- 26.02.2003, 11:34:12
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GPA-Jugend: Freigabe der Studiengebührenhöhe schafft Zweiklassenbildungssystem
Der radikale Umbau Österreichs zurück ins bildungspolitische Mittelalter wird ungebremst fortgesetzt.
Wien (GPA). Die aktuelle Ausgabe der "Presse" berichtet über eine
Einigung der beiden Koalitionsparteien ÖVP und FPÖ in Bezug auf die
Freigabe der Studiengebührenhöhe. "Da in den letzten Jahren, dank
Ministerin Elisabeth Gehrer, die Universitäten kaputtgespart wurden,
ist absehbar, dass sich die Unis eine Senkung der Studiengebühren
selbst bei gutem Willen nicht leisten können", stellt Christian
Jammerbund, Vorsitzender der GPA Jugend, verärgert über den
beschlossenen Wahnsinn fest. "Ganz im Gegenteil! Es kann als sicher
angenommen werden, dass alle Universitäten die Studiengebühren massiv
erhöhen werden."++++
"Die Leidtragenden sind auf jeden Fall die Studierenden selbst, so
wie auch deren Eltern, die zum großen Teil unselbständig
Erwerbstätige sind. Somit ist auch diese Maßnahme klar als ein
Angriff auf die ArbeitnehmerInnen zu bewerten", analysiert
Jammerbund. "Aufgrund der Regelungen für Studienbeihilfen -
steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für Selbständige - werden
diese es sich wie bereits in der Vergangenheit auch in Zukunft
"richten" können. So sehr die Studienbeihilfe für die Kinder der
vielen kleinen Bauern zu unterstützen ist, müssen aber auch hier die
Grenzen zum "legalen" Missbrauch - Berechnung des Einheitswertes wie
in den 70er Jahren - stärker gezogen werden."
"Was hier von reaktionären ÖVP-Kreisen vorexerziert wird, ist klar
der Weg in ein Zwei-Klassen-Bildungssystem: Die Kinder der wenigen
Reichen erhalten eine ausgezeichnete Ausbildung, alle anderen werden
mit einer teuren und trotzdem drittklassigen Ausbildung abgespeist",
zeigt sich Jammerbund über den mangelnden Reformeifer der ÖVP
enttäuscht. "Wenn Ministerin Gehrer, wie gestern im "Report",
feststellt, dass eine solche Änderung nicht geplant sei, ist das
aufgrund ihrer offensichtlichen Lügen im Rahmen der Einführung der
Studiengebühren leider nichts wert."
"Wir fordern die zukünftige Bundesregierung auf, endlich eine
Bildungspolitik für die jungen Menschen zu machen und werden im Falle
einer gesetzlichen Freigabe der Studiengebühren sicher nicht tatenlos
zusehen", endet Jammerbund kämpferisch.
ÖGB, 26. Februar 2003
Nr. 101
Rückfragehinweis: GPA Bundesjugendabteilung
Andreas Kolm
Telefon (01) 313 93 - 230
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