"Post in Sachen Verlässlichkeit, Termintreue und Kostenwahrheit in die Pflicht nehmen" - Werbemittelverteilung nicht ins Gerade bringen
Wien (PWK158) - Seit heute, Mittwoch, wird bei der
österreichischen Post "Dienst nach Vorschrift" gemacht. Von dieser
Protestmaßnahme betroffen ist vor allem die Verteilung von
Werbeprospekten. Es existiert diesbezüglich auch ein Brief von
Belegschaftsvertretern der Post an die Großkunden, in dem um
Verständnis für die Verzögerungen bei der Zustellung von
Massensendungen geworben wird.
"Noch ist zwar kein Schaden angerichtet", so Walter Ruttinger,
Bundesobmann des Fachverbandes Werbung und Marktkommunikation in der
WKÖ, dem auch die Berufsgruppe der Werbemittelverteiler angehört.
"Aber man soll die Auftraggeber hinsichtlich der Verlässlichkeit
einer expansiven Werbeträgergruppe nicht durch kurzsichtige
Protestmaßnahmen verunsichern", gibt Ruttinger in Richtung
Postgewerkschaft zu bedenken.
Die Postgewerkschaft stelle die Kernkompetenz der Post, die
Verlässlichkeit, selbst zur Disposition. Ein Post-Streik, so
Ruttinger, beschleunige lediglich den Trend zu privaten
Werbemittelverteilern. Für heimische Auftraggeber bestehe kein Grund
zur Sorge, "gerade weil sie ja die Möglichkeit haben, auf private
Anbieter zurückzugreifen."
Abschließend zitiert Ruttinger den britischen
Wirtschaftswissenschafter C. Northcote Parkinson: "Ich will der Post
nichts unterstellen. Aber Parkinson formulierte es im 20. Jahrhundert
überspitzt so: Die Post ist eine Institution zur verteuerten
Verlangsamung der Briefzustellung mit dem Ziel der Selbstabholung
gegen zehnfache Gebühr."( JR )
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