Laska und Mailath: Umfassendes Kulturangebot für Kinder in Wien
Wien (OTS) - Dr. Elisabeth Menasse-Wiesbauer ist die neue Leiterin
des ZOOM Kindermuseums. Die 1954 geborene Wissenschafterin tritt ihre
Direktion mit 10. Februar 2003 an und folgt damit der
Gründungsdirektorin Dr. Claudia Haas nach, die das Kindermuseum seit
1994 zu einer der erfolgreichsten Kulturinstitutionen in Wien
entwickelt hat. Die Präsentation der neuen Direktorin durch die
Vorsitzende des Vereins Interaktives Kindermuseum (ZOOM Kindermuseum)
LAbg. Sonja Wehsely fand am Mittwoch in einem gemeinsamen
Pressegespräch mit Vizebürgermeisterin und Jugendstadträtin Grete
Laska und Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny statt.
Menasse-Wiesbauer will den erfolgreichen Kurs des Hauses fortsetzen
und weitere Akzente setzen, die vor allem die Auseinandersetzung der
Kinder mit ihren Lebenswelten fördern.
Vizebürgermeisterin Grete Laska und Kulturstadtrat Dr. Andreas
Mailath-Pokorny dankten im Rahmen der Medien-Präsentation der neuen
Direktorin Claudia Haas für die wertvolle geleistete Arbeit und
wünschten Elisabeth Menasse-Wiesbauer alles Gute für die Zukunft.
Laska und Mailath-Pokrony wiesen aus diesem Anlass auch darauf hin,
dass die Stadt Wien Kultur für Kinder in umfassendem Sinn fördert.
Das Kindermuseum, so Laska sei eines von vielen Lämpchen in einer
Lichterkette von Aktivitäten für die Kinder. Generell bekannte sie
sich zu einem flächendeckenden, alle Bereiche übergreifenden
Lobbyismus für Kinder, durchgängiges Prinzip in der Gesellschaft
müsse die gemeinsame Gestaltung der Zukunft mit Kindern und
Jugendlichen sein. Die Stadt Wien werde sich auch budgetär immer für
die Kinder einsetzen, mit einer Jahressubvention von 1,1 Millionen
Euro trägt die Stadt auch die budgetäre Hauptlast des Kindermuseums,
das gemeinsam mit der Kinderinfo und dem kommenden Kindertheater
einen wesentlichen Schwerpunkt im Museumsquartier ausmachen werde.
Laska sprach sich in diesem Zusammenhang auch dafür aus, die
entsprechenden Hofbereiche für Kinder und Jugendliche zu nutzen.
Schließlich verwies sie auf die Notwendigkeit, Kinder ihre eigene
Kultur entwickeln zu lassen, wie es bei "Girls Culture" und im
Skatelab stattfinde, wo derzeit das Tanzfest "szene bunte wähne
"läuft.
Kulturstadtrat Dr. Andreas Mailath-Pokorny verwies ebenfalls auf
das große Engagement der Stadt Wien für die Kinder- und Jugendkultur.
Allein in seinem Ressort seien es rund 5,6 Millionen Euro, die für
derartige Aktivitäten aufgewendet werden. In Wien gebe es mit dem
Theater der Jugend eine Europa-weit führende Institution auf diesem
Sektor , zahlreiche Aktivitäten wie "Multikids", "Kinderklang", das
Kinderfilmfestival oder eben das derzeit laufende Tanzfestival "szene
bunte wähne" seien Beispiele für eine flächendeckende und den
verschiedensten Ansprüchen genügende Szene. Mailath kündigte in
diesem Zusammenhang auch an, dass die leitende Persönlichkeit für das
Kindertheater im Museumsquartier ebenfalls in Kürze vorgestellt
werde, er erwarte sich auch wertvolle Synergien zwischen den
Institutionen und Leitern der Kindereinrichtungen im
Museumsquartier.****
76 Bewerbungen für Leitungsfunktion im ZOOM
Für das ZOOM Kindermuseum haben sich insgesamt 76 Personen
beworben, davon rund ein Drittel aus dem Ausland, teilte die
Vorstandsvorsitzende des ZOOM, Labg. Mag Sonja Wehsely, in der
Pressekonferenz mit. Ein dreistufiges , transparentes
Auswahlverfahren habe zur Entscheidung für Dr. Elisabeth
Menasse-Wiesbauer geführt. Die neue Direktorin ist 1954 in
Obernberg/Inn geboren, sie hat in Salzburg und Wien Geschichte,
Psychologie und Philosophie studiert und als freie Wissenschafterin
gearbeitet. Forschungsprojekte zum Thema "Kindermuseum" und anderen
Kinder-bezogenen Themen im Auftrag des Wissenschaftsministeriums
haben sie ihrer nunmehrigen Aufgabe nahegebracht.
