Chirurgische Abteilung baut neuen Schwerpunkt für niederösterreichische Patienten auf
Krems (OTS) - In Niederösterreich erkranken jährlich 600 Menschen
an Lungenkrebs. Wird der Tumor früh erkannt, kann er chirurgisch
behandelt werden - niederösterreichische Patienten weichen aber
häufig auf Wiener Spitäler aus. Das Krankenhaus Krems verbessert mit
dem Aufbau eines Schwerpunktes für Lungenchirurgie (Thoraxchirurgie)
und der Verpflichtung eines anerkannten Spezialisten die
Voraussetzung, dass diese Patienten in Niederösterreich versorgt
werden können.
Univ.-Prof. Dr. Michael Gadenstätter wird ab 1. Juni die Kremser
Chirurgie als Oberarzt verstärken und den neuen Schwerpunkt
Thoraxchirugie aufbauen. Neben der Facharztausbildung für Chirurgie
absolvierte er eine spezielle Ausbildung für Thoraxchirurgie und ist
derzeit als Oberarzt an der Abteilung für Allgemein- und
Transplantationschirurgie an der Uniklinik Innsbruck tätig. "Sehr
stolz" auf den Neuzugang an seiner Abteilung ist Univ.-Doz. Dr.
Gerhard Schwab, Primar der Chirurgie: "Mit Professor Gadenstätter
konnten wir eine Spitzenkraft nach Krems verpflichten. Ich kenne ihn
persönlich, habe mit ihm im Team gearbeitet und ihn dabei schätzen
gelernt." Als Beweggründe für seinen Entschluss, nach Krems zu
kommen, gibt Gadenstätter die Aufbruchstimmung in Kremser Krankenhaus
an: "Ich habe die Entwicklung des Hauses in den vergangenen Jahren
mit Interesse verfolgt. Die kürzlich eingeleitete
Wissenschaftsoffensive und der Aufbau der Strahlentherapie sind gute
Beispiele für Pioniergeist und Innovationsfreude." Daher erwarte er
sich an der Kremser Chirurgie eine interessante und herausfordernde
Aufgabe.
Die Thoraxchirurgie beschäftigt sich in erster Linie mit gut- und
bösartigen Lungenerkrankungen. Darüber hinaus werden Erkrankungen der
Brustwand, verschiedene Missbildungen wie die Trichterbrust und
Krankheiten des vorderen und hinteren Mittelfellraumes (z.B. Tumoren
der Thymusdrüse) vom Aufgabenbereich der Thoraxchirurgie miterfasst.
Der Lungenkrebs steht an erster Stelle der bösartigen Tumore des
Mannes und ist der dritthäufigste Tumor der Frau, nach dem Brust- und
dem Dickdarmkrebs.
Zwt.: NÖ: 300 Lungenkrebspatienten können jährlich von einer
Operation profitieren
Von 100.000 erwachsenen Österreichern erkranken jährlich fast 50
an diesem gefährlichen Tumor. In Niederösterreich werden jährlich ca.
600 Lungenkarzinomfälle diagnostiziert, etwa die Hälfte dieser
Patienten kann einer primär chirurgischen Therapie zugeführt werden.
Während vor 20 Jahren der Altersgipfel des Lungenkarzinoms zwischen
50 und 60 Jahren lag, werden die Patienten in den letzten Jahren
immer jünger. Hauptsächliche Ursache des Lungenkarzinoms ist das
Rauchen. Diese Tatsache ist unbestritten, durch unzählige Studien
belegt und seit den 60er Jahren als sicher bekannt.
Zwt.: Früherkennung unterliegt dem Zufall
Die sogenannten Früherkennungen beim Lungenkarzinom sind - weil
Frühsymptome fehlen - fast durchwegs Zufallsbefunde. Alle für den
Betroffenen wahrnehmbaren Folgen des Lungenkarzinoms wie blutiger
Auswurf beim Husten, Lungenentzündung, Brustschmerzen, Heiserkeit
oder Kurzatmigkeit und Gewichtsverlust sind Spätsymptome. Das
therapeutische Vorgehen ist für alle Typen des Lungenkarzinoms bis
auf wenige Ausnahmen identisch: Für Patienten mit einem frühen
Tumorstadium ist primär ein chirurgisches Vorgehen indiziert, für
spätere Erkrankungsstadien sind multimodale (kombinierte
Radio-Chemotherapie mit eventuell nachfolgender chirurgischer
Therapie) und palliative Verfahren sowie symptomatische Maßnahmen
möglich.
Krems wird gesamte Palette der chirurgischen Verfahren
anwenden
Als Standardverfahren in der Lungenchirurgie gelten heute die
Pneumonektomie (Entfernung einer ganzen Lunge), die Lobektomie
(Entfernung eines Lungenlappens), sowie die Segment- und
Subsegmentresektion jeweils in Verbindung mit konsequenter
Lymphknotenentfernung. Die video-assistierte Thorakoskopie (VATS) hat
neue Wege - vor allem in der thoraxchirurgischen Diagnostik -
eröffnet. Auch Resektionen geeigneter Lungenrundherde sind mit dieser
minimal invasiven Technik gut möglich. Die Chirurgische Abteilung des
Krankenhauses Krems wird alle Standardverfahren der modernen
Lungenchirurgie anbieten.
Rückfragehinweis:
Doris Denk
Öffentlichkeitsarbeit / Leitung
Magistrat der Stadt Krems
Obere Landstraße 4
A-3500 Krems
Tel.: 02732/801-222 oder -223
mailto:presse@krems.gv.at
http://www.krems.at
OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NEF