Notarzthubschrauber für bayrisch/oberösterreichisches Grenzgebiet
Wien (ÖAMTC-Presse) - Nun wächst in Europa auch
grenzüberschreitend die Luftrettung zusammen. Auf Initiative des
Krankenhauses Braunau fliegt heute, 23. Juli 2002, vom Flugplatz
Suben an der bayerisch/österreichischen Grenze mit Christophorus
Europa 3 der erste aus zwei Staaten betriebene Notarzthubschrauber
Rettungseinsätze im Großraum Passau und im oberösterreichischen
Innviertel. Das vorerst auf ein Jahr befristete Pilotprojekt wird von
ADAC und ÖAMTC gemeinsam betrieben.
Die neue Einsatzstelle am Flugplatz Suben wird vom erfahrenen
Christophorus-Piloten Paul Brunner und dem Gebietsleiter-Süd der
ADAC-Luftrettung Gerhard Wittmann geleitet. Das zwölf Mann starke
Notärzte-Team unter der Leitung von Dr. Peter Hatzl vom Krankenhaus
Braunau und die zehn Rot Kreuz-Sanitäter rund um Josef Hametinger vom
Roten Kreuz Schärding kommen jeweils zur Hälfte aus Bayern und
Oberösterreich. Bis 31. Oktober 2002 wird mit einer zweiturbinigen
Ecureuil der ÖAMTC-Flugrettung, die sich in der Vergangenheit vor
allem in den weniger hochgelegenen Gebieten Österreichs besonders
bewährt hat, geflogen. Über die Wintermonate kommt eine BO 105 der
ADAC-Luftrettung zum Einsatz. Die Einsatzbereitschaft von
Christophorus Europa 3 ist täglich, jeweils von
7 Uhr morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit, gewährleistet. Die
Koordinierung der Notarzthubschrauberflüge übernimmt die Rot
Kreuz-Leitstelle Innviertel in Ried im Innkreis in Absprache mit der
Einsatzleitstelle Passau.
"Mit der Stationierung dieses Notarzthubschraubers im Grenzort
Suben wird nun auch die Bevölkerung des Großraums Passau und weiten
Teilen des oberösterreichischen Innviertels binnen weniger Minuten
rasche notärztliche Hilfe aus der Luft erhalten", freut sich
OÖ-Gesundheitslandesrätin Dr. Silvia Stöger über die Verbesserung der
notärztlichen Versorgung in Oberösterreich.
Erfahrene Partner
Mit der ADAC-Luftrettung und der ÖAMTC-Flugrettung wird das
Pilotprojekt in Suben von international anerkannten und kompetenten
Partnern betrieben. Die ADAC-Luftrettung verfügt 32 Jahre nach dem
Start der Luftrettung in Deutschland über ein Netz von 23 Stationen
und 33 Notarzthubschraubern. Die ADAC-Hubschrauber fliegen jährlich
mehr als
27.000 Einsätze.
Mit 18 Hubschraubern auf 13 Stützpunkten gewährleisten die
Christophorus-Hubschrauber die flächendeckende Flugrettung in
Österreich. Seit der Inbetriebnahme des ersten Notarzthubschraubers
in Österreich - 1983 Christophorus 1 in Innsbruck - flog die
ÖAMTC-Flotte schon über 82.000 Einsätze.
International verankert
Noch vor wenigen Jahren waren grenzüberschreitende
Luftrettungseinsätze wegen der - zumindest in den Köpfen -
vorhandenen "Schlagbäume" nahezu unmöglich. Nicht zuletzt auf Grund
der aufklärenden Arbeit von Airmed Network, einer Kooperation
befreundeter Luftrettungsorganisationen in Europa, konnten die schwer
überwindbaren Hindernisse wie die Unterschiedlichkeiten von
Staatsaufgaben, Rettungsstrategien, Funkfrequenzen, Kostenregelungen
und Haftungsfragen zumindest für den Subener Standort weitgehend
beseitigt werden.
Dem europäischen Schulungszentrum für Luftrettung und bodengebundenen
Rettungsdienst EUCREW - initiiert vom ADAC - kommt mit der
Inbetriebnahme von grenzüberschreitenden Rettungsdiensten immer mehr
Bedeutung zu. Auf dem Programm von EUCREW stehen neben Sprachkursen
und dem Kennenlernen der verschiedenen Rettungssysteme auch
Schulungen in den Bereichen Notfallmedizin, Organisation und
Flugbetrieb. Die Inhalte orientieren sich an den Anforderungen der
jeweils beteiligten Länder.
Aviso an die Redaktionen:
Eine Grafik vom Einsatzgebiet des Notarzthubschraubers Christophorus
Europa 3 finden Sie im ÖAMTC-Foto-Service, das Sie ebenso wie die
ÖAMTC-Presseaussendungen im Internet unter www.oeamtc.at/presse
abrufen können.
(Schluss)
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