Sie übernehme, so Menasse-Wiesbauer, ein hervorragend geführtes
Haus, das sie als Ort, an dem sich Kinder mit der Welt, in der sie
leben, spielerisch und mit allen Sinnen auseinandersetzen können,
weiterführen wolle. Themen in diesem Sinn gebe es reichlich, von den
Medien über die Menschenrechte bis zur Umwelt etc. Kinder sollten
auch zur Aktivität ermutigt werden, selbst in ihre Zukunft
einzugreifen. Menasse will zur Themenfindung im ZOOM einen
Kinderbeirat einsetzen, die nächsten bereits initiierte Projekte sind
die Einrichtung einer Homepage für Kinder, sowie eine Ausstellung zum
Thema "Papier" im Frühling und "Mathematik und Musik" im Herbst.
Kinderkultur in Wien
Kinder sind nicht nur das erwachsene Publikum von morgen,
sondern Teil des heutigen Kulturpublikums. Auch schon die Kleinsten
ernst zu nehmen und ihnen hochwertige kulturelle Aktivitäten
anzubieten, ist der Wiener Stadtpolitik von je her ein großes
Anliegen, stellten Kulturstadtrat Dr. Mailath-Pokorny und
Vizebürgermeisterin und Jugendstadträtin Grete Laska fest und traten
den Beweis an, dass sie die Wiener Kinder ernstnehmen: "Das ZOOM
Kindermuseum ist ein wichtiger und wesentlicher Bestandteil der
Wiener Kinderkultur. Aber es gibt noch viele andere Angebote, die
Kindern Zugang zu allen Bereichen der Kultur nicht nur ermöglichen
sondern vor allem auch erleichtern sollen."
Das Budget, das die Stadt Wien für Kinderkultur aufbringt, ist
schwer zu benennen, weil einerseits mehrere Abteilungen involviert
sind und andererseits die Ausdifferenzierung von
Kulturveranstaltungen für Kinder nicht immer vorzunehmen ist. Allein
seitens der MA 7 betragen die Förderungen im Theaterbereich für
Kinder jährlich rund 4,7 Millionen Euro, dazu kommen Förderungen im
Bereich Bildende Kunst, Film und Literatur, woraus sich eine
Gesamtsumme von rund 5,6 Millionen Euro ergibt.
Für das ZOOM Kindermuseum wendet die Stadt Wien ca. 1,1 Millionen
Euro auf, für die Musik- und Kindersingschulen 7,5 Millionen Euro.
Seitens der MA 13 und des Vereins wienXtra werden unzählige eigene
Veranstaltungen im Kinderkulturbereich durchgeführt oder Vereine
gefördert.
Theaterkultur
Die Theaterszene für Kinder und Jugendliche in Wien zeichnet
sich durch große Vielfalt aus und bringt oftmals auch international
beachtete Theaterproduktionen hervor. Neben dem Theater der Jugend,
das in erster Linie von der Stadt Wien finanziert wird, gibt es auch
zahlreiche Freie Gruppen. In den letzten Jahren ist sowohl die
Quantität als auch die Qualität ihrer frei produzierten Stücke
unübersehbar angestiegen. Die Stadt Wien unterstützt auch fixe
Theaterstandorte, die Kindertheater bieten: Figurentheater Lilarum,
Märchenbühne Apfelbaum, Kabarett Niedermair, Dietheater im
Künstlerhaus und im Konzerthaus, das WUK, das Theater am Alsergrund,
AERA, die Sargfabrik, das Siemens Forum, Vindobona und das
Schönbrunner Schloss-Marionettentheater.
Das - derzeit in Bau befindliche - Kindertheaterhaus im
Museumsquartier wird das Kinderquartier im Museumsquartier erweitern
und ergänzen. Die Fertigstellung ist für Mai 2004 vorgesehen.
Gemeinsam mit dem ZOOM Kindermuseum und der kinderinfo bildet es
"den" Kinderkulturbereich in Wien.
