nicht nur
eine sehr beliebte, sondern auch die Sportart mit dem höchsten
Verletzungsrisiko. Rund 38.100 ÖsterreicherInnen verletzen sich
jährlich beim Fußballspielen so schwer, dass Behandlungen im
Krankenhaus notwendig sind - 95 Prozent davon sind Männer.
Die häufigsten Verletzungen sind Sehnen/Muskelverletzungen sowie
Knochenbrüche und Prellungen/Quetschungen. Bei den am häufigsten
betroffenen Körperteilen handelt es sich um den Fußknöchel und das
Knie.
Schlechte Platzverhältnisse, übertriebener Ehrgeiz, mangelnde Fitness
und Verzicht auf Schiedsrichter sind - vor allem bei "Hobby-Kickern"
- typische Ursachen für Verletzungen beim Fußball. Gerade nach dem
langen Winter sind Muskeln und Sehnen "eingerostet" und müssen
langsam trainiert und vor allem richtig aufgewärmt werden. Auch
falsche Schuhe können Verletzungen durch Umknöcheln oder falsches
Auftreten verursachen.
Vereine
Stundenbezogen ist das Verletzungsrisiko bei Vereins-Fußballern
wesentlich geringer als bei "Hobby-Kickern". Wettkampfbedingungen
bringen jedoch mehr Verletzungen, da die betonte Härte und versteckte
Fouls vorprogrammiert sind. Bereits im Nachwuchsbereich steht
Wettkampf und Sieg an erster Stelle, der spielerische Aspekt und
Technik-Training bleiben oftmals im Hintergrund. Trainer rühmen sich
häufig dafür wie ihre Schützlinge die Gegner "legen".
Was kann alles passieren?
Wie bei allen anderen Sportarten kann auch beim Fußball von typischen
Unfallursachen gesprochen werden. Mehr als die Hälfte aller
Verletzungen beim "Kicken" sind Zusammenstöße. Bei typischen
Fußball-Bewegungen kann man leicht umknöcheln, sich das Knie
verdrehen oder auf dem Rasen ausrutschen. Ein Viertel aller im
Krankenhaus behandelten Verletzungen werden durch Fremdverschulden
verursacht, was nicht gerade auf "Fair Play" hindeutet.
"Sicher Leben"-Tipps
Unser Ziel ist die Senkung der Unfallzahlen im Fußball durch
geeignete Verletzungsvorbeugung. Durch einfache Unfallmaßnahmen kann
das Verletzungsrisiko verringert werden. Das Institut "Sicher Leben"
gibt Tipps für unfallfreies "Kicken":
- Regelmäßiges und ausgewogenes Trainieren (das ganze Jahr - nicht
nur vor einem Spiel)
- Den Platzverhältnissen angepasstes Schuhwerk, Verwendung von
Schienbeinschonern (gleichmäßige Ausrüstung für alle Spieler)
- Ermüdung vermeiden; Spielzeit und Spielfeldgröße dem Können
anpassen oder verkürzen bzw. verkleinern
- Aufwärmen und Stretching nicht vergessen (vor und nach dem Spiel)
- Schiedsrichter bestimmen um "Fair Play" zu gewährleisten
- Kein Alkohol
- Gleichmäßige Ausrüstung für alle Spieler
- Jeglichen Schmuck ablegen bzw. überkleben (z.B. Flinserl), damit
die Gefahr des Hängenbleibens nicht gewährleistet ist
Knabenfußballtore
Anfang März verunglückte wieder ein elfjähriger Bub indem er von
einem umstürzenden Übungstor, das nur mit Haken gesichert war, am
Kopf getroffen wurde.
Das Institut "Sicher Leben" hat wiederholt Medien und Verantwortliche
darauf aufmerksam gemacht, dass die Gefahr der ungesicherten
Knabenfußballtore bereits seit Jahren genau bekannt ist.
Institutsleiter Dr. Rupert Kisser warnt daher: "Diese mobilen Tore
dürfen nur zulässig sein, wenn die Hülsen fest im Boden verankert
sind. Leider sind immer noch bei vielen Vereinen mobile "Knabentore"
im Einsatz, was als verantwortungslos zu bezeichnen ist. Ein
derartiger Unfall kann die Gesundheit eines jungen Fußballers durch
bleibende Körperschädigung, meist Lähmungen oder Gehirnverletzungen
zerstören."
Institut "Sicher Leben" rät Eltern eindringlich sich Vereine und
Trainer genauer anzusehen, bevor sie ihr Kind beitreten lassen.
Rückfragehinweis:
Institut Sicher Leben
Pressestelle
Mag. Alexandra Ludvik
Tel.: (++43-1) 71 770/225
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