• 28.04.2002, 08:00:10
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"profil": Schlaff gewinnt Millionenprozess gegen BRD

Wiener Unternehmer bestreitet Stasi-Spitzelvorwürfe - bestätigt Organisation eines Geheimtreffens von Sharon-Sohn mit Arafat-Beratern in Wien

Wien (OTS) - Wie das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner Montag
erscheinenden Ausgabe berichtet, geht der öffentlichkeitsscheue
Wiener Unternehmer Martin Schlaff, Vorstandschef und Miteigentümer
der Handelsgruppe Robert Placzek AG jetzt in die Offensive. Im ersten
Interview seines Lebens wehrt sich der Geschäftsmann gegen Vorwürfe,
er habe vor der deutschen Wiedervereinigung 1990 für die
DDR-Staatssicherheit spioniert. Schlaff gegenüber "profil": "Ich war
kein Stasi-Spitzel und hatte auch keine Kontakte." Sämtliche jemals
erhobenen Verdachtsmomente seien von den zuständigen Behörden und
Gerichten fallen gelassen worden, so Schlaff. Allerdings hätten ihm
nach der Wende vier Geschäftspartner gestanden, dass sie getarnte
Mitarbeiter der Stasi gewesen seien.

Mehr als vier Jahre hatte der Osthändler mit der deutschen Justiz vor
der Schweizer Bezirksgericht Arbon um 83,8 Mio. Mark, heute 42,7 Mio.
Euro, aus Technologielieferungen in die ehemalige DDR gerungen. Die
Bundesrepublik Deutschland hatte Schlaff Scheingeschäfte vorgeworfen.
Vor dem Schweizer Gericht gelang schließlich der Nachweis, dass die
Lieferung von insgesamt 24.400 Festplattenspeichern tatsächlich
erfolgt seien. Schlaff im "profil"-Interview: "Das Geschäft wurde
vertragsgemäß und völlig korrekt abgewickelt. Mit einiger
Objektivität hätte die Bundesrepublik das auch erkennen müssen."

Erstmals bestätigt Schlaff, der bis heute über ausgesuchte Kontakte
zu israelischen und palästinensischen Politikern verfügt, im Jänner
2001 in Wien ein Treffen zwischen dem Sohn des heutigen israelischen
Premiers Sharon und einem Berater von Palästinenser-Präsident Arafat
arrangiert zu haben. Schlaff: "Ich wurde gebeten, das Treffen bei mir
zu Hause zu ermöglichen. Es war ein erstes Abtasten, zumal Sharon
damals ja noch nicht Premierminister Israels war. Wie man sieht, hat
es keinen Erfolg gebracht."

Rückfragehinweis: "profil"-Redaktion

Tel.: (01) 534 70 DW 2501 und 2502

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