• 24.02.2003, 10:49:32
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Österreichs Türkei-Exporte steigen wieder

Die Erholung der türkischen Wirtschaft regte die österreichischen Ausfuhren im vergangenen Jahr wieder kräftig an

Wien (PWK105) - Vor allem aufgrund einer massiven Wirtschaftskrise
gingen im Jahr 2001 die türkischen Importe aus EU-Ländern um rund 32
Prozent zurück. "Trotz dieser schwierigen Situation konnten
österreichische Exporte de facto Marktanteile dazugewinnen, da der
Exportrückgang österreichischer Produkte und Leistungen mit 13
Prozent deutlich niedriger ausfiel als der unserer EU-Konkurrenten",
sagt Peter Sedlmayer, WKÖ-Handelsdelegierter in Ankara. Dieser
grundsätzlich erfreuliche Trend setzte sich im vergangenen Jahr auch
in absoluten Zahlen fort: Die Exporte aus Österreich in die Türkei
legten in den ersten elf Monaten 2002 um satte 31 Prozent auf ein
Gesamtvolumen von 497 Mio Euro zu. Trotzdem zeigt sich nach sechs
Jahren Exportüberschuss in Richtung Türkei seit 2001 wieder ein
Handelsbilanz-Passivum, vor allem da die türkischen Exporte Richtung
Österreich in den letzten Jahren konstant angestiegen sind und auch
während der türkischen Wirtschaftskrise kaum gelitten haben. Die
Importe steigerten sich im Vergleichszeitraum um 18,4 Prozent auf 573
Mio Euro.

Walter Koren, Leiter der AUSSENWIRTSCHAFT ÖSTERREICH (AWO) der WKÖ
weist darauf hin, dass "österreichische Firmen in der Türkei nach wie
vor besonders auf dem Energiesektor sehr erfolgreich sind. Rund ein
Drittel der derzeit projektierten Wasserkraftwerke werden von
österreichischen Firmen oder mit österreichischer Beteiligung
errichtet." Die bisherige Erfolgsserie wird durch die im Mai 2002
begonnene Errichtung des in der südlichen Türkei gelegenen
Wasserkraftwerkes ERMENEK fortgesetzt, bei der unter der
Konsortialführung von ALSTOM Power Austria AG die österreichischen
Firmen VA TECH Hydro, Voith-Siemens Hydro, Verbundplan und Alpine
Mayreder Bau gemeinsam mit lokalen Partnern das mit einer
Gesamtleistung von 320 MW und einem Projektvolumen von mehr als 550
Mio Euro veranschlagte Wasserkraftwerk errichten. Der österreichische
Lieferanteil wird bei diesem Projekt rund 300 Mio Euro betragen.
Sedlmayer: "Aber nicht nur bei Wasserkraftwerken erzielen unsere
heimischen Firmen Erfolge: VA TECH Hydro errichtet derzeit als
Generalunternehmer in der Nähe von Ankara ein Gas-Kombikraftwerk
mit einer Leistung von 770 MW, das noch Ende November 2003 den
Vollbetrieb aufnehmen soll. Wir freuen uns über die kleinen Erfolge
österreichischer Firmen aber genauso wie über große Projektaufträge."
So führte kürzlich ein Erstkontakt mit einer Holzwaren- und
Möbelfabrik in Ankara zur Lohnfertigung von 100 Back-Gammon-Spielen
für die Kirchdorfer Firma Columbus.

Die jüngsten Entwicklungen verschiedener Kennzahlen der türkischen
Wirtschaft geben generell Grund zum Optimismus: gegenüber dem
angepeilten BNP-Wachstum von 3,0 Prozent lag der Wert der ersten neun
Monate des Jahres 2002 schon bei plus 6,2 Prozent und lässt für das
Ganzjahr ein BNP-Wachstum von rund 6,0 Prozent erwarten. Auch der
Inflationswert, derzeit bei 32 Prozent, stellt im Vergleich zum
Vorjahresergebnis von 68 Prozent eine beachtliche Verbesserung dar.
Drei Kriterien sind für ein weiteres Gelingen der eingeleiteten
Reformen zur endgültigen Bewältigung der Wirtschaftskrise aus den
Jahren 2000 und 2001 bedeutend: die erfolgreiche Fortführung der
Banken- und Strukturreformen, die Konsolidierung der Staatsschulden
und das Wiederherstellen des Vertrauens in- und ausländischer
Investoren in den türkischen Markt. (BS)

Rückfragehinweis: Wirtschaftskammer Österreich
Presseabteilung
Tel.: (++43-1) 50105-4464
Fax: (++43-1) 50105-263
mailto:presse@wko.at
http://www.wko.at/Presse

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