Auch künstlerische Initiativen, die im animatorischen Bereich
arbeiten, d. h. Kinder zum Theaterspielen animieren wie Das Wiener
Kindertheater, das Amal-Theater, die Theaterwerkstatt u. a. werden
entsprechend gefördert.
Museen
Seit der Eröffnung der neuen Räume im September konnte das ZOOM
Kindermuseum 150.000 BesucherInnen begrüßen. Seitens des Bundes gibt
es keine Grundsubvention. Die Stadt Wien (MA7 und MA13) stellt für
das ZOOM jährlich 1,1 Millionen Euro zur Verfügung und deckt damit
rund 2/3 des Gesamtbudgets (1,8 Millionen Euro) ab. Neben dem ZOOM
Kindermuseum, das Mitmachausstellungen und zahlreiche
Programmschienen für und mit Kindern anbietet, gibt es mittlerweile
auch in vielen anderen Museen wie dem Historischen Museum der Stadt
Wien und der Kunsthalle Wien Kinderausstellungen oder
Kinderkulturvermittlungsprogramme. Viele Häuser stehen auch für
Kinderevents wie Geburtstagsfeiern u.a. offen. Kooperationen mit
Museen sind auch fixer Bestandteil des wienerferienspiels.
Kinokultur
Rund 16 Wiener Kinos spielen regelmäßig Programm für Kinder. Mit
dem cinemagic hat Wien ein eigenes Kinder- und Jugendkino, das auch
das jährlich stattfindende 8 - 10tägige Kinderfilmfestival
veranstaltet. Dieses bietet ein konzentriertes Angebot hochwertiger
internationaler Kinderfilme. Das cinemagic wird jährlich von ca.
50.000 Kindern und Jugendlichen besucht. Neben Filmen für
Kindergruppen und Kinderkino am Wochenende, an Feiertagen und in den
Ferien gibt es - speziell für KinoanfängerInnen im Kindergarten- und
Vorschulalter - auch das Bilderbuchkino.
Festivals
Das jährliche Multikids-Festival bietet jeweils eine Woche lang
Theater, Tanz und Musik. Teilweise fremdsprachlich und vorwiegend für
Kinder nicht-deutscher Muttersprache werden die Schwerpunkte
Integration und Kommunikation gesetzt.
Szene Bunte Wähne ist ein Kindertheaterfestival, das vorwiegend
Veranstaltungen in Niederösterreich anbietet. Seit mehreren Jahren
gibt es zusätzlich dazu in Wien zumeist im Januar ein spezielles
Kindertanzfestival. Heuer von 17.1. bis 2.2., Aufführungsorte sind
das WUK, das MuQua, skatelab und das Künstlerhaustheater.
Informationen: http://www.sbw.at/
Kinderklang, das Wiener Musik- und Musiktheaterfestival lädt
ebenfalls eine Woche lang Kinder zum Mitmachen ein.
"Bühne frei!" für die weibliche Seite der Jugendkultur heißt es
beim Festival görls cultures - eine Veranstaltung des wienXtra-
medienzentrums (mz) in Kooperation mit der MA 13 Landesjugendreferat.
Hier wird Mädchen und jungen Frauen im Alter von 8 bis 22 Jahren Raum
geboten, sich und ihre Anliegen einer breiten Öffentlichkeit zu
präsentieren.
Musikerziehung
Die Aufwendungen für die 17 Wiener Bezirksmusikschulen, die rund
3.850 SchülerInnen bis 15 Jahre betreuen, und die Kindersingschule
mit einer GesamtschülerInnenzahl von 2.746 SchülerInnen betragen rd.
7,5 Millionen Euro pro Jahr.
Darüber hinaus gibt es das Festliche Singen der Kindersingschule
sowie eine Vielzahl von Veranstaltungen im Rahmen der Aktion Musik
hören - Musik verstehen für die Wiener Schuljugend etc.
Literatur
Die Büchereien Wien haben seit vielen Jahren entsprechend
ausgestattete Kinder- und Jugendabteilungen. Ca. 35.700 Kinder sind
derzeit eingeschrieben - ihnen steht ein Bestand von rund 450.000
Kinderbüchern zur Verfügung. In der neuen Hauptbibliothek wurde ein
Kindermedienzentrum eingerichtet, das den Wiener Kindern ab Frühjahr
2003 zur Verfügung stehen wird.
