• 26.08.2002, 09:39:52
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Haupt und Statistik Austria: Zentrale Schweinedatenbank (ZSDB) erhält Tiergesundheit und sichert Seuchenprävention

W i e n (BMSG/OTS) Durch mehr oder weniger stark ausgeprägte
Unregelmäßigkeiten im Bereich der fleischlichen Lebensmittel wurde
je nach verunsichernden Meldungen auf Puten-, Schweine- oder
Rindfleisch verzichtet; dies spiegelte sich dann meist in einem
Preisverfall für die Landwirte wider. Aufgrund der vom Europäischen
Parlament und dem Rat verabschiedeten Richtlinie 64/432/EWG ist es
nun Pflicht jedes einzelnen Mitgliedsstaates, ein computergestütztes
Überwachungsnetz für Schweine zur vorbeugenden Seuchenbekämpfung
einzurichten, um die Aufrechterhaltung eines hohen Hygienestandards
auch in Zukunft zu garantieren. Bundesminister Mag. Herbert Haupt
hat diesen Auftrag an die STATISTIK AUSTRIA vergeben, die diese
sogenannte zentrale Schweinedatenbank (ZSDB) konzipiert hat und
nunmehr umsetzt.

Anforderungsprofil

Ein durchschnittlicher Bestand von 3,5 Mio. Schweinen, deren
kurze Lebensdauer, wie auch Umtriebszeit bedürfen der Etablierung
eines effizienten und flexiblen Meldesystems, das vor allem durch
die Einbindung bereits bestehender Strukturen geschaffen werden
soll. Eine weitere Herausforderung besteht in der Umwandlung der
bislang etablierten, aber regional unterschiedlichen
Tierkennzeichnungssysteme in ein bundesweit einheitliches System.

Das Schwein liefert mit einem Anteil von knapp 60% am
Inlandsverbrauch die bevorzugte Fleischsorte der Österreicher. Diese
Produktion auf hohem Gesundheitsniveau zu sichern, stellt eine der
Hauptaufgaben der Betreiber und Initiatoren der Datenbank dar. "Beim
Ausbruch einer Seuche muss rasch und umsichtig gehandelt werden.
Optimale Koordination und umgehende Information aller Betroffenen
sind die wesentlichen Faktoren einer erfolgreichen und schnellen
Schadensbegrenzung. Die reibungslose Funktion der Datenbank stellt
den Schlüssel für eine möglichst schnelle Abklärung von
Infektionsursachen und Infektionswegen dar", zeigt sich
Bundesminister Haupt überzeugt.

Im schlimmsten Fall können die Infektionskrankheiten nicht nur
Tierbestände, sondern auch die Gesundheit der Konsumenten gefährden.
Mit Hilfe der Datenbank wird eine epidemiologische Aufklärung, eine
wirksame Bekämpfung und eine kostensparende Prophylaxe ermöglicht.
Somit wird eine Datenbank erstellt, die im Dienste von Mensch, Tier
und Umwelt steht.

Unverzichtbare Überprüfungen der Bedingungen im Testbetrieb

Im Testbetrieb beschäftigt sich ein ausgewählter Personenkreis
von Landwirten und fachlichen Experten mit Fragen der
Datengewinnung, der verschiedenen Meldemöglichkeiten sowie der
Integration von haltungsspezifischen und regionalen Besonderheiten.
Die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen der im europäischen
Vergleich eher kleinstrukturierten Schweinehaltung in Österreich -
85% der Schweinehalter besitzen nur 10% der Schweine, in den Ställen
der restlichen 15% stehen dafür 90% - erfordern ein flexibles
Meldesystem. Am Testbetrieb selbst werden einige 100 Betriebe über
einen Zeitraum von mehreren Monaten teilnehmen. Dies ist
unerlässlich, um die vielfältigen Anforderungen, die an die ZSDB
gestellt werden, aufzuzeigen. Die aus dem Testbetrieb gewonnenen
Erkenntnisse sollen schlussendlich im Echtbetrieb praxisnah
umgesetzt werden.

Die Verwaltung der anfallenden, großen Datenmengen verlangen
nach speziellem Know-how und entsprechender Verarbeitungskapazität.
Die STATISTIK AUSTRIA stellt sich dieser Herausforderung, ein
solches, gleichsam zukunftsorientiertes wie praxisnahes Instrument
zu errichten und zu betreiben. Als zentrale Schalt- und
Verwaltungsstelle zwischen Schweinehaltern, Veterinären, div.
Organisationen und Schlachthöfen, wird sie künftig allen Beteiligten
aktuellste Daten zur Verfügung stellen können. "Wir werden
ausgereiftes Know-how, das Wissen der Experten und unsere Erfahrung
dazu verwenden, um dieses Projekt bestmöglich umsetzen zu können",
so Minister Haupt abschließend. (Schluss) bxf

Rückfragehinweis: Dr. Horst Preinsberger
STATISTIK AUSTRIA
Direktion Raumwirtschaft
Tel.: 01/711 28/ 8180 DW

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NSO/BMSG/OTS

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