• 30.06.2002, 12:58:50
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Abriß im Klimt-Ensemble in einer Nacht-und-Nebel-Aktion!

Illegaler Abbruch in Schutzzone? Das Haus Feldmühlgasse 9, ein Nachbarhaus der "Klimt-Villa" und ehemalig zum Klimt-Garten gehörig, wurde dieses Wochenende überraschend abgerissen

Wien (OTS) - Zornig und empört zeigt sich der Verein Gedenkstätte
Gustav Klimt. Das für das Klimt-Ensemble so wichtige Haus
Feldmühlgasse 9 wurde ab Freitag nachmittag, wohl nicht zufällig zu
Wochenende- und Ferienbeginn, ohne Vorankündigung abgerissen. Das
Gebäude war insofern von großer Bedeutung, als es sich um eines der
letzten noch original erhaltenen Häuser im ehemaligen Klimt-Garten
gehandelt hat. Das eingeschoßige Haus, erbaut um 1860, hatte fast
genauso ausgesehen wie Gustav Klimt letztes Atelier vor seinem Umbau
1923. Somit galt es als Vorzeigehaus für alle Besucher, wie man sich
das ursprüngliche Atelier Gustav Klimts in Bezug auf das äußere
Erscheinungsbild vorzustellen hatte. Aus diesen Gründen wurde auf
einstimmigem Wunsch der Bezirksvertretung die Erweiterung der
Schutzzone eigens um diesen Bereich im März 2000 beschlossen. Doch
jetzt folgte der Abriß, den niemand für möglich gehalten hatte. Noch
letzten Mittwoch führte der Verein Gespräche mit der Politik u.a.
über die Zukunft dieses Nachbarhauses, ohne vom bevorstehenden
Schicksal zu ahnen - offenbar wurde auch die Politik vor ein Fait
accompli gestellt. Fassungslos Dr. Heide Buschhausen vom
Klimt-Verein: "Wir arbeiten gerade an einer Dokumentation über die
Geschichte und Bedeutung des gesamten Ensembles, und jetzt passiert
so etwas. Ich bin entsetzt."

Seit längerem war der Verein mit dem Eigentümer dieses
Nachbargrundstücks in Verbindung und von beiden Seiten wurde die
thematische Zusammengehörigkeit erörtert. Mit Schreiben vom
Eigentümer an den Verein, 19. Juni, wurde für Anfang Juli ein
neuerlicher Gesprächstermin in Aussicht gestellt.

Der Verein konnte jetzt recherchieren, dass der bei diesem Abriß
in einer Schutzzone nötige Abbruchbescheid nicht aufgelegen und somit
der Abbruch offenbar rechtswidrig erfolgt ist.

Nachdem auch dem benachbarten Haus Feldmühlgasse 12 (das Haus des
Malerfreundes Felix A. Harta) trotz Schutzzone die Spitzhacke droht,
fragt sich der Verein, wie weit eine solche Widmung, die auch die
"Klimt-Villa" umfasst, noch wirklichen Schutz bieten kann.

Fotos und weitere Infos auf http://www.klimt.at

Rückfragehinweis:

Dr. Heide Buschhausen,
VEREIN GEDENKSTÄTTE GUSTAV KLIMT
Tel.: 877 45 93 od. 0699/10244216
Auhofstraße 43, 1130 Wien

OTS-ORIGINALTEXT UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS | NEF/NEF/OTS

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