• 14.05.2002, 09:25:57
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Alte Schmiede erinnert an Werk von Fred Wander=

Wien, (OTS) Im Rahmen der Reihe "Grundbücher der
österreichischen Literatur nach 1945" steht kommenden Donnerstag die
im Jahr 1971 erschienene Erzählung "Der siebente Brunnen" des
Schriftstellers Fred Wander auf dem Programm.

Wander, im Jänner 1917 in Wien geboren, beschreibt in seiner
Erzählung in außergewöhnlicher Eindringlichkeit die Schicksale von
achtzehn zum Tode verurteilten jüdischen KZ-Häftlingen im KZ
Buchenwald. Sein Buch wurde in vielen Sprachen übersetzt und erhielt
mehrere literarische Auszeichnungen.

Prägendes Erlebnis des Wiener Juden Fred Wander war die
lebensgeschichtliche Erfahrung der Schrecken des
nationalsozialistischen Gewaltregimes. Wander war zwischen 1942 und
1945 KZ-Häftling in Auschwitz und Buchenwald. Nach Kriegsende und
Befreiung arbeitete er als Journalist und Fotograf. Im Jahr 1955
übersiedelte er gemeinsam mit seiner Frau, der Wiener
Schriftstellerin Maxie Wander (1933-1977) in die DDR, wo er als
Jugendbuchautor, Reiseschriftsteller und Autor von
Erwachsenenliteratur lebte und arbeitete. Der Aufenthalt in der DDR
- das Schriftstellerpaar lebte in Kleinmachnow, in unmittelbarer Nähe
zur "Mauer", war von Schicksalsschlägen geprägt. So starb im Jahr
1968 die Tochter Kitty, eins von drei gemeinsamen Kindern des
Ehepaares Wander. Maxie Wander wurde vor allem durch ihr Buch "Guten
Morgen, du Schöne!" bekannt. Ein Werk, in dem die Autorin mehrere
Frauen nach ihrem privaten wie öffentlichen Leben in der damaligen
DDR befragte. Im Jahr 1977 starb die Autorin, die sich in der DDR,
obwohl aus einem kommunistisch geprägten Elternhaus stammend, niemals
restlos wohl fühlte. Anfang der achtziger Jahre, 1983, kehrte Fred
Wander nach Österreich zurück, wo er bis heute lebt.

Zu den weitere Werken von Fred Wander zählen u.a. der
Jugendroman "Taifun über den Inseln" (1958) "Banidos" (1963), "Ein
Zimmer in Paris" (1975), "Hotel Baalbek" (1991), die posthum von ihm
herausgegebenen Erinnerungen an seine Frau "Maxie Wander. Ein Leben
ist nicht genug" (1990), wie auch seine Autobiographie "Das gute
Leben. Erinnerungen" (1996).

Über "Der siebente Brunnen" wird der Literaturwissenschaftler
Klemens Renoldner in Anwesenheit des Autors referieren. Der Lyriker
und Romancier Robert Schindel, Autor des jüngst verfilmten Romans
"Gebürtig", wird Textpassagen aus Wanders Erzählung vortragen. Die
Moderation hat Klaus Kastberger inne.

o Termin: Donnerstag, der 16. Mai 2002
Ort: Alte Schmiede (1., Schönlaterngasse 9)
http://www.alte-schmiede.at/
Beginn: 19.00 Uhr
Der Eintritt ist frei.
(Schluss) hch

Rückfragehinweis: PID-Rathauskorrespondenz:

http://www.wien.at/vtx/vtx-rk-xlink/
Mag. Hans-Christian Heintschel
Tel.: 4000/81 082
mailto:hch@m53.magwien.gv.at

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