• 09.07.2002, 10:25:05
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Wiener Grüne/Spekulationsfall 14: Das Sanierungsdebakel von Wiener Wohnen

Ellensohn: "Wenn Faymann nicht mehr weiter weiß, wird planlos verkauft"

Wien (Grüne) - "Die Sanierung von Althäusern scheint nicht gerade das
vorrangige Ziel von Stadtrat Faymann zu sein, wenn man sich die
Geschichte der Hetzgasse 8 im 3. Bezirk genau ansieht", eröffnet
David Ellensohn, Wohnbausprecher der Wiener Grünen, seinen heutigen
Faymann-Verkaufsfall.

Die Hetzgasse 8 muss, nachdem sie seit 1929 im Besitz der Stadt ist,
endlich saniert werden. Das sah auch Wiener Wohnen so. Demnach wurden
die HausbewohnerInnen am 19. Juni 1997 von WIENER WOHNEN zu einer
Mieterversammlung eingeladen. Zweck: Sanierung der Wohnhausanlage.
Wohnungsbegehungen und Architektengespräche folgen... Dann ist Pause.
Jahrelang verfällt das Haus mit einer Grundstücksfläche von 746 m²
(lukrativer Dachbodenausbau noch nicht erfolgt!) weiter. Im Dezember
2001, viereinhalb Jahre später wird das Haus um 915.000 EUR verkauft.
An die Privatstiftung FEPIA, hinter der einige öffentlichkeitsscheue
Unternehmer stehen, die ihre Finanzvermögen steuerschonend anlegen.

"In den ersten sechs Monaten in FEPIA-Besitz hat sich für die
MieterInnen noch nicht viel getan. Ein Mieter ist in eine andere
Gemeindewohnung übersiedelt, der zweite Stock steht weiterhin völlig
leer und die neuen Mietvorschreibungen sind - unter Angabe von
fadenscheinigen Gründen ("Wiener Wohnen hat bisher falsch
abgerechnet") - zum Teil um 10 % gestiegen. Ob saniert wird, wann
saniert wird, wissen die BewohnerInnen nicht. Ellensohn: "Gerüchte
von einem Abriss machen die Runde, konnten aber bis zum jetzigen
Zeitpunkt nicht verifiziert werden".

Für Ellensohn ist klar: "Stadtrat Faymann, der sich gerne als
Spekulations-Bekämpfer feiern lässt, hätte hier die Möglichkeit
gehabt, ein Haus, das über 70 Jahre im Besitz der Stadt Wien war, zu
sanieren. Statt dessen wird verkauft und die MieterInnen einer
ungewissen Zukunft überlassen. Niemand hinderte Wiener Wohnen daran,
das Haus zuerst zu sanieren und anschließend zu verkaufen. Das hätte
für die MieterInnen Sicherheit für viele Jahre bedeutet"

"Das tolle für die SPÖ: Falls der Verkauf zu Schwierigkeiten führt,
wird wieder die ganze Maschinerie in Gang gesetzt: Gebietsbetreuung,
Rechtshilfefonds etc. Kostet eine Stange Geld, bringt aber schöne
Schlagzeilen für ‚Möchtegern-Mieterretter' Faymann" ärgert sich
Ellensohn über diesen weiteren konzeptlosen Verkauf.

Die Bilanz des Verkaufs der Hetzgasse 8: Wiener Wohnen lässt Haus
verfallen bzw. scheitert mit eigenem Sanierungskonzept. Verkauf an
FEPIA Privatstiftung, die am selben Tag auch zwei lukrativere Objekte
im 1. Bezirk, Franziskanerplatz 5 und Bäckerstraße 10, erstehen
durfte. Stadt Wien hat sich mit diesem Verkauf aus der Verantwortung
gestohlen

Ellensohn: "Die Vorgänge rund um die dilettantischen Verkäufe von
Städtischen Wohnhäusern durch SP-Stadtrat Werner Faymann müssen
endlich aufgedeckt werden". Die Grünen haben das Kontrollamt
eingeschaltet.

Genaue Daten und Fotos zu allen Spekulationshäusern finden Sie auf
wien.gruene.at

Rückfragehinweis: Pressereferat des Grünen Klubs im Wiener Rathaus
Tel.: (0043-1) 4000 - 81814
http://wien.gruene.at

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | GKR/Grüne

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