• 18.04.2002, 11:06:12
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HGPD-Kärnten: "Gewerkschaft sichert Qualität der Lehre"

Landessekretär Biesenberger korrigiert FPÖ-Aussendung

Klagenfurt (HGPD/ÖGB). "Herr Gunzer malt gerne schwarz - das hängt
wohl mit seinem Beruf als Farbenhändler zusammen", vermutet Rudolf
Biesenberger, Landessekretär der Gewerkschaft Hotel, Gastgewerbe,
Persönlicher Dienst (HGPD) anlässlich einer Aussendung des
Vizepräsidenten der Kärntner Wirtschaftskammer. Darin ortet Albert
Gunzer einen "Krieg" der Gewerkschaft gegen das Kärntner Seminarhotel
Moselebauer. Biesenberger: "Wir haben uns nur für die Qualität der
Ausbildung eingesetzt. Und die war dort nachweislich nicht gegeben.
Das mag Herr Gunzer noch so rosig sehen."++++

"Wenn das Seminarhotel Moselebauer keine Lehrlinge mehr ausbildet,
kann uns das nur recht sein", meint Biesenberger. Es gehe im Fall
Moselebauer nämlich nicht nur um das Geld, das den Lehrlingen von der
ohnehin nicht üppigen Lehrlingsentschädigung abgezogen wurde.
"Allerdings müssen Kost und Quartier dort schon sehr toll sein, um
die 87,21 Euro statt der laut Kollektivvertrag vorgesehenen 14,53
Euro zu rechtfertigen", erklärt Biesenberger: "Es geht uns aber auch
um die groben Missstände in der Ausbildung: Da wurden Lehrlinge zum
Babysitten und anderen Tätigkeiten herangezogen und
12-Stunden-Dienste waren keine Ausnahme. Reicht es Herrn Gunzer denn
nicht, dass seine Partei dafür mitverantwortlich ist, dass Lehrlinge
im Gastgewerbe bis 23 Uhr arbeiten müssen?"

Dass die Vorwürfe gegen das Seminarhotel nicht aus der Luft
gegriffen sind, beweisen auch die Reaktionen auf entsprechende
Artikel in den Gewerkschaftszeitungen "Solidarität" und
"HGPD-Magazin". Biesenberger: "Eine junge Frau, die selbst schon vor
vier Jahren im Moselebauer gearbeitet hatte, schrieb: 'Nach meinem
Austritt versuchte ich alles so schnell wie möglich zu vergessen, da
es für mich die schrecklichste Erfahrung war, die man sich als
Arbeitnehmer nur vorstellen konnte." Dass die Gewerkschaft HGPD mit
Fakten und nicht mit Vermutungen arbeitet, wird dadurch bewiesen,
dass das zuständige Arbeitsinspektorat wegen mehrmaliger grober
Übertretungen des Kinder- und Jugendbeschäftigungsgesetzes (KJBG)
einen Strafantrag über rund 5.450 Euro gestellt habe. Der Prozess,
den die HGPD im Namen der betroffenen Lehrlinge gegen das
Seminarhotel führe, sei in erster Instanz gewonnen, ergänzt
Biesenberger: "Herr Gunzer sollte sich vielleicht kundig machen,
bevor er in unsachlicher und polemischer Weise über die Gewerkschaft
herzieht. Dann wüsste er vielleicht auch, dass wir mehrmals das
Gespräch mit der Familie Pirker gesucht haben und es nicht nur uns,
sondern auch der für die 'Solidarität' recherchierenden Journalistin
verweigert wurde."

Abschließend erklärt der Gewerkschafter: "Es gibt in Österreich
und auch in Kärnten sehr gute Lehrbetriebe. Es ist aber so, dass die
schwarzen Schafe in der Branche großen Schaden anrichten. Sie sind
mit dafür verantwortlich, dass jungen Menschen die Zukunftsbranche
Tourismus verleidet wird und damit mit schuldig am Fachkräftemangel
in der Branche. Österreichs Tourismus braucht Ausbildung statt
Ausbeutung, um auch in den nächsten Jahren so erfolgreich wie bisher
zu bleiben."(kk)

ÖGB, 18. April 2002
Nr. 348

Bei der "Abfertigung Neu" sollen Zeiten für Kinderbetreuung auch
zukünftig nicht angerechnet werden. Deswegen haben die ÖGB-Frauen zur
Protestaktion aufgerufen. Unter www.oegb.at/frauen können Sie unsere
Aktion unterstützen. Machen Sie mit!

Rückfragehinweis: HGPD-Landessekretär Kärnten Rudolf Biesenberger,
Tel.: 0463/58 70/392

HGPD-Presse Katharina Klee, Tel.: 0664/381 93 67

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