Wien (OTS) - Manchmal passiert es durch Limonadenflaschen, in denen
sich etwas anderes befindet, als auf dem Etikett versprochen,
manchmal durch defekte Leitungen in Fabriken: "Verätzungen sind
Gewebezerstörungen, die durch die Einwirkung von Laugen, z.B.
Waschmitteln, oder Säuren, z.B. Haushaltsreinigern, oder anderen
ätzenden Stoffen, zum Beispiel organischen Lösungsmitteln wie etwa
Benzin oder Alkohol, hervorgerufen werden. Ärztliche Hilfe ist auf
jeden Fall notwendig", sagt Dr. Alexandra Strampfer vom
Österreichischen Roten Kreuz.
Wie schwer die Verätzung ist, hängt von der Konzentration des
ätzenden Stoffes, seiner Menge und der Dauer der Einwirkung ab.
Betroffen sind entweder die Haut, die Augen oder der Mund- und
Verdauungsbereich.
Verätzungen der Haut sind an deren Rötung und Schwellung zu erkennen.
Die Schmerzen nehmen zu, solange die ätzende Substanz wirkt. Tiefe
Wunden bergen die Gefahr einer Infektion, bei großflächigen Wunden
droht Schock. Zusätzlich können chemische Substanzen zu Vergiftungen
führen, da sie über die Haut aufgenommen werden. Strampfer:
"Entfernen Sie sofort die mit der Substanz getränkte Kleidung und
spülen Sie die Haut mit reinem Wasser über längere Zeit intensiv ab.
Legen Sie einen keimfreien Verband an, führen Sie die
Schockbekämpfung durch und rufen Sie den Notarzt."
Verätzungen des Auges sind am krampfartigen Zukneifen der Augenlider,
Tränenfluss, Rötung und Schwellung zu erkennen. Es droht eine
Hornhautschädigung und eventuell auch Erblindung. Strampfer: "Auch
hier muss lange mit Wasser gespült werden. Legen Sie den Verletzten
auf den Boden und drehen Sie den Kopf auf die Seite des verätzten
Auges. Entfernen Sie sichtbare Bestandteile, z.B. Kalkbrösel, mit
einem Taschentuch. Spreizen Sie mit zwei Fingern die Lider des Auges
und gießen Sie Wasser in den inneren Augenwinkel, damit es dann über
den Augapfel und den äußeren Augenwinkel abfließen kann. Decken Sie
beide Augen keimfrei ab, führen Sie die notwendigen
Schockbekämpfungsmaßnahmen durch und rufen Sie den Notarzt."
Verätzungen des Verdauungstrakts verursachen heftige Schmerzen,
vermehrten Speichelfluss, Schluckstörungen, massives Erbrechen und
Veränderungen der Schleimhäute durch weißliche Beläge oder Blutungen.
Dadurch können starke narbige Verengungen in der Speiseröhre
entstehen und für Speisen unpassierbar machen. Strampfer: "Spülen Sie
den Mund mit Wasser aus. Das Wasser darf nicht geschluckt werden.
Rufen Sie dann die Vergiftungsinformationszentrale (01/406 43 43) an
und befolgen Sie deren Anweisungen.
Rückfragehinweis: Rückfragen:
Österreichisches Rotes Kreuz
Pressestelle
01/58900-152
www.roteskreuz.at
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