- 18.04.2002, 11:08:39
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"Waldviertel-Management" sorgt seit 20 Jahren für Impulse
LH Pröll: Die Menschen sind das Rückgrat dieser Region
St.Pölten (NLK) - Um für zusätzliche Impulse in der Region zu
sorgen, wurde vor 20 Jahren das "Waldviertel-Management" aus der
Taufe gehoben. Dieses Jubiläum stand gestern Abend am Edelhof bei
Zwettl im Mittelpunkt eines Festaktes, bei dem man nicht nur die
vergangenen 20 Jahren Revue passieren ließ, sondern sich auch mit der
Zukunft dieser Region beschäftigte. So ist Landeshauptmann Dr. Erwin
Pröll davon überzeugt, dass auch die Grenzregion mittel- und
langfristig von der EU-Erweiterung profitieren wird. Dazu brauche es
jedoch Menschen mit Optimismus und Weitblick, die nicht nur auf den
"Geldsegen von Außen warten", sondern anpacken und die in der Region
vorhandenen Ressourcen nutzen. Das "Waldviertel-Management" rund um
die Leitfigur Adi Kastner, den Pröll als einen Mann mit Charisma und
als einen großen Gewinn für die Region und das Land Niederösterreich
bezeichnete, habe dies in den 20 Jahren bereits eindrucksvoll unter
Beweis gestellt. Pröll: "Die Menschen waren und sind das Rückgrat und
das ‚Kraftwerk' dieser Region, und nur wer an diese Region glaubt,
kann auch überzeugt daran arbeiten." Außerdem könne man die Geografie
nicht verschieben, vielmehr müsse man die Probleme analysieren und
die Menschen mobilisieren, sich den ständig neuen Herausforderungen
zu stellen. Dazu seien ihm die heutigen Sorgen, Ängste und
Befürchtungen 100 Mal lieber als die Probleme, die es zur Zeit des
"Eisernen Vorhanges" gab.
Für den heute 63-jährigen Kastner, der u.a. 20 Jahre Direktor der
Fachschule Edelhof war und seit 1982 Landesbeauftragter des
Waldviertels ist, ist der weitere Auf- und Ausbau von Netzwerken der
Schlüssel für die positive Entwicklung der Region. Die Ressourcen in
den Bereichen Umwelt, Recycling, Bioenergie, Erneuerbarer Energie
oder Telematik und Dorf- und Stadterneuerung seien vorhanden, sie
müssten jedoch noch stärker koordiniert, gebündelt und vernetzt
werden, so Kastner. "Das Ziel ist eine Ökoregion Waldviertel." Um
mehr Betriebe in die Region zu bringen, brauche es jedoch noch mehr
Impulszentren und eine stärkee Koordination der regionalen
Entwicklungsagentur. Außerdem müsse das Bildungs-, Ausbildungs- und
Weiterbildungsangebot erweitert werden. Sorgen bereitet ihm vor allem
die nach wir vor hohe Abwanderung der Jugend aus den Grenzregionen.
Das 1982 als "Ein-Mann-Unternehmen" gestartete
"Waldviertel-Management" hat sich in den 20 Jahren seines Bestehens
zu einem rund "160-Mann-Team" entwickelt. Vom "Aktivzentrum" Edelhof
ausgehend wurden viele Initiativen wie bäuerlicher Gästetourismus,
Entwicklung von Sonderkulturen und Tierhaltungsalternativen,
Bioenergie, Kompostierung, Waldpflege, Telehäuser und anderes mehr
entwickelt. Dazu wurden durch die Vernetzung von Landwirtschaft,
Gewerbe und Tourismus zahlreiche Synergien geschaffen. So werden
beispielsweise durch die Einführung und Entwicklung von
Waldlandaktivitäten im Bereich Sonderkulturen heute mehr als 1.000
Bauern betreut. Zudem wurden durch 7 Gästeringe rund 1.000
Gästebetten geschaffen und 7 lokale Kabelnetzbetreiber
zusammengefasst, dazu werden die Haushalte nahezu flächendeckend mit
Informationen über das Internet versorgt und die Bauern bei der
Aufbereitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte
unterstützt. Weiters gibt es heute im Waldviertel viele touristische
Angebote und Einrichtungen wie ein umfangreiches Radwegenetz, das
Dungl-Zentrum in Gars oder das Moorbad Harbach sowie
Schüleraustauschprojekte und zahlreiche Partnerschaften, Kontakte und
Kooperationen, die bis Süd-Korea reichen. Knapp 1.000 Projekte wurden
im Waldviertel seit der Schaffung des "Waldviertel-Management"
umgesetzt, viele davon im Rahmen von EU-Programmen. Die
Gesamtinvestitionen belaufen sich auf nahezu 420 Millionen Euro.
Rückfragehinweis: Niederösterreichische Landesregierung
Pressestelle
Tel.: 02742/9005-12163
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