• 14.02.2003, 10:20:59
  • /
  • OTS0064 OTW0064

ÖAMTC: Europäischer Vergleich zeigt raschen Nachholbedarf Österreichs bei der Entschwefelung von Diesel

Club fordert rasch und flächendeckend schwefelfreie Kraftstoffe

Wien (ÖAMTC-Presse) - Im internationalen Vergleich hinkt
Österreich bei der Entschwefelung von Dieselkraftstoff nach. So
steht etwa ein Schwefelgehalt von 350 Milligramm pro Kilogramm
österreichischem Kraftstoff einem Schwefelgehalt von 10 Milligramm
pro Kilogramm deutschem Kraftstoff gegenüber. "Der Zug ist noch
nicht abgefahren", beharrt ÖAMTC-Verkehrswirtschaftsexpertin
Elisabeth Brugger-Brandau. Der Club begrüßt die grundsätzliche
Bereitschaft der österreichischen Mineralölindustrie, schon ab 2004
schwefelfreien Kraftstoff anzubieten. "Jetzt gilt es, an der raschen
Umsetzung zu arbeiten", so Brugger-Brandau weiter.

Der europäische Vergleich untermauert die Club-Forderung: In
Deutschland wurde der Schwefelgehalt im Diesel stufenweise
abgesenkt. Zunächst wurde ab November 2001 "schwefelarmer"
Kraftstoff (50 mg Schwefel pro kg Kraftstoff) angeboten, seit 1.
Jänner 2003 ist in ganz Deutschland ausschließlich "schwefelfreier"
Kraftstoff (10 mg Schwefel pro kg Kraftstoff) erhältlich.

In den Niederlanden kommt seit Jänner 2001 ein gestaffelter
Verbrauch-Steuersatz zur Anwendung. Schwefelarmer Kraftstoff wird
flächendeckend angeboten und ist um 1,5 Cent günstiger als
schwefelhältiger. Ab 2005 soll nur noch schwefelfreier Kraftstoff
angeboten werden.

In der Schweiz beträgt der vorgeschriebene Grenzwert für Diesel
zwar - wie in Österreich - 350 Milligramm Schwefel pro Kilogramm
Kraftstoff, der tatsächliche Mittelwert beim Diesel liegt heute bei
126 Milligramm Schwefel pro Kilogramm Kraftstoff. Ab 2004 soll
schwefelfreier Diesel flächendeckend angeboten und schwefelhältiger
hingegen mittels Lenkungsabgabe verteuert werden.

Beim Modell Luxemburg ist schon heute die Verbrauchsteuer für
schwefelhältigen Diesel um 1,5 Cent höher als für schwefelarmen
Diesel.

Der ÖAMTC fordert die Mineralölwirtschaft noch einmal
eindringlich auf: Schwefelfreier Kraftstoff muss aus ökologischer
Sicht raschest möglich flächendeckend in Österreich angeboten
werden. Eine der EU-Richtlinie vorgezogene Entschwefelung von
Dieselkraftstoff gehört zum frühesten Zeitpunkt umgesetzt.
Gleichzeitig sollen Steueranreize statt Steuererhöhung die rasche
Verbreitung von entschwefelten Kraftstoffen in Österreich fördern.
Nur so und in Kombination mit der Einführung geeigneter Technologien
zur Abgasreinigung ist eine rasche Senkung der Partikelemissionen
bei Dieselautos möglich.

(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Elvira Oberweger

Rückfragehinweis: ÖAMTC Pressestelle
Tel.: (01) 711 99-1218

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | OCP

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel