- 07.11.2002, 12:23:25
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Cap will Schüssel eine Pinocchio-Nase verleihen
"Weil Schüssel zweieinhalb Jahre die Bevölkerung beschummelt hat"
Wien (SK) "Hier war eine außerordentliche schauspielerische
Leistung zu beobachten", so der geschäftsführende SPÖ-Klubobmann
Josef Cap zur überraschten bzw. "entsetzten" Reaktion von Kanzler
Schüssel auf die Entwicklungen in der FPÖ. "Schüssel wird nicht
vergessen machen können, dass er einen Koalitionspakt mit Haider
abgeschlossen hat. Er wusste vor zweieinhalb Jahren, wer Haider ist,
und er wusste, welche Positionen die FPÖ vertritt", sagte Cap. Für
seine schauspielerische Leistung und dafür, "weil er die
Österreicherinnen und Österreicher zweieinhalb Jahre immer wieder
beschummelt hat", gebühre Schüssel ein Preis, sagte Cap. Er will dem
Kanzler eine Pinocchio-Nase aus Holz - "so billig wie möglich" -
überreichen. ****
Cap sieht verblüffende Parallelen zwischen Schüssel und
Pinocchio, denn "eine blaue Fee hat der Holzpuppe Leben eingehaucht";
Schüssels "blaue Fee" sei der damalige FPÖ-Obmann Jörg Haider
gewesen.
"Die FPÖ war nie eine Abordnung eines Mädchenpensionats, die
FPÖ ist eine rechtspopulistische Partei", so Cap weiter. Er verwies
auf eine lange Reihe von Entgleisungen von FPÖ-Politikern, ihre
Treffen mit europäischen Rechtsextremen, die Geschichtsinterpretation
vom FPÖ-Volksanwalt Stadler, die dauernden Veto-Drohungen der FPÖ
gegen Tschechien. "Schüssel hat dazu geschwiegen", erinnerte Cap an
die Standard-Reaktion des Kanzlers. Umso weniger glaubwürdig sei
Schüssels nunmehrige Reaktion.
Außerdem hält Cap Schüssels dauernde Stilkritik für wenig
überzeugend; immerhin ist Schüssel laut Cap für eine Inseraten-Serie
verantwortlich, in der der Spitzendkandidat der SPÖ, Alfred
Gusenbauer, "aufs Übelste angegriffen wird", so Cap. Das geschehe
"mit Schüssels Wissen, mit seinem Geld und in seinem Auftrag".
Cap verwies im Weiteren auf zahlreiche Versprechen, die der
ÖVP-Chef in den letzten Jahren gebrochen habe. Am Anfang stand sein
Versprechen, als Dritter bei den NR-Wahlen in die Opposition zu
gehen; statt "Zukunft ohne Schulden" wurden acht Milliarden Euro neue
Schulden gemacht; Schüssel habe überdies versucht, die Rezession zu
leugnen, die dann doch von den Wirtschaftsforschern bestätigt wurde;
statt der versprochenen Steuersenkung hat Österreich die höchste
Steuer- und Abgabenquote; und statt Sparsamkeit gab die Regierung
hunderte Millionen Schilling für Eigenwerbung aus.
Als vorläufigen Höhepunkt der Täuschungsmanöver des ÖVP-Chefs
sieht Cap Schüssels Versuch, die letzten zweieinhalb Jahre als
erfolgreiche Politik zu verkaufen. (Schluss) wf
Rückfragehinweis: Pressedienst der SPÖ
Tel.: (++43-1) 53427-275
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