• 13.12.2002, 13:02:08
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  • OTS0167 OTW0167

Faymann: Coop Himmelb(l)au entwickelt den Wohnbau Wiens weiter

Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien verliehen

Wien (OTS) - "Mit ihren aufsehenerregenden Projekten in der ganzen
Welt sind Coop Himmelb(l)au Botschafter der Kulturstadt Wien. Sie
beweisen, dass Wien sowohl auf seine Barock- und Jugendstilbauten
stolz sein kann, als auch Heimat einer modernen zukunftsorientierten
Architektur ist", erklärte Wohnbaustadtrat Werner Faymann anlässlich
der Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land
Wien.

"Coop Himmelb(l)au ist ein überzeugender Beleg dafür, dass die
besten und anerkanntesten Architekten der Welt den Wiener Wohnbau
gestalten. Die beiden Coop Himmelb(l)au-Gründer Wolf D. Prix und
Helmut Siwiczinsky sind in Wien aufgewachsenen und haben in aller
Welt mutige, neue architektonische Schwerpunkte gesetzt. In Wien
erfolgte diese Schwerpunktsetzung durch innovative Wohnprojekte. Coop
Himmelb(l)au hat mit diesen Projekten, die vom SEG-Turm an der Alten
Donau über die Umgestaltung der ehemaligen Straßenbahn-Remise
Vorgartenstraße bis zur Umgestaltung des Gasometer B der Gasometer
City reichen, den Wiener sozialen Wohnbau wesentlich bereichert und
weiterentwickelt. Diese qualitative Weiterentwicklung ist durch die
künftigen Projekte mit dem Doppelhochhaus am Wienerberg, die
Neuplanung auf dem Areal des ehemaligen Mautner-Markhof Kinderspitals
sowie die Nachnutzung der Liesinger Brauerei, auch in Zukunft
gewährleistet.

Am 16. Oktober 2002 ist Prof. Prix dem bisherigen Vorsitzenden
der Bauträgerwettbewerbsjury, Univ.-Prof. Kunibert Wachten, als neuer
Vorsitzender nachgefolgt. "In dieser Funktion garantiert er für die
Wiener Wohnprojekte Qualität auf dem höchsten Niveau. Dadurch wird
weiterhin sichergestellt, dass die Wohnbauförderungsmittel der Stadt
der Steigerung der Lebensqualität der Bewohner dieser Projekte
dient", so Faymann weiter.

Wolf D. Prix wurde am 13. Dezember 1942 in Wien geboren. Er
studierte an der Technischen Universität in Wien, der Architectural
Association in London und dem Southern California Institute of
Architecture (SCI) in Los Angeles, USA. 1984 wurde Prix Visiting
Professor an der Architectural Association in London, 1980 Visiting
Professor an der Harvard University, Cambridge, Massachusetts, von
1985 bis 1995 arbeitete er als Adjunct Professor am Southern
California Institute of Architecture, Los Angeles. Seit 1998 ist Prix
Fakultätsmitglied der Columbia University in New York City, 1999
erhielt er die Harvey Perloff Professorship an der UCLA (University
of California Los Angeles). 2001 erhielt er eine Gastprofessur an der
UCLA, seit 2001 ist er Doktor honoris causa der Universidad de
Palermo, Buenos Aires, Argentinien. Für 2000 bis 2006 wurde er zum
Mitglied des Österreichischen Universitätskuratoriums bestellt. Er
ist permanentes Mitglied des Österreichischen Kultursenats sowie der
Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste. Er ist weiters
Mitglied der Architektenkammern von Österreich, Deutschland und Santa
Clara, Cuba.

Helmut Swiczinsky wurde 1944 in Posen (Polen) geboren.
Aufgewachsen ist er in Wien, wo er an der Technischen Universität
studiert hat, um danach an der Architectural Association in London zu
wirken. 1973 wurde er dort Visiting Professor. Er ist auch
permanentes Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaft und
Künste mit Hauptsitz in Wien.

