• 14.10.2002, 14:03:34
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  • OTS0213 OTW0213

Schicker: "Maßnahmen zum Schutz des Wienerwaldes"

PGO-Fachenquete "Zukunft Wienerwald" - Wienerwalddeklaration 2002"

Wien (OTS) - "Der Wienerwald ist - sogar trotz der
Erfolgsgeschichte der Wiener Donauinsel - das beliebteste
Erholungsgebiet der Wienerinnen und Wiener. Die Stadt Wien hat in den
vergangenen Jahren über eine halbe Milliarde Schilling in die
Erhaltung und Verbesserung des Wienerwaldes investiert" , betonte
Wiens Planungsstadtrat DI Rudolf Schicker Montag anlässlich der
Fachenquete der Planungsgemeinschaft Ost "Zukunft Wienerwald" in
Gablitz. Bereits 1905 habe der Gemeinderat der Stadt Wien mit dem
Beschluss "Wald- und Wiesengürtel" den in das westliche Wiener
Stadtgebiet hineinreichenden Wienerwald vom gründerzeitlichen
Bebauungsdruck freigehalten. Mit der Wienerwalddeklaration 1987 wurde
erstmals für die Wienerwaldregion von den Bundesländern Wien und
Niederösterreich ein klares Bekenntnis zum Schutz des Wienerwaldes
abgelegt. Allen Entwicklungen und Einflüssen, die den Wienerwald in
seiner Funktion als jahrhundertealte Kulturlandschaft und als
beliebtestes Naherholungsgebiet um Wien beeinträchtigen, ist auch in
Zukunft mit Schutz- und Pflegemaßnahmen entgegenzuwirken, unterstrich
Schicker dabei anlässlich der Präsentation der "Wienerwalddeklaration
2002".*****

In allen Aufgabenbereichen der Stadt wurden Maßnahmen zum Schutz
des Wienerwaldes verstärkt wahrgenommen. Wie der Planungsstadtrat
betonte, habe eine Recherche anlässlich des Wienerwald-Millenniums
dazu ein beeindruckendes Leistungsbild der Dienststellen der Wiener
Stadtverwaltung ergeben

o Der "Rückbau" und die Rekultivierung der Wienerwaldbäche
o Erhebung von Altlasten für den Gewässerschutz
o Der Anschluss von fünf Randgemeinden an das Wiener
Abwassersystem
o Die Überprüfung von Gewerbe- und Industriebetrieben hinsichtlich
Abwässer
o Die Aktion "Billige Senkgruben" für Liegenschaften in Randlage
o Förderungen für Wienerwaldprojekte durch den Verein "NÖ-Wien;
gemeinsame Erholungsräume, zusätzliche Dotierung WW-Aufgaben"
o Ausbau des Radwegenetzes sowie Mountainbike-Routen auf
Forstwegen
o Forstliche Maßnahmen - Wegesperren, kein Kfz-Parken im Wald,
Wiesenmanagementpläne, 160 ha Naturwaldreservate
(Entschädigungen!), ökologische Waldbewirtschaftung, kein
Einsatz schwerer Bringungsmaschinen, Hackschnitzlheizungen in
Forsthäusern
o Verkehrsmaßnahmen - umweltschonender Winterdienst, Benützung-
und Gewichtsbeschränkungen auf best. Straßenabschnitten
(einschl. "Sackgassen", Verstärkte Kontrolle der
Fahrtgescheindigkeiten, Umstellung aller Busse auf Flüssiggas
sowie strenge techn. Überprüfungen
o Abstimmung von Überörtlichen und Örtlichen Programmen und
Konzepten, spez. Untersuchung "Naherholung in den westlichen
Randbezirken Wiens"

Maßnahmen der Stadt Wien zur Eindämmung der
Siedlungsentwicklung im Wienerwald
Mit der Bauordungsnovelle 1996 wurde die Erhaltung des
Wienerwaldes bei allen aufgrund des VfGh-Erkenntnisses 1995 neu zu
erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne im Wiener
Stadtgebiet explizit als Ziel der Stadtentwicklung angeführt. "Weite
Teile des Wienerwaldes sind mit Bausperren belegt. So werden in
Landschaftsschutzgebieten, insbesondere im Übergangsbereichen zu
Waldgebieten, nur geringe Bauhöhen zugelassen", betonte Schicker.
Zudem war aufgrund einer Verordnung der Wiener Landesregierung aus
1997 gemäß Wiener Kleingartengesetz die Flächenwidmung von Gebieten
mit "Wilden Siedlungen" zu überprüfen.

Erschließung von Erholungseinrichtungen im Öffentlichen
Verkehr und im Radverkehr:

Im Zuge einer Studie der Magistratsabteilung 18 "Naherholung in
den westlichen Randbezirken Wiens" wurden alle Wege,
Erholungseinrichtungen und Gastronomiebetriebe sowie die Verknüpfung
mit Radwegen und ÖV-Netz erhoben; sowie Anbindungen an die
Vorortelinie sowie an die U3-Ottakring ("Konzept für Ottakringer
Wald") ebenso wie eine attraktive Beschilderung von Wanderwegen aus
dem Stadtgebiet in den Wienerwald vorgeschlagen.
Als Wienerwald-Busschleifen sollte
o für die Schleife 1: Hütteldorf-Neuwaldegg (Erholungs-
Sportanlagen "Marswiese-Hanslteich, Schottenhof-Reitstall), die
vorhandene Konzession genutzt werden;
o für die Schleife 2: Neuwaldegg-Cobenzl (Stadtgut-Bauernhof,
Lebensbaumkreis), die Linie 43B (U3) vom Dreimarkstein zum
Cobenzl verlängert werden.
o die Schleife 3: 38A Grinzing-Cobenzl-Kahlenberg-Leopoldsberg ist
bereits in Betrieb.

Aktivitäten im Rahmen der PGO, Mitwirkung der Regionalmanager

Schicker hob auch die gute Zusammenarbeit der Stadt Wien mit den
Regionalmanagern hervor. Im Rahmen der Beschleunigung der
Regionalbusse aus dem südöstlichen Wienerwald (Breitenfurt, Laab,
Kaltenleutgeben, Perchtoldsdorf, Gaaden) zum Bahnhof Liesing seien
die vorgeschlagenen Maßnahmen im Ortsbereich Liesing bereits
umgesetzt.

Im Rahmen der PGO gebe es zudem analog dazu eine Untersuchung
"Verkehrskonzept westlicher Wienerwald" (Ausarbeitung von Maßnahmen
im ÖV). Unter Mitwirkung der Regionalmanager sei auch ein mit
EU-Mitteln (Life-Programm) dotiertes Projektes
"Verkehrsspargemeinden" initiiert worden. Nicht zuletzt arbeite die
Stadt Wien am "Tourismuskonzept Bisamberg" mit.

Wienerwalddeklaration 2002

Unter Einbindung der Wiener Bezirke und NÖ Gemeinden der
"Wienerwaldregion" sowie von Interessenvertretungen und NGO’s
erfolgte eine Neuformulierung der Wienerwalddeklaration, so Schicker.
Grundlage dafür ist der Evaluierungsbericht über
Wienerwalddeklaration1987.

Das vorliegende Ergebnis hat den Charakter einer Empfehlung von
Zielen und Aktivitäten zum Schutz und zur Gestaltung des
Wienerwaldes als Kulturlandschaft für die erholungssuchende und hier
lebende Bevölkerung. Die Stadt Wien bekennt sich zu diesen
Empfehlungen und ersucht um Unterstützung bei der Umsetzung dafür
erforderlicher Maßnahmen.

Schicker unterstrich, dass die begonnen Maßnahmen im Bereich
Stadtentwicklung und Verkehr mit Nachdruck weitergeführt werden.
Darüber hinausgehend soll ein geeignetes Management für alle
künftigen Aktivitäten in der Wienerwaldregion geschaffen werden. Dazu
gibt es auch die Idee einer Organisationsform "Biosphärenpark
Wienerwald", das ebenfalls bei der heutigen Enquete vorgestellt wird.
(Schluss) gb

Rückfragehinweis:
PID-Rathauskorrespondenz:
http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Gaby Berauschek
Tel.: 4000/81 414
mailto:gab@gsv.magwien.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NRK

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