- 03.02.2003, 13:41:19
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Leitl: Humankapital auch in MOEL wichtiger Schlüssel für Wirtschaftserfolg
EU-Beitrittskandidaten entwickeln sich rasch von Billiglohnländern zu Ländern mit hohem Lohn und hoher Wertschöpfung
Wien (PWK073) - "Die Entwicklung des Humankapitals ist eine der
wichtigsten geistig-kulturellen Verpflichtungen der modernen
Wirtschaft und Gesellschaft, speziell im Prozess der EU-Erweiterung",
betonte WKÖ-Präsident Christoph Leitl heute Vormittag bei der
Internationalen Tagung des Instituts für den Donauraum und
Mitteleuropa (IDM) zum "Neuen Humanpotenzial" in der
Wirtschaftskammer Österreich. "Die EU-Beitrittskandidatenländer
werden nicht mehr Billiglohnländer sein, sondern sehr rasch einen
Aufholprozess in Richtung höherem Einkommen, hochqualitativer
Produktion, hoher Wertschöpfung und damit hoher sozialer Standards
durchmachen. Europa findet wieder zusammen, wiedervereinigt sich
durch die EU-Erweiterung, und die Menschen und ihre Ausbildung,
Stabilität und Solidarität stehen dabei im Mittelpunkt."
Deshalb habe die Wirtschaftskammer Österreich auch bewusst kürzlich
das erste Auslands-WIFI in unserem östlichen Nachbarn Ungarn
gegründet, berichtete Leitl. "Für die Zukunft ist geplant, das
WIFI-Netzwerk auch in andere unserer mittel- und osteuropäischen
Nachbarn auszudehnen. Österreichs konkurrenzfähiges Aus- und
Weiterbildungsangebot kann einen wertvollen Beitrag in und für die
EU-Beitrittsländer bei der Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit
leisten."
Mit guter Ausbildung wachse auch das Einkommensniveau deutlich:
Topfachkräfte in Ungarn verdienen bereits ähnlich viel wie in
Österreich, machte Leitl aufmerksam. "Mit dem Zusammenwachsen und
Annähern der Lohnniveaus werden auch Sorgen und Ängste, die bisweilen
noch immer in den Köpfen der grenznahen Betriebe und Bevölkerung
vorhanden sind, gemindert und entkräftet", zeigte sich Leitl
überzeugt. Man müsse vorrangig die Chancen eines gemeinsamen Europas
sehen, "und dafür leistet Erhard Busek als Vorsitzender des IDM
hervorragende Arbeit", strich Leitl auch als Europäischer
Wirtschaftskammerpräsident hervor. "Wir müssen uns gemeinsam den
Aufgaben stellen, alle ‚Sozialen Partner‘ einbeziehen, um die globale
Entwicklung zu fördern und Europa im globalen Wettbewerb zu stärken.
Erhard Busek danke ich daher ausdrücklich für seine vielfältigen
Initiativen, für sein ‚europäisches Denken‘, für das er sich schon zu
Zeiten des Eisernen Vorhanges eingesetzt hat."
Der Vizekanzler a.D. bezeichnete das WIFI Hungaria als einen Schritt
von entscheidender Bedeutung, der den Unternehmen den Zugang zu gut
ausgebildeten Fachkräften wesentlich erleichtere und eine gute
Visitenkarte für Österreich sei. "Österreichs Wirtschaft ist sehr
mutig in die Länder Mittel- und Osteuropas gegangen, mutiger als
bisweilen die Politik. Und der Mut lohnt sich, wie auch die
österreichischen Exportstatistiken mit diesen Ländern eindrucksvoll
beweisen." (Ne)
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