Das Lesofantenfest ist ein großes Festival zur Leseförderung mit
bis zu 10.000 BesucherInnen und trägt viel zur Bekanntheit der
Büchereien Wien bei. Seitens der MA 13 wird auch die im Rahmen des
Sommerferienspiels veranstaltete Aktion Lesen im Park und die
Betreuung von PatientInnenbüchereien in der Kinderabteilung der
Krankenanstalt Rudolfstiftung (Vorlesen und gemeinsames Anschauen von
Bilderbüchern) finanziert. In Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Wien
wird die Veranstaltung Literatur für junge LeserInnen durchgeführt,
darüber hinaus vergibt die Stadt Wien jährlich Kinder- und
Jugendbuchpreise.
Mitmach-Aktionen / neue Medien
"Die" Wiener Mitmach-Aktionen werden im Rahmen des Wiener
Ferienspiels, der Aktion 4[kids] und der familientage angeboten. Hier
gibt es Kooperationen mit Theatern, Kinos, Museen und
Kulturstadtaktionen wie Sagentouren, Besuche der Kuffner Sternwarte,
Tanzworkshops usw. Kreativ- und Bücheraktionen sowie Internetspiele
ergänzen die Aktivitäten im Kulturbereich, bei denen jährlich mehr
als 260.000 junge BesucherInnen gezählt werden.
Die Wiener Volkshochschulen, Häuser der Begegnung, die Wiener
Jugendzentren und viele andere Veranstalter bieten unterschiedlichste
Mitmach-Aktionen. Im Februar finden für Klassen-, Schulchöre und
Singkreise die Chortage 2003 statt. Die Veranstalter -
Landesjugendreferat, wienXtra und der Wiener Stadtschulrat - führen
auch die Veranstaltungsreihe Begegnungen weiter und laden im März zu
Musik Aktiv und zu Schulspiel Aktiv.
Unter Mitarbeit mehrerer tausend SchülerInnen führt media wien
die Wiener RADIO-BANDe (Sendung auf "Orange 94,0"), das größte
SchülerInnenradioprojekt im Pflichtschulbereich im deutschsprachigen
Raum, den Wiener SchülerInnenzeitungspreis", betreute
Videoproduktionen (insgesamt arbeiten mehrere tausend SchülerInnen
mit) u.a.m. durch.
Das Projekt Global City Kids, das zum ersten Mal im Sommer 2002
im Rahmen des Wiener Ferienspiels stattfand, soll ebenfalls
weitergeführt werden. Unter der Leitung renommierter KünstlerInnen
werden Workshops mit den Schwerpunkten Computermusik / DJ-Remix,
Video / Medienperformance und Multimedia durchgeführt. So können
Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren den kreativen Umgang und die
verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit den neuen Medien abseits
der allseits bekannten Computerspiele kennen lernen.
wienXtra-kinderinfo
Die wienXtra-kinderinfo, die erst kürzlich ihr einjähriges
Bestehen feierte, ist eine einzigartige Kinderkulturservicestelle.
Das kinderinfo-Team konnte sich schon im ersten Jahr über einen
enormen BesucherInnen-Ansturm freuen. Die Frequenz-Zahlen bestätigen
eindrucksvoll den Erfolg dieser neuen Servicestelle. Über 20 000
BesucherInnen - d.h. 120 pro Tag! - nutzten die kinderinfo als
zuverlässige Informationsquelle und holten sich Tipps zum Wiener
Freizeitangebot. Aufgrund der großen Nachfrage hat die kinderinfo
seit Jänner 2003 verlängerte Öffnungszeiten.
Informationen:
o Zoom-Kindermuseum: http://www.kindermuseum.at/
o Kinderinfo: http://www.wienxtra.at/default.asp?er=15
o wienXtra: http://www.wienxtra.at/
o Kindersingschule Wien: http://www.wien.gv.at/musik/kisi.htm
o Landesjugendreferat Wien: http://www.lajuwien.at/
o Historisches Museum:
http://www.museum.vienna.at/dynamicPage.asp?MenuID=1687
o Büchereien Wien: http://www.wien.gv.at/bsj/buch/
(Schluss) eg/sas/gab
Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Mag. Eva Gaßner
Tel.: 4000/81 850
Handy: 0664/33 60 917
mailto:ega@gjs.magwien.gv.at
Mag. Saskia Schwaiger
Tel.: 4000/81 854
mailto:sas@gku.magwien.gv.at
Dr. Martin Gabriel
Tel.: 4000/81 842
mailto:gab@m53.magwien.gv.at
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