• 07.08.2002, 11:41:40
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ÖAMTC: Was tun, wenn der Diesel Benzin geschluckt hat

Fehlgriff an der Zapfsäule kann teuer kommen

Wien (ÖAMTC-Presse) - "Sprit aus" und "falsch getankt" machen vier
Prozent aller Pannenhilfen beim ÖAMTC aus. Allein in Wien,
Niederösterreich und Burgenland werden die "Gelben Engel"
durchschnittlich zwei Mal täglich wegen eines falsch getankten
Fahrzeugs zu Hilfe gerufen. "In vielen Familien gibt es bereits
mehrere Autos. Wenn dann zwischen den Familienmitgliedern kurz die
Fahrzeuge getauscht werden, kann es passieren, dass der Diesel
plötzlich Benzin schlucken muss", sagt Steffan Kerbl vom ÖAMTC.

Die "Macht der Gewohnheit" oder einfach nur eine kurze
Unaufmerksamkeit sind meist Schuld daran, wenn falsch getankt wird.
Das kann mitunter teuer kommen. Der Club-Techniker stellt die
Möglichkeiten, falsch zu tanken den Auswirkungen gegenüber:

* Fatale Folgen - Benzin im Dieselmotor oder Diesel im
Benzinmotor: Nach ersterem Malheur kündigt heftiges "Nageln" einen
drohenden Motorschaden an. Wurde der Benzinmotor mit Diesel
abgefüllt, beginnt der Motor zu stottern und zu qualmen. Variante
eins passiert relativ häufig, Variante zwei kommt seltener vor. Der
Grund: Der Diesel-Einfüllstutzen ist größer als die
Benzin-Tanköffnung.

"In beiden Fällen darf man nicht weiterfahren und muss das
Fahrzeug schleppen lassen", warnt Kerbl. Die Pannenhilfe des ÖAMTC
ist unter der Kurzrufnummer 120 aus ganz Österreich ohne Vorwahl
erreichbar. Am Stützpunkt wird das Benzin-Diesel-Gemisch abgesaugt.
Bei voller Tankfüllung fällt dabei ein Entsorgungsbeitrag von 72 Euro
an, die Dienstleistung selbst ist für Club-Mitglieder gratis.
Achtung: Wer den Fehler rechtzeitig erkannt und weniger als zehn
Liter falschen Treibstoffs getankt hat, muss den Tank nicht unbedingt
entleeren. Volltanken mit dem geeigneten Sprit reicht aus, die Fahrt
kann fortgesetzt werden.

* Normalbenzin (91 Oktan) statt Super Plus (98 Oktan): Dieser
Fehlgriff an der Zapfsäule ist bei vielen modernen Fahrzeugen kein
Problem. Die Motoren sind mit Klopfsensoren ausgestattet, der Motor
passt sich der Kraftstoffqualität an. Bei älteren Fahrzeugen den
Motor nur mäßig belasten und so rasch wie möglich Superbenzin
nachtanken.

* Wer Eurosuper (95 Oktan) oder Super Plus (98 Oktan) statt
Normalbenzin (91 Oktan) getankt hat, hat nichts zu fürchten.
Allerdings trifft der Standpunkt, der Motor hätte mit dem
hochoktanigen Sprit mehr Kraft, nur dann zu, wenn dieser über
sogenannte Klopfsensoren verfügt und sich auf unterschiedliche
Kraftstoffe einstellen kann.

Übrigens können auch Wasser oder sonstige Verunreinigungen im Tank
das Auto lahm legen. "Besonders bei Dieselmotoren sollte regelmäßig
der Kraftstoff-Filter überprüft werden. Oft ist Wasser der Grund,
warum im Winter nichts mehr geht. Bei mehr als zehn Prozent Wasser im
Tank kommt es zum Totalausfall des Motors, der Tank muss leergepumpt
werden", erklärt der Club-Techniker.

Noch ein abschließender Hinweis: Wer im Auto einen
Kraftstoffkanister mitführt, sollte den Inhalt bei jedem zweiten
Tankvorgang in den Tank leeren und neu befüllen: Benzin altert; bei
Diesel gibt es für Winter und Sommer unterschiedliche
Zusammensetzungen.

Aviso an die Redaktionen:
Bildmaterial zum Thema "Tanken" finden Sie im ÖAMTC-Foto-Service, das
Sie ebenso wie die ÖAMTC-Presseaussendungen im Internet unter
www.oeamtc.at/presse abrufen können.

Aviso an die Hörfunk-Redaktionen:
Ein Interview mit ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl ist ab 12 Uhr via
APA-Audio-Plattform abrufbar.

(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Elvira Oberweger

Rückfragehinweis: ÖAMTC Pressestelle
Tel.: (01) 711 99-1218

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | OCP/ÖAMTC-Presse

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