Wien (OTS) - Im Jänner 2003 jährt sich die Schlacht von
Stalingrad, die zum Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges wurde, zum
sechzigsten Mal. Der ORF zeigt aus diesem Anlass am Sonntag, dem 26.
Jänner , um 14.00 Uhr in ORF 2 eine 85-minütige Zusammenfassung des
Dreiteilers "Stalingrad" von Guido Knopp in einer Bearbeitung von
Helene Maimann. Am Mittwoch, dem 29. Jänner, sendet ORF 2 im Rahmen
der "DOKUmente" um 23.15 Uhr "Stalingrad - der Untergang" über die
entscheidenden Kämpfe um die eingekesselte 6. Armee und das Ende der
Schlacht von Stalingrad.
Am Mittwoch, dem 12. Februar, steht um 22.25 Uhr Joseph Vilsmaiers
Spielfilm "Stalingrad" auf dem Programm von ORF 1.
"Stalingrad": Sonntag, 26. Jänner, 14.00 Uhr, ORF 2
Stalingrad - ein Name, der für immer mit den unvorstellbarsten
Schrecken des Zweiten Weltkriegs verbunden ist. Kaum ein Ereignis des
Kriegs hat sich ähnlich traumatisch in das Bewusstsein der Deutschen
und Österreicher eingeprägt wie diese militärische und menschliche
Katastrophe an der Wolga. Der Kampf um Stalingrad, dem mindestens
170.000 Wehrmachtssoldaten und mehr als 500.000 sowjetische Soldaten
zum Opfer fielen, war die blutigste Entscheidungsschlacht in dem von
Hitler entfesselten Vernichtungskrieg. Schockartig machte die
Katastrophe der 6. Armee vielen Deutschen und Österreichern an der
Front und in der Heimat klar, dass trotz aller Propagandagesänge der
Krieg verloren gehen würde.
Der Kampf um Stalingrad wird in diesem Film erstmals aus der
Perspektive beider Seiten, der russischen wie der deutschen, gezeigt.
Die drei international renommierten Dokumentarfilmer Sebastian
Dehnhardt, Christian Deick und Jörg Müllner haben zwar jede Menge
neue historische Details zu Tage gefördert. Doch im Mittelpunkt
stehen individuelle Schicksale. Überlebende beider Seiten schildern
das Grauen, das sie damals erlebt haben. Es könnten die letzten
Augenzeugenberichte sein, die über Stalingrad filmisch dokumentiert
wurden. Diese bewegenden Zeugnisse wechseln sich mit packenden
Berichten damaliger Mitglieder der Führungsstäbe ab. Die
Dokumentation führt den Beweis, dass die Wurzeln der Niederlage von
Stalingrad bis weit in die Planungsphase des Feldzugs zurückreicht
und die deutsche Stellung an der Wolga schon aus logistischen Gründen
unhaltbar gewesen war. Besonders erschütternd sind Auszüge aus
8-Millimeter-Filmen, die von Soldaten im Kessel von Stalingrad
gedreht wurden. Russische Archive haben den Filmemachern ihre Türen
geöffnet und ihnen exklusiv den Zugriff auf seltene Filme gewährt.
Außerdem wurde die Schlacht mit Hilfe von 3-D-Animationen
rekonstruiert.
"DOKUmente: Stalingrad - Der Untergang": Mittwoch, 29. Jänner, 23.15
Uhr, ORF 2
"Die 6. Armee hat mein Wort, dass alles geschieht, um sie
herauszuholen. Ihr könnt euch felsenfest auf mich verlassen. Adolf
Hitler." Der Funkspruch erreichte die eingekesselten Soldaten am 31.
Jänner 1943 - zwei Tage vor der Kapitulation. In Wahrheit hatte
Hitler Stalingrad längst abgeschrieben. "DOKUmente" zeigt den letzten
Akt des Dramas an der Wolga.
Schon am 8. Jänner hatten Parlamentäre ein Ultimatum des sowjetischen
Oberkommandos überbracht - doch deutsche Soldaten schossen auf die
Unterhändler. Wer desertierte, lief Gefahr, von den eigenen Kameraden
erschossen zu werden. Bis zum 31. Jänner, als sich der Südkessel mit
Feldmarschall Paulus ergab, wurde die Situation immer hoffnungsloser.
"Da haben verfolgende Panzer in Menschenhaufen hineingeschossen",
berichtet der ehemalige Soldat Heinz Kreuz. "Und den Rest haben sie
überfahren, die konnten im Schnee nicht schnell laufen." Die
deutschen Lazarette spotteten jeder Beschreibung: "In den Kellern war
keine ärztliche Versorgung. Die schrieen um Hilfe, und dann wurden
sie rausgeschleppt. Wenn schon mal ein Sani kam, dann hat er außer
vielleicht ein paar Aspirin sowieso nichts dabei gehabt, weil
Nachschub kam ja nicht mehr ... ."
Die letzten Einheiten kapitulierten offiziell am 2. Februar 1943.
Bisher unbekannt war, dass noch im März 1943 rund 10.000 deutsche
Soldaten in den Ruinen der Stadt versteckt die Kampfhandlungen
aufrechterhielten. 90.000 Soldaten gerieten in Gefangenschaft, nur
6.000 sollten die kommenden Monate und Jahre überleben - vor allem
deshalb, weil der größte Teil der Soldaten bei Gefangennahme in einer
katastrophalen körperlichen Verfassung gewesen ist. Der Film
widerlegt die landläufige These, dass die Russen die Gefangenen
absichtlich sterben ließen - sie waren jedoch mit den vielen
Gefangenen logistisch überfordert. Stalingrad - ein Name, der für
immer mit den unvorstellbarsten und traumatischsten Schrecken des
Zweiten Weltkriegs verbunden ist, Hunderttausenden das Leben kostete
und den Wendepunkt des Kriegs markierte. Im Mittelpunkt dieser
Dokumentation von Sebastian Dehnhardt und Manfred Oldenburg unter der
Leitung von Guido Knopp stehen individuelle Schicksale; diese
bewegenden Zeugnisse wechseln sich mit packenden Berichten damaliger
Mitglieder der Führungsstäbe sowohl der deutschen wie der russischen
Seite ab.
"Stalingrad" - der Spielfilm von Joseph Vilsmaier: Mittwoch, 12.
Februar, 22.25 Uhr, ORF 2
"Schlafes Bruder"- und "Marlene"-Regisseur Joseph Vilsmaier hat die
grausame Wendeschlacht des Zweiten Weltkriegs 1992 mit ungeheurem
Aufwand und fast greifbarer Authentizität fesselnd und erschütternd
zugleich verfilmt: ein filmisches Mahnmal gegen den Krieg. 1942, die
Deutsche Wehrmacht hat sich bis Stalingrad durchgekämpft. Die
kriegserfahrenen Sturmpioniere ahnen bereits, dass diese Schlacht für
sie zu einem Inferno aus Stahl und Blut werden könnte. Dennoch
erhalten sie von Hitler den Befehl, die "Festung Stalingrad" bis zur
letzten Patrone zu halten. Doch "Stalingrad" ist viel mehr als ein
Film, der das Kriegsgeschehen nachzeichnet. Viele Zuschauer werden
darin das Schicksal ihrer Väter erleben - hautnah erzählt. Der ORF
präsentiert "Stalingrad" am Mittwoch, dem 12. Februar, um 22.25 Uhr
in ORF 1 in Dolby Surround Sound und im Format 16:9. Die Hauptrollen
spielen Dominique Horwitz, Thomas Kretschmann, Jochen Nickel,
Sebastian Rudolph, Joseph Vilsmaiers Frau Dana Vavrova und Martin
Benrath. Das Drehbuch schrieb Johannes Heide.
Rückfragehinweis:
ORF-Pressestelle
Gertrud Aringer
(01) 87878 - DW 12098
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