Älteste Gewerkschaft Österreichs feierte Geburtstag Wien (OTS) - Sie waren die Vorreiter der Gewerkschaftsbewegung, die "Sezer, Druker und Schriftgiesser" im Jahre 1842. Genau war es der Setzer Franz Engstler mit seinen Kollegen Josef Senhofer, Johann Bartl und Franz Schwaz, die am 1. August 1842 den "Unterstützungsverein für erkrankte Buchdrucker und Schriftgiesser" gegründet haben. Gestern, Samstag, wurde im Technischen Museum in Wien Geburtstag gefeiert. Mit dabei die ÖGB-Spitze, aber auch in sozialpartnerschaftlicher Tradition die Arbeitgebervertreter sowie der Schriftsteller Ernst Hinterberger und der Austropoper Georg Danzer.++++ "Gewerkschaftsarbeit ist ein Teil einer solidarischen Tätigkeit, eine kreative Tätigkeit. Und kreativ waren wir immer", leitete der Zentralsekretär der heutigen Gewerkschaft Druck, Journalismus, Papier (DJP) den festlichen Abend ein. Ernst Hinterberger, der Erfinder des legendären "Mundel" Sagbauer aus der Serie "Ein echter Wiener geht nicht unter" führte den Festabend mit einer Lesung aus seinem neuesten Werk "Der Abschied" fort. Und Hinterberger hatte auch eine Spitze zur aktuellen politischen Situation parat. So sei die Serie "Kaisermühlenblues" auch deswegen eingestellt worden, da ein bestimmter Bezirksrat nur mehr Minister hätte werden können. "Und da hat die Realität der vergangenen zweieinhalb Jahre die Fantasie des Drehbuchautors bei weitem übertroffen. Zumindest bis zum 24. November."

Die Gewerkschaft DJP brachte in ihren 160 Jahren immer wieder
herausragende Persönlichkeiten hervor. Etwa den Wiener Bürgermeister
und späteren Bundespräsidenten Franz Jonas. Stellvertretend für die
lange Liste der politisch so aktiven GewerkschafterInnen gaben der
heutige Grazer Bürgermeister Alfred Stingl, ein gelernter
Schriftsetzer, der ehemalige Finanzminister Rudolf Edlinger, ein
Lithograph und der ehemalige Handelsminister, ein gelernter
Steindrucker, Erinnerungen preis.
Der heutige DJP-Vorsitzende Franz Bittner gab einen Einblick in
die nicht immer leichte Situation des Geburtstagskindes. Einserseits
immer wieder politische Verfolgungen und Zensur, anderseits der
rasante technoligische Wandel der eine Reihe von Berufen einfach zum
Verschwinden brachte. Bitter lobte dann das gute
sozialpartnerschaftliche Klima mit den Arbeitgebern und meinte, dass
"trotz so mancher harter Verhandlungen die geschlossenen Verträge
immer im Sinne der Kolleginnen und Kollegen waren und sind."
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