• 13.08.2002, 09:41:35
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Kanadische Bauern warnen: Gentechnik gefährdet Bio-Landwirtschaft Utl: Neue Rechtstudie zeigt mögliche Schutzmaßnahmen der Bundesländer

Wien - In Kanada wird seit 1996 genmanipulierter Raps angebaut.
Nach
nur 5 Jahren wachsen bereits auf 50 Prozent der Felder
genmanipulierte Pflanzen! "Wir können keinen Bio-Raps mehr
produzieren", warnten die kanadischen Bio-Bauern Marc Loiselle und
Hart Haidn heute in Wien. "Unsere Felder sind durch den Anbau von
Gentech-Raps zu sehr verunreinigt". Die Biobauern haben daher im
Jänner 2002 eine Sammelklage gegen die Gentech-Multis Monsanto und
Aventis eingebracht. "Es gibt nur einen Weg, solche Katastrophen von
Österreich abzuwenden", so Thomas Fertl, Gentechnik-Experte von
Greenpeace, "Österreich muss als Gentechnikfreie Zone erhalten
bleiben". Eine Rechtsstudie zeigt nun, dass die Bundesländer über
eine Vielzahl von Handlungsmöglichkeiten verfügen. "Greenpeace
fordert die Landespolitik auf, aus den Erfahrungen in Kanada zu
lernen und ihr Bundesland als Gentechnikfreie Zone rechtlich
abzusichern.", so Fertl.

"Selbst mit hohem Aufwand ist es uns nicht mehr möglich unsere
Ernte
Gentech-frei zu halten", sagt Hart Haidn. "Alle Biobauern haben
aufgehört, Raps anzubauen". Am 10. Jänner 2002 haben die kanadischen
Biobauern daher Sammelklage gegen die Gentech-Multis Monsanto und
Aventis eingebracht und fordern Schadensersatz. "Nachdem uns die
Politik im Stich gelassen hat, sehen wir in der Klage die einzige
Möglichkeit die Gentech-Multis haftbar zu machen", erklärt Marc
Loiselle, einer der Kläger. "Wir hoffen damit einen Präzedenzfall zu
schaffen und auch die Einführung von Gentech-Weizen in Kanada
verhindern zu können".

Die Bundesländer Salzburg, Oberösterreich, Steiermark und
Burgenland
haben sich auf politischer Ebene zu Gentechnikfreien Zonen erklärt.
Greenpeace hat nun eine Rechtsstudie über die gesetzlichen
Umsetzungsmöglichkeiten dieser politischen Willensbekundungen in
Auftrag gegeben. Die Kanzlei Thiery & Ortenburger gemeinsam mit der
Universität Linz zeigt darin eine Vielzahl von
Handlungsmöglichkeiten der Länder auf, wie die Verankerung in
bereits bestehenden Materiegesetzen (wie dem Naturschutz- oder
Bodenschutzgesetz) sowie der Beschluss neuer Landwirtschaftsgesetze
mit dem Ziel gentechnikfreie Landwirtschaft zu schützen. "Die Länder
besitzen eine Vielzahl von Kompetenzen, die sie bei weitem nicht
ausnutzen", so Thomas Fertl von Greenpeace, "Greenpeace fordert die
Bundesländer auf, den politischen Willensbekundungen nun rechtliche
Schritte folgen zu lassen, um Gentechnikfreie Zonen legistisch
abzusichern. Da keine strengen Haftungsbestimmungen existieren,
drohen andernfalls die Kosten auf die Bauern abgewälzt zu werden".

Die Rechtsstudie finden Sie im Internet unter
http://www.greenpeace.at/umweltwissen/gentech/beschraenkungen/index.h
tm
Mehr zu Gentechnik unter
www.greenpeace.at/news-media/johannesburg/fullstories/gentech.htm

Rückfragehinweis: Greenpeace Österreich
Axel Krotz, Pressesprecher, 01-5454580-33 od.
0664-2407075
Mag. Thomas Fertl, Gentechnik-Experte Greenpeace,
01-5454580-24 oder 0664-4904986

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | GRP

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