1968 gründeten Prix und Swiczinsky das Architekturbüro Coop
Himmelblau - das "l" wurde erst später in Klammer gesetzt. Mit
theoretischen Arbeiten und provokanten Spielereien wie den
"Stadtfußbällen" wirbelten sie eine erstarrte Architekturszene
durcheinander.

"Wir aber haben keine Lust, Biedermeier zu bauen. Wir wollen
Architektur, die mehr hat. Architektur, die blutet, die erschöpft,
die dreht und meinetwegen bricht. Architektur, die leuchtet, die
sticht, die fetzt und unter Dehnung reißt. Architektur muss
schluchtig, feurig, glatt, hart eckig, brutal, rund, zärtlich,
farbig, obszön, geil, träumend, vernähend, verfernend, nass trocken,
und herzschlagend sein. Lebend oder tot. Wenn sie kalt ist, dann kalt
wie ein Eisblock. Wenn sie heiß ist, dann so heiß wie ein
Flammflügel. Architektur muss brennen." Dieses Manifest aus dem Jahr
1980 bringt das Planen und Wirken der beiden Paradearchitekten auf
den Punkt. Die Reiß-Bar in der Wiener Innenstadt war 1977 ihre erste
prominentere Bauaufgabe, mit ihrem Dachausbau Falkestraße sorgten sie
erstmals für Schlagzeilen und zeigten ihre spektakuläre Handschrift.

Coop Himmelb(l)au war und ist weltweit tätig. So zum Beispiel in
Dresden, wo sie den spektakulären "UFA-Filmpalast" geplant haben, in
Guadalajara in Mexiko wird das JVC Unterhaltungs- und Shoppingcenter
mit 13 Kinos von Coop Himmelb(l)au umgesetzt. Heuer wurde im Rahmen
der Schweizer Expo.02 die "Arteplage" in Biel realisiert. Im Februar
2001 gewann das Team den internationalen Wettbewerb für das "Musée
des Confluences" in Lyon, Frankreich. Im August 2001 gewann es den
Wettbewerb für das "BMW entertainment and delivery center" in München
und im September 2001 den Wettbewerb für das "Akron Art Museum",
Ohio, USA.

In Wien sind die beiden Architekten vor allem im Wohnbau tätig.
Sie haben 1991 die Wiener Hochhausstudie entwickelt, die Grundlage
für die Entwicklung des Gebiets Donau/Wagramer Straße war. Darüber
hinaus haben sie etliche anerkannte Wohnprojekte in Wien geplant.
Unter anderem den "SEG Turm" an der Alten Donau mit 70 Wohnungen und
6 Büros (1994-1998), den Wohnbau bei der Remise Vorgartenstraße
(1994-2000) mit 140 Wohnungen, die Umgestaltung des Gasometer B samt
Anbau (1995-2001) mit 254 Wohneinheiten und 76 Studentenappartements,
einer Rockhalle für 4.000 Personen und einer Shopping Mall.

In Bau befinden sich derzeit zwei Wohnhochhäuser samt Wohnblock
am Wienerberg. Demnächst wird mit dem Bau eines Wohn- und
Bürokomplexes auf der Liegenschaft des ehemaligen Mautner-Markhof
Kinderspitals im 3. Bezirk begonnen.

Über diese planerische Tätigkeit hinaus ist Wolf. D. Prix auch
Vorsitzender der Wohnbauträgerwettbewerbsjury und des
Grundstücksbeirats. Er sorgt damit als oberster Juror dafür, dass nur
qualitativ hochwertige Wohnprojekte in Wien gefördert werden.

Coop Himmelb(l)au hat für seine Leistungen zahlreiche
Auszeichnungen erhalten. Unter anderem den Förderungspreis für
Baukunst (Berlin 1992), den Architekturpreis der Stadt Wien (1988),
den Erich Schelling Architekturpreis (1992), den P.A. Award (1989,
1990 und 1991), den Deutschen Architekturpreis (1999), den Großen
Österreichischen Staatspreis (1999), den European Steel Design Award
(2001) und den Officier de l'ordre des arts et des letters" der
Republik Frankreich. (Schluss) gmp

Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Mag. Gerd Millmann-Pichler
Tel.: 4000/81 869
mailto:mil@gws.magwien.gv.at

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