• 10.06.2002, 11:31:20
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Alice Teichova, Bank Austria Stiftungsgastprofessorin, spricht über europäische Bankengeschichte

Wien (OTS) - Am Mittwoch, 12. Juni 2002, um 18:00 Uhr hält die
renommierte Historikerin Alice Teichova im Konferenzsaal des
Technischen Zentrums der Bank Austria am Julius Tandler Platz 3, 1090
Wien, einen Vortrag über europäische Banken- und Industriegeschichte
im 20. Jahrhundert.

Die in Cambridge lebende, vielfach geehrte und international
ausgezeichnete Wirtschafts- und Sozialhistorikerin ist im Rahmen
einer Bank Austria Stiftungsgastprofessur im SS 2002 am Institut für
Zeitgeschichte der Universität Wien tätig. Bei der Veranstaltung, zu
der Interessierte herzlich eingeladen sind, wird Alice Teichova nach
einer Begrüßung durch Manfred Pittioni von der Bank Austria und
einleitenden Worten von Georg Winckler, Rektor der Universität Wien,
und Franz Römer, Dekan der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen
Fakultät, den Vortrag "Banken und Industrie in Mitteleuropa im 20.
Jahrhundert: Kontinuität und Diskontinuität" halten.

Alice Teichovas wichtigstes Forschungsgebiet ist die europäische
Wirtschafts- und Bankengeschichte im 20. Jahrhundert. Sie hat
wesentlich zur Differenzierung der Sicht auf die mittel- und
südosteuropäischen Länder beigetragen, indem sie wirtschaftliche und
gesellschaftliche Unterschiede der vormals kommunistischen Gebiete
herausgearbeitet hat. In den letzten Jahren hat sie sich vor allem
mit Prag und Wien und deren Rolle als Finanz- und Industriezentren
beschäftigt.

Geboren wurde Alice Teichova 1920 in Wien. Mit 18 Jahren floh sie
vor den Nationalsozialisten aus Österreich nach England, wo sie an
der University of Leeds Wirtschaftswissenschaften studierte. Ende der
40er Jahre folgte sie Ihrem Mann, Mikulas Teich, mit zwei kleinen
Kindern nach Prag. 1952 promovierte sie an der Karls-Universität und
1964 habilitierte sie sich dort für Wirtschaftsgeschichte. 1968, als
in Prag die Warschauer-Pakt-Truppen einmarschierten, war sie als
Visiting Scholar in den USA. Sie und ihr Mann, beide aktiv an der
Reformbewegung um Alexander Dubcek beteiligt, gingen nicht mehr nach
Prag zurück. Sie entschieden sich, in England eine neue Karriere
aufzubauen. Bis in die 1980er Jahre lehrte sie neben zahlreichen
Gastprofessuren vor allem in Cambridge, Oxford und an der University
of East Anglia in Norwich. Die heute 81jährige Wissenschafterin hat
seit den 70er Jahren unermüdlich internationale Forschungsprojekte,
Symposien und Konferenzen initiiert. Nicht zuletzt ist es ihr
Verdienst, dass HistorikerInnen aus ganz Europa näher zusammengerückt
und dadurch zahlreiche länderübergreifende Forschungskooperationen
und Publikationen entstanden sind. Anfang der 90er Jahre, nach dem
Zusammenbruch des Kommunismus, leitete Alice Teichova ein
mehrjähriges, vom damaligen Bundesministerium für Wissenschaft und
Forschung finanziertes Projekt über die wirtschaftspolitische Rolle
Österreichs im Mitteleuropa der Zwischenkriegszeit. Darüber hinaus
ist Alice Teichova Mitglied der Historikerkommission der Republik
Österreich.

Näheres zu den biographischen Stationen von Alice Teichova können
Sie in der online Zeitung der Universität Wien unter
http://www.univie.ac.at/dieuniversitaet/2002/wissen/10000963.htm
lesen.

Rückfragehinweis:

Mag. Eva Kößlbacher
Zentrum für Forschungsförderung,
Drittmittel und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Wien
Tel.: (++43-1) 4277 -18181
mailto:eva.koesslbacher@univie.ac.at

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