• 03.05.2002, 09:44:14
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ÖAMTC: Alkoholfreies Bier im Doppel-Test=

Unbedenklich für Autofahrer, doch welches schmeckt am besten?

Wien (ÖAMTC-Presse) - Bier ist das mit Abstand beliebteste
alkoholische Getränk im Lande. Doch die gute Laune wird, sofern man
mit dem Auto oder dem Bike unterwegs ist, vom schlechten Gewissen
überschattet: Ist doch selbst das kleine Bier zum Essen durch die 0,5
Promille-Grenze ins Gerede gekommen. Alkoholfreies Bier bietet sich
als Alternative an. Doch enthält es wirklich keinen Alkohol? Wieviel
Krügeln oder Flaschen kann man ohne Probleme beim Fahren genießen?
Und welches schmeckt am besten?

Alarmierende Fakten lieferten den Hintergrund zum
Frühjahrs-Test-Umtrunk des ÖAMTC-Clubmagazins "auto touring": So ist
die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen Alkohol im Spiel war, in den
ersten drei Monaten dieses Jahres um 7,5 Prozent gestiegen, die Zahl
der Verletzten gar um 17,4 Prozent. Doch während die
Alko-Unfallzahlen in Wien (um 35,4 Prozent) und Niederösterreich
zurückgingen, explodierten sie im Westen: Vorarlberg plus 55,6
Prozent, Tirol gar plus 75,9 Prozent.

Alkoholfreie Alternative?

Der große Test, zu dem das ÖAMTC-Clubmagazin "auto touring" eine
typische Biertrinker-Runde einlud, fand unter medizinischer Aufsicht
des gerichtlich beeideten Sachverständigen für Atemalkohol, Dr.
Reinhard Fous, statt. 17 Personen beiderlei Geschlechts zwischen 23
und 55 Jahren, zwischen 1,60 und 1,86 m groß und zwischen 45 und 94
kg schwer, trafen sich abends nach einem alkoholfrei verbrachten Tag.
Mit dabei auch der Kabarettist "Fifi" Pissecker und Rallye-As Rudi
Stohl.

Getestet wurde unter absolut realistischen Bedingungen: Jeder
durfte sich das zum Essen bestellen, worauf er gerade Gusto hatte.
Zum Trinken gab es für zwei Probanden seidelweise "normales" Bier,
für 15 freilich nur alkoholfreies.
Zehn Sorten Alkoholfreies standen für jeden der 15 in neutralen
Achtellitergläsern zum Verkosten bereit, nachschenken lassen war
erlaubt.
Wobei das, wo "alkoholfrei" draufsteht, nicht wirklich völlig
alkoholfrei ist, denn es darf von Gesetzes wegen bis zu 0,5 Prozent
Alkohol haben. "Null Komma Josef" von Ottakringer bringt es auf 0,41
Prozent, Mitbewerber Clausthaler auf 0,35 Prozent. "Echtes" Bier hat
je nach Sorte zwischen 4,2 und 7,6 Prozent.

Wieviel darf man davon trinken, um noch Autofahren zu dürfen
und es ohne Beeinträchtigung zu können?

Wegen des geringen Alkoholgehalts von alkoholfreiem Bier braucht
sich praktisch niemand Sorgen um seinen Führerschein zu machen. Bei
allen Testpersonen, die binnen zwei Stunden zwischen einem und zwei
Liter des Getränks verkosteten, zeigte der Original-Alkomat 0,0 mg/l
Atemluft - was 0,0 Promille entspricht. Der Mediziner hatte nichts
anderes erwartet: "Um 0,1 mg/l Atemluft, was 0,2 Promille entspräche,
zu bekommen, müsste ein 1,70 m großer, 70 kg schwerer Mensch schon
3,5 l alkoholfreies Bier binnen einer Stunde trinken. 0,2 Promille am
Steuer machen sich durch veränderte Selbsteinschätzung, gestiegene
Risikobereitschaft, verlängerte Reaktionszeit und nachlassende
Aufmerksamkeit und Konzentration bemerkbar." Aber wie gesagt: Sieben
Krügerl auf einen Sitz - das kann sich niemand aus der Testgruppe
vorstellen.

Alko-Fazit: Null Problemo mit fast null Promille. Von dieser Warte
aus betrachtet, ist alkoholfreies Bier eine hervorragende
Alternative. Es hat weniger Kalorien (25 je 100 ml), enthält
Mineralstoffe und Vitamine und ist als Durstlöscher durchaus mit
isotonischen Sportgetränken zu vergleichen. Nur Diabetiker sind mit
ihm wegen seines hohen Restzucker-Anteils schlecht beraten.

Gegen ein Seidel "Echtbier" als Essensbegleiter spricht aber
nichts. Wenn man fährt, sollte man aber nicht versuchen sich an eine
Promillegrenze heranzutrinken, denn wie stark Alkohol wirkt, ist
individuell von der körperlichen Konstitution, von der
Enzymaktivität, der Tagesverfassung, der Trinkgeschwindigkeit, der
"Unterlage" und einer eventuellen Medikamentation abhängig.

Der Geschmack im Test

Gleich vorweg: Geschmacklich, so die Tester, kommen die
Alkoholfreien nicht ganz an die Vollbiere heran. 15 Tester hatten 10
Sorten nach dem Schulnotensystem zu bewerten, der Notendurchschnitt
aller Biere lag gerade einmal bei 3,35 - also gerade noch
"befriedigend". Interessant der leichte Zitrusgeschmack, der
Schlossgold (Platz 4) von einigen Testern zugeschrieben wurde, und
das Attribut "süßlich" bei Löwenbräu. Clausthaler Classic, mit Note
4,27 Schlusslicht erhielt nur von einem Tester ein "gut". Der
alkoholfreie Siegertrunk wurde "Null Komma Josef" und Erdinger
Weißbier alkoholfrei schaffte Platz zwei.

Geschmacks-Fazit: Sofern kalt genossen, ist alkoholfreies Bier
eine echte Alternative zu süßen Soft-Drinks oder dem berühmten
Soda-Zitron.

Die Platzierung der zehn Biere ohne Alkohol

 1. Null Komma Josef 2,67
 2. Erdinger Weißbier 2,87
 3. Fohrenburger 3,00
 4. Schlossgold 3,20
 5. Beck’s 3,27
 6. Löwenbräu 3,33

7. Karlsquell 3,53
 8. Clausthaler Extra Herb 3,67
 9. Eggenberger Birell 3,73
10. Clausthaler Classic 4,27

Die Bewertung erfolgte nach dem Schulnoten-System (1 bis 5).

Den Test gibt es in der Mai-Ausgabe des ÖAMTC-Clubmagazins "auto
touring" und detaillierte Ergebnisse findet man im Internet unter
www.autotouring.at.

(Schluss)
ÖAMTC-Pressestelle/Hannes Kerschl

Rückfragehinweis: ÖAMTC Pressestelle

Tel.: (01) 711 99-1218

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