- 06.05.2002, 12:44:36
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AK: Offensive Maßnahmen gegen Arbeitslosigkeit notwendig!=
Linz (AKO) Schon seit Monaten steigt die Arbeitslosigkeit drastisch
an - in Oberösterreich beschleunigt sich der Anstieg sogar noch. Mit
23,3 Prozent mehr Arbeitslosen verzeichnet Oberösterreich im April
den bisher stärksten Anstieg im heurigen Jahr.
"Beschwichtigungsversuche und inszenierte Medienauftritte helfen den
betroffenen Arbeitslosen in keiner Weise. Je länger man zuwartet,
umso schwieriger und kostspieliger wird der Abbau der
Arbeitslosigkeit!" fordert AK-Präsident Wipplinger rasche
arbeitsmarktpolitische Maßnahmen.
Selbst wenn die optimistischen Wirtschaftsprognosen eintreffen,
wird der Konjunkturaufschwung erst Ende 2003 zu einem allmählichen
Rückgang der Arbeitslosenzahlen führen. Aktives Eingreifen der
Politik ist daher das Gebot der Stunde. Denn auch jetzt klagen
Betriebe über Probleme, entsprechend qualifizierte Mitarbeiter zu
finden (laut Umfrage des Fessel-Gfk-Instituts suchen 40 Prozent der
Betriebe Mitarbeiter, vorrangig Facharbeiter). Angesichts der
demographischen Entwicklung, der Anhebung des Pensionsantrittsalters
und der rasanten technologischen Veränderungen ist die
Höherqualifizierung der Arbeitskräfte die zentrale arbeitsmarkt- und
wirtschaftspolitische Herausforderung der kommenden Jahre. Nur durch
Qualifizierung kann die Diskrepanz zwischen offenen Stellen und
Arbeitslosen verringert werden.
"Im Konjunkturtief zu handeln ist höchst zweckmäßig. Jetzt muss
man Arbeitslose qualifizieren, um sie im Konjunkturaufschwung als
Fachkräfte einsetzen zu können. Dadurch entsteht zusätzliches
Wachstum", stellt Wipplinger fest. Jeder Euro, der dafür ausgegeben
wird, kommt innerhalb kurzer Zeit über Steuern und Abgaben wieder
herein - das belegen alle diesbezüglichen Studien.
"Anstatt durch das Festhalten am starren Grundprinzip "Vermittlung
vor Qualifizierung" und der von Minister Bartenstein geplanten
Verschärfung der Zumutbarkeitsbestimmungen die wirtschaftliche
Entwicklung Österreichs zu bremsen, müssen wir danach trachten,
Arbeitsplätze mit hoher Wertschöpfung durch Unterstützung der
Arbeitslosen bei der Höherqualifizierung besetzen zu können. Daraus
ergibt sich die Forderung nach einem Rechtsanspruch auf
Qualifizierung für Arbeitslose", so der AK-Präsident.
In Anbetracht der massiven, zweckwidrigen Abschöpfung (2
Milliarden Euro in den Jahren 2001 und 2002) von Mitteln der
Arbeitslosenversicherung durch die Bundesregierung ist die
Finanzierung einer solchen Qualifizierungsoffensive kein Problem. Als
Sofortmaßnahme muss die Arbeitsmarktrücklage des AMS in Höhe von 109
Millionen Euro aufgelöst und für Qualifizierungsmaßnahmen eingesetzt
werden. Bei verbesserter Konjunktur sollte diese Rücklage wieder mit
bis zu 500 Millionen Euro aufgefüllt werden.
"Qualifizierung stellt den zentralen Ansatz dar, um ältere
Arbeitnehmer länger in Beschäftigung zu halten. Qualifizierung ist
andererseits die effektivste Maßnahme, um die dramatisch steigende
Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen in den Griff zu bekommen und
ihnen zukunftsorientierte Beschäftigungsmöglichkeiten zu eröffnen",
schließt Wipplinger.
Rückfragehinweis: Arbeiterkammer Oberösterreich
Kommunikation
Dr. Robert Eiter
Tel.: (0732) 6906-2188
mailto:eiter.r@ak-ooe.at
http://www.arbeiterkammer.com
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