Mehr Druck machen für Jungunternehmer - Leitsatz "Ideenreichtum statt Verwaltungsreichtum" Wien (PWK142) - Ein neuer Kopf an der Spitze von Österreichs Interessenvertretung für Jungunternehmer: Peter Lehner, bisher Landesvorsitzender der Jungen Wirtschaft Oberösterreich, wird neuer Chef der Bundesorganisation und damit Sprachrohr von über 24.000 Mitgliedern und rund 110.000 jungen Unternehmern in Österreich. Der 33jährige Welser hat seine ersten Sporen als Tourismusfachmann im In- und Ausland verdient - unter anderem im französischen Straßburg und in Hong Kong. Seit 1994 ist Lehner Unternehmer in der Dienstleistungsbranche. Der bisherige Vorsitzende, der Tiroler Manfred Pletzer, zieht sich nicht völlig zurück. Er bleibt als Kapitalexperte Mitglied im Bundesvorstand.

Der neue Vorsitzende der Jungen Wirtschaft Österreich tritt mit dem
Leitsatz "Ideenreichtum statt Verwaltungsreichtum für Österreich" an.
Das selbe Engagement, dass das Land bisher gezeigt habe, um seine
Bürger zu Beamten zu machen, müsse ab jetzt in das Ziel investiert
werden, junge Unternehmen zu fördern. Lehner fordert: "3,5 Milliarden
Euro Verwaltungskosten einsparen und dafür 60.000 neue Unternehmen
mehr als nationales Ziel. Dafür brauchen wir eine konzertierte Aktion
von allen Kräften, die in Österreich etwas bewegen wollen. Lehner
plädiert für "eine große Mutinjektion, denn die hat Österreich bitter
nötig."
Ein europäischer Vergleich zeige, wie nötig: Sowohl bei der
Selbständigenquote (7,6 Prozent) als auch bei der Neigung zu
unternehmerischer Initiative (33 Prozent) belege Österreich den
traurigen Platz 13 im Vergleich der EU-15. Und im Innovationsanzeiger
der EU - dem Ranking der europäischen Volkswirtschaften nach ihrer
Innovationsleistung - ist Österreich hinter Belgien auf Platz 10
abgerutscht. Lehner: "In allen drei Bereichen muss zumindest ein
Platz unter den Top 3 das Ziel sein. Die Skination Österreich sollte
dabei eine Anleihe beim Schirennsport nehmen. Auch die ÖSV-Läufer
sind nicht mit dem zehnten oder dreizehnten Platz zufrieden. Sie
wollen jedenfalls einen Platz auf dem Stockerl. Das selbe Prinzip
muss für die Disziplinen Selbständigkeit, Unternehmergeist und
Innovationsleistung gelten".
Die Junge Wirtschaft unter seiner Führung sieht Lehner als "Motor für
Wachstum und Ideen. Denn Ideen - übersetzt in innovatives
Unternehmertum - sind die Triebfeder für wirtschaftlichen Erfolg. Da
wollen wir noch mehr Gas geben".
Das Profil der Jungen Wirtschaft sei das einer eigenständigen und
selbstbewussten Interessenvertretung: "Mehr Drive für Jungunternehmer
braucht mehr Biss in der Interessenvertretung und mehr Druck auf die
Politik und das wirtschaftliche Establishment. Wir werden sehr laut
und sehr unbequem sein. Die Interessen der Jungunternehmer zählen,
und nicht der Wohlfühlfaktor derer, die an den Schalthebeln sitzen.
Österreich braucht eine kantige Jungunternehmerpolitik, dafür wollen
wir sorgen", so Lehner.
Dieser Grundsatz gelte vor allem für das Auftreten gegenüber der
neuen Regierung: "Nach ihrem Antritt und einer ersten Durchsicht des
Regierungsprogramms ist unsere Bewertung von Schwarz-Blau II knapp
und nüchtern: Hinter wohlklingenden Überschriften klafft eine große
inhaltliche Lücke. Wo ist die Substanz, wo sind die konkreten
Lösungen?", fragt Lehner.
Auf den ersten Blick fehle der Regierung genau das, was Österreich
braucht: "Visionen, gute Ideen und der Mut zu großen Würfen". Die
Junge Wirtschaft werde in Gesprächen mit den Vertretern der Regierung
aber "noch einmal genauer nachfragen", so Lehner.
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