Kulturpreisverleihung in neuem Rahmen - Preisgeld von insgesamt rund 57.000 Euro wurde gestern an Würdigungs- und Förderungspreisträger vergeben
Klagenfurt (LPD) - Erstmalig wurde heuer die Kulturpreisverleihung
in Kärnten im großem Rahmen gefeiert - und das große Interesse und
die vielen positiven Rückmeldungen geben den Organisatoren der
Veranstaltung recht: Mehr als 300 Kunst- und Kulturinteressierte
fanden sich gestern, Dienstag Abend, in der Hypo-Alpe-Adria-Arena
ein, um den Künstlern und Kulturschaffenden des Landes ein Fest zu
bereiten. Als Moderator konnte ORF-Kulturinformationschef Martin
Traxl gewonnen werden, der souverän durch das vielfältige Programm
führte.
Landeshauptmann Jörg Haider, der die Preise übergab, legte als
Kärntens Kulturreferent in seiner Ansprache bei der
Kulturpreisverleihung ein deutliches Bekenntnis zum lebendigen
Kulturschaffen in Kärnten ab - zur Freiheit der Kunst in einer
offenen Gesellschaft. "Die Kärntner Kultur hängt nicht am Gängelband
der Politik", sie sollte aber auch "nicht Reservat intellektuellen
Hochadels" und nur für wenige sein, so Haider. Zur Veranschaulichung
führte er eine Reihe von Veränderungen, Verbesserungen und Neuerungen
seit Beginn seiner Amtszeit an. Ein Beispiel dafür seien die
Kulturpreise, die jeweils von einer unabhängigen Jury, dem Kärntner
Kulturgremium, vorgeschlagen und dann von der Kärntner
Landesregierung beschlossen werden.
Der Kulturpreis des Landes Kärnten wurde heuer in der Sparte
Musik vergeben. Das Projekt "Der Süden lebt - Kulturelle
Bürgerinitiative/Klagenfurt Mai-Juni 2001" erhielt die höchste
Auszeichnung. Dabei wurde hingewiesen, dass der Titel einen
IST-Zustand darstellen bzw. einen "lebendigen" Beweis dafür abliefern
soll. Die sehr umfangreiche Veranstaltungsserie beruhte "auf einem
originellen, neuen und synergetischen Konzept mit bemerkenswerten
Akzenten". Insgesamt wirkten rund 400 bis 500 Personen an den
musikalischen Ereignissen mit. Den Landeskulturpreis in der Höhe von
14.500 Euro nahmen Wolfgang Wulz und Winfried Winkler entgegen, die
vier W wie Prof. Nikolaus Fheodoroff in seiner Festrede
festhielt. Ihre acht interdisziplinär aufgeführten Konzerte seien
"griffig, plakativ und wohl auch mutig" gewesen.
Mit dem Würdigungspreis des Landes wurde der 1951 in
Völkermarkt geborene Maler Franz Motschnig ausgezeichnet. Nach einer
Tischlerlehre übersiedelte Motschnig nach Graz, wo er mit einer
Ausbildung an der Kunstgewerbeschule begann. Der freischaffende Maler
kann bereits auf einige Preise und Auslandsaufenthalte zurückblicken
(u.a. Würdigungspreis des Bundes 1985, Förderungspreis des Landes
Kärnten 1991; Ateliers in Paris oder Rom). Hervorzuheben sind
ebenfalls seine Arbeiten im öffentlichen Raum. Robert Wlattnig machte
als Laudator noch weitere Vorzüge namhaft, so zählt er den "in Graz
lebenden Kärntner Maler Franz Motschnig innerhalb der
österreichischen Kollegenschaft hinsichtlich seiner Qualität und
künstlerischen Reife zu den wichtigsten Exponenten seiner Zeit.
Beachtenswert ist vor allem sein bisheriges Gesamtwerk, dem es auch
nicht an internationaler Präsenz mangelt".
Ein weiterer Würdigungspreis in der Höhe von 5.800 Euro ging an
Prof. Herbert Wochinz (89). Der ehemalige Schauspieler und Regisseur
war langjähriger Intendant am Klagenfurter Stadttheater (1968 bis
1992). Zu seinen Leistungen zählt etwa die Gründung der
"Komödienspiele Porcia" (1961), wo heute noch seiner Grundintention
folgend, klassische Komödien der Weltliteratur mit großem Erfolg
gezeigt werden. Am Beginn seiner Karriere knüpfte er im Paris der
50er Jahre Kontakt mit Marcel Marceau, Eugene Ionesco, Jean Cocteau
oder Jean Genet. "Die Liste der Schauspieler, mit denen er zu tun
hatte, liest sich wie ein ‚Who is Who‘ der deutschen
Schauspielkunst", würdigte Adi Peichl.
Mit dem Förderungspreis 2002 wurden folgende Künstler
ausgezeichnet:
Helmut Machhammer (Bildende Kunst),40, "Bildhauerdiplom" bei Joannis
Avramidis an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Hat sich um
die Weiterführung des traditionsreichen Steinbildhauersymposiums im
Krastal verdient gemacht.
Karl-Bernhardin Kropf (Musik), Jg. 1966, aus Krumpendorf, lebt nach
Ausbildung am Landeskonservatorium und Wiener Musikhochschule als
freischaffender Komponist, Interpret, Chorleiter und Tontechniker
in Hamburg, Preisträger von Orgelwettbewerben.
Karl Altmann (Volkskultur), Jg. 1968, ist freier Mitarbeiter im ORF
und kann auf umfangreiche Publikationen im Bereich "Volkslied und
Chorgesang in Kärnten" verweisen.
Heimo Dolenz (Geisteswissenschaften), Villacher,1966, studierte in
Wien und München Archäologie. Er leitet die Ausgrabungen am
Magdalensberg und in Virunum.
Gabriele Wieser (Naturwissenschaften),(40), Studien in Salzburg,
Graz, Leipzig; Erfolge in der Umweltschutzabteilung bei der
biologischen Fließgewässerbewertung.
Anna Hein (Darstellende Kunst), 1980 in Graz geboren, setzte nach der
klassischen Ballettschule der Wiener Staatsoper in Cannes, Brasilien,
St. Petersburg und New York ihre Ausbildung fort. Auf Hauptrollen am
Tiroler Landestheater sowie an der Wiener Volksoper und Staatsoper
folgten zahlreiche Erfolge im In- und Ausland.
(Schluss)
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