GR Rüdiger Maresch kritisiert die Schwermetallschleuder Flötzersteig
Wien (Grüne) - "Unter Umweltmusterstadt wird von der
Umweltstadträtin Kossina scheinbar etwas ganz anders verstanden als
gemeinhin", so Rüdiger Maresch, Umweltsprecher und Gemeinderat der
Wiener Grünen, zum, heutigen Mediengespräch der Umweltstadträtin, bei
dem der Bau der neuen Müllverbrennungsanlage Paffenau, die in
Simmering stehen soll, präsentiert wurde. 1 Milliarde Euro will die
Umweltstadträtin in den nächsten Jahren in sogenannte
High-Tech-Anlagen investieren. "High-Tech bedeutet aber nicht
automatisch Umweltschutz", so Maresch kritisch, zu den geplanten
Vorhaben. Maresch: "Die Wasserversorgung soll um Millionenbeträge
ausgebaut werden, Wassersparen wäre um vieles billiger, ist aber in
Wien kein Thema. Ebenso wird die Müllvermeidung finanziell kurz
gehalten, würde aber mehr Umweltentlastung und auch mehr
Arbeitsplätze bringen."
Als besonders problematisch wird von den Grünen die
Aufrechterhaltung des Betriebs der MVA Flötzertsteig beurteilt. Die
veraltete Anlage, sollte nach Empfehlungen von ExpertInnen
geschlossen werden. Maresch: "Kossina lässt sie dennoch weiterhin,
wie sie heute sagte, ‚so lange wie möglich in Betrieb', obwohl, wie
Vizebürgermeister Sepp Rieder in einer Anfragebeantwortung an die
Wiener Grünen am 13 Juni 2002 ausführte, emittiert die
MVA-Flötzersteig ca. 5 mal so viele Schwermetalle als die
MVA-Spittelau."
Mit 43 kg Quecksilber, 83 kg Blei und 5 kg Cadmium-Emissionen sind
die AnwohnerInnen des Flötzersteigs und die PatientInnen der in
unmittelbarer Nähe befindlichen vier Krankenhäuser besonders
belastet. Weiters führte Rieder in der Anfragebeantwortung vom 13.6.
aus, dass die MVA-Flötzersteig mit keiner Aktivkohleanlage
nachgerüstet wird. "Eine Modernisierung der Anlage würde eine
Reduktion von Blei und Quecksilber um 80 % bedeuten. Die Stadt Wien
ist aber offensichtlich nicht einmal zu diesen schadstoffentlastenden
Maßnahmen bereit", so Maresch.
Dass auch moderne Müllverbrennungsanlagen nicht unbedingt harmlos
sind, beweisen immer wieder neue wissenschafliche Studien. Mechanisch
biologische Abfallbehandlung ist weitaus billiger und mit weniger
Schadstoffemissionen verbunden. Diese Verfahren entsprechen auch den
ab 2004 geltenden Anforderungen der Deponie-Verordnung. "Dass die
Errichtung immer teurerer, großtechnischer Anlagen nicht auch
gleichzeitig Umweltschutz bedeutet, müsste unsere Umweltstadträtin
eigentlich endlich lernen", so Maresch abschließend.
Rückfragehinweis: Pressereferat des Grünen Klubs im Rathaus
Tel.: 01/4000-81814
http://wien.gruene.at
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