• 07.03.2003, 14:44:20
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AKNÖ- Resümee zum Frauentag: Für die Politik gibt es noch viel zu tun.

Rege Podiumsdiskussion zur Studie "Frau und Arbeit in NÖ"

Wien (AKNÖ) – "In den 70er Jahren haben die Frauen gesagt, wir
wollen alles. Der Titel der heutigen Veranstaltung heißt "Frauen
wollten mehr". Das klingt resignativ. Warum ist das so?", fragte die
Politikwissenschafterin Univ. Prof. Sieglinde Rosenberger bei der
gestrigen AKNÖ-Podiumsdiskussion zum Thema "Frau und Arbeit in NÖ".
Laut einer Studie , die von der AKNÖ beim Meinungsforschungsinstitut
SORA in Auftrag gegeben wurde, hat für Frauen die Familie Priorität.
Nicht, weil sie nicht berufstätig sein wollen, sondern weil die
Politik es bisher verabsäumt hat, geeignete Rahmenbedingungen zu
schaffen. Die beruflichen Möglichkeiten sind unattraktiv, es fehlen
passende Arbeitsplätze und erschwingliche Ausbildungsangebote.
Kindergärten und Horte sind oft teuer und haben starre
Öffnungszeiten, die sich nicht nach den Bedürfnissen der Eltern, der
Kinder und der Wirtschaft orientieren. Der Rückzug ins Familienleben
erfolgt also keineswegs freiwillig.
Das bestätigten auch die regen Publikumsreaktionen bei der
Diskussion, die von AK und ÖGB veranstaltet wurde. Am Podium
diskutierten AKNÖ-Präsident Josef Staudinger, ÖGB NÖ
Frauenvorsitzende Christa Bogath, Mag. Karl Fakler vom AMS
Niederösterreich, Univ. Prof. Sieglinde Rosenberger und Waltraud
Rigler, die Bezirksvorsitzende von "Frau und Wirtschaft" in
Neunkirchen. "Frauen haben es im Berufsleben schwerer als Männer.
Sie werden sehr oft in sogenannte McJobs oder in die
Scheinselbständigkeit gedrängt, weil die Rahmenbedingungen für sie
nicht stimmen. Die Politik scheint dies nicht ändern zu wollen. Und
vielerorts wird, sicher nicht zufällig, eine neue Form der
Häuslichkeit, des Biedermeier, propagiert", analysierte Präsident
Staudinger. Und Christa Bogath konkretisiert: "Die
Niederösterreicherinnen verdienen schlecht. Im Jahr 2001 betrug das
mittlere weibliche Einkommen in NÖ 1.181 € und damit nur 66 % des
männlichen Einkommens von 1.788 € ". In der Realität bedeutet das:
Knapp 60 % der berufstätigen Frauen können bzw. könnten selbst kaum
einen eigenen Haushalt finanzieren. "Und was das für die Pensionen
bedeutet, kann sich jeder selber ausrechnen. Wer wenig verdient,
muss mit einer geringen Alterspension rechnen und die Pläne der
Regierung verschärfen diese Problematik nur", so Bogath weiter. Der
Frauenpolitik in Österreich und noch mehr in Niederösterreich wurde
gestern ein schlechtes Zeugnis ausgestellt.
"Wir liefern mit den Ergebnissen der Frauenstudie ein wichtiges
Grundlagenpapier für die Politik. Diese ist jetzt gefordert, zu
handeln", meint AKNÖ-Präsident Staudinger abschließend.***

Rückfragehinweis: AKNÖ Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (01) 58883-1267
mailto:presse@aknoe.at
http://www.aknoe